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21.03.2017 Jump, Jump, Jump

Geschrieben im Bus von Dalat nach Mui Ne

Action Time! Nach einer morgendlichen Sporteinheit und einem eiweißreichen Frühstück trafen wir am vereinbarten Treffpunkt mit unseren Guides, die in einem Geländewagen ankamen, zusammen. Niet und Vin stellten sich in gut verständlichem Englisch vor. Während der 10 minütigen Fahrt zum Startpunkt kamen wir locker ins Gespräch über die Ausbildung der Guides und die internationalen Standards für die verwendete Kletterausrüstung. Bevor Niet zum Canoying-Guide wurde musste er 5 Jahre in der Firma sämtliche Touren als Lehrling begleiten. Regelmäßig werden 1. Hilfekurse absolviert, mit ein Grund für die Auswahl dieser Company. Wie sich im Verlauf des Tages herausstellte ist Phat Tire die einzige lizenzierte Firma für Ausflüge dieser Art. Typisch für einen touristenorientierten Markt sind natürlich auch Billiganbieter die für 30$ Touren anbieten. Regelmäßig, wenn man Niet’s Aussagen glauben kann, kommen Guides und Touristen ums Leben, weil gewisse Sicherheitsbestimmungen kaum oder sogar nicht vorhanden sind. Wie in jedem neuen Sport hatten unsere Guides eine Theorieeinheit mit gleichzeitiger Umsetzung geplant. Ausgestattet mit Schwimmweste, Helm und Klettergeschirr (Petzl) meisterten wir die Trockenübungen im Wald.

Nora überpüft den Helm auf optimalen Sitz
Schön seht ihr aus 😀

Nachdem wir ein bisschen an den Bäumen rumjemacht hatten, kamen wir nach einem 10 minütigen Fußmarsch an der ersten 14m Klippe an. Gemäß des gelernten Protokolls hingen wir uns in die Sicherheitsleine ein und seilten uns nacheinander von der Klippe ab. Im ersten Moment kostet das nach hinten lehnen ein wenig Überwindung, aber sobald an die ersten Meter hinter sich hat und seinem Material sowie den Guides vertraut überwiegt der Spaß.

Eindruck vor dem Einstieg in den ersten Wasserfall
Zufrieden warten Kathi und Nora am Fuße des Wasserfalls

Es folgte eine weitere, etwas höhere Klippe. Mit den gemachten Erfahrungen ließ sich das Felsprofil besser abschätzen und die zaghaften Schritte in die Tiefe entwickelten sich zu Sprüngen. Mit Adrenalin im Blut kamen wir alle sicher bei Vin Diesel am Fuß der Felswand an. In wie vielen Hollywood Blockbustern hat man eine solche Abseilaktion schon einmal gesehen und mit Sicherheit gedacht: Das sieht ja einfach aus. Aber steht man in voller Montur auf dem Plateau, ist man nur noch ganz klein mit Hut.

Wie schon in Australien kamen wir auch in Vietnam wieder in den Genuss von natürlichen Wasserrutschen. Natürlich kann man nicht blindlinks in eine verlockende Wasserstelle springen, aber unsere Guides, dafür sind diese ja auch da, kannten die Stellen mit runden, vom Wasser abgeschliffenen Stellen. Die erste Rutsche nahmen wir vor-, die zweite Rückwärts. Der Vorteil einer kleinen Reisegruppe von 3 Personen in der Nebensaision wird besonders bei Wasseraktivitäten deutlich. Auch wenn es hier angenehm war zu sein scheint, ist das Bergwasser erstaunlich frisch und im nur ersten Moment angenehm. Wartet man im Schatten auf seinen Platz an der Klippe oder an der Rutsche kann es schon kalt werden. Viet erklärte, dass in der Saison mehrere Firmen an einem Anlaufpunkt zeitgleich aufschlagen und es zu längeren Wartezeiten kommt. Wir hatten also Glück😉.

Die Vietnamesen können beherzt zupacken
Ellen, Ellen. Ach ne, das war jemand anderes. Kathi, Kathi 😀
Und Los geht die wilde Fahrt
Ein beherzter Stupser auf den Kopf
Immer lächeln, Kathi 🙂

Zwischen den einzelnen Attraktionen lagen immer wieder kleine Fußmärsche durch Flussläufe mit spürbarer Strömung, über wackelige Baumstammbrücken und durch dichtes Gestrüpp.

Im rechten Moment hat der Timo da ausgelöst 😀

(Im Bus läuft gerade der Soundtrack der Eiskönigin „Let it go“. Kathi ist also in ihrem Element😃). Wie eine Entenfamilie folgten wir Niet, bis er an einer hohen Klippe anhielt. „This is the big jump, guys. We ll start from 6m and can go to 11m height.“ (Jetzt läuft Britney Spears, Lucky😃). Wir alle sprangen und wollten natürlich mehr…also mehr Höhe. Keine spektakulären Figuren mit guten Haltungsnoten. Schließlich haben wir den Wasserspringen-Kurs bei Helmut im Studium nicht belegt.

Ein tiefer Sprung ins kalte Nass, Kathi

Vor dem Mittagessen stoppten wir an einem Wasserfall, der mit lautem Getöse 17m in die Tiefe fiel. Liebevoll nannten Niet und Vin ihn nur „Washing Machine“. Der Name war Programm. Nach ein paar Metern mit Fußkontakt zum Felsen baumelten wir nur am Seil hängend über dem Wasserfall. Meter für Meter seilten wir uns nach der Reihe weiter in den Wasserfall ab. Wer schon einmal nach einem Saunagang den unter der Decke hängenden Eimer Wasser in einem Zug geleert hat, hat eine kleine Vorstellung wie sich eine Ladung Wasser anfühlt. Panik hatten wir nicht, aber wir machten jeder eine neue Erfahrung mit unseren Grenzen und erweiterten unsere Selbsteinschätzung. Bis zum Fuß des Wasserfalls reichte das Seil nicht ganz, und so plumpsten wir die letzten 2m in die Wasserwalze. Nach 3 Sekunden tauchte man wie ein Korken wieder auf; der Helm auf halb acht hängend und die Augen wegen der Aufregung maximal geweitet. Jeder seilte sich noch ein zweites Mal ab, einfach weil es so aufregend war😃.

Zu Mittag belegten wir uns nach vientamesicher Tradition Banh Mi. Bei uns würde man sagen, ein Baguette von Büsch mit Kiri Käse, Grünzeug und Wurst. Gestärkt traten wir den 20 Minütigen Rückweg an. Wir kamen glücklich im Hostel an und bedankten uns bei Vin Diesel und Niet für das Rundum-Sorglos-Paket.

Am Morgen habe ich noch mit John bezüglich der Geldübergabe heute Nachmittag gesprochen. Im Hostel las ich, dass sein Cousin nach der Arbeit einen Abstecher in unser Domizil machen werde. Aus den verabredeten 16 Uhr wurden 17:15 Uhr. Unterdessen waren wir vom Hostel für ein gemeinsames Abendessen eingeplant worden. Mit John’s verrücktem Cousin fuhr ich gemeinsam zu einem nahegelegenen Bankautomat (ATM), nur um festzuustellen, dass dieser von Touristen besetzt worden war. Also fuhren wir kurzerhand wieder zurück. Ich habe noch nie einen so verrückten Rolllerfahrer gesehen. Gas, Bremse, Gas, Bremse, Gas, Bremse führten bei mir zu unkontrolliertem Wippen auf der Rückbank und sein affiger Fahrstil kam mir nur hirnverbrannt vor. Eiskalt hielt er auf entgegenkommende Roller oder Fußgänger, um im letzten Moment auszuweichen und mit seiner Hand nach den Personen zu greifen. An der Tankstelle der Hauptstraße hielten wir schließlich an einem Roller mit zwei Frauen an. Sie begrüßten sich und ohne viele Worte gab sie ihm 5 20$ Noten in die Hand. Zusammen mit ein paar Millionen Dong hatte ich nachher tatsächlich die vereinbarte Summe von 185$ in der Tasche. Danke, John, für wenigstens eine 100% Aktion!

Der ereignisreiche Tag schien aber nicht Enden zu wollen. Im Hostel trafen wir den in Kham Duc getroffenen Niederländer Harmen wieder. Auch er war mit dem Motorrad unterwegs, wie de meisten. In 4 Wochen hatte er nicht eine einzige schwerwiegende Panne gehabt. Sein deutscher Tagesbegleiter reist sogar schon seit 2 Monaten umher und auch er klagt nicht über gravierende Probleme. Gemeinsam mit Harlem und unseren Zimmergenossen Nancy und Marcus aus Nebraska saßen wir beim Abendessen und hatten jede Menge Spaß.

Abendessen im Hostel mit den üblichen Verdächtigen

Auf Empfehlung des Hostelchefs zeigte er uns noch einen vietnamesischen Nachtisch. Sticky Rice gefüllt mit einer Banane und Kokussraspeln sowie Erdnussstückchen on top. Serviert wird das Gericht mit Saucen nach Wunsch. Definitiv eine Erfahrung wert. Der Abend war noch jung und so fuhren wir ein eine kleine Kneipe namens Maze (Labyrinth). Tatsächlich war die gesamte Kneipe ein großes Labyrinth mit vielen Verstecken auf vier Stockwerken verteilt. Derjenige, der in dieser Bar zu tief in Glas schaut sollte auf jeden Fall Brotkrumen verteilen😊.

Kathi, Nora, Timo, Harmen (Utrecht, NL), Marcus (Nebraska, USA), Nancy (Nebraska, USA), Vietnamese (Dalat, Vietnam)
Verstecken in der Maze Bar

Müde, aber sehr zufrieden über den gelungen Tag fielen wir gegen 0 Uhr ins Bett.

Schorsch war unterdessen noch eine weitere Nacht in Bhoun Ma Thout geblieben, weil eine Kirchengemeinde ihn am Vortag zum Essen sowie zu Joseph’s Geburtstagsfeier eingeladen hatte😃.

20.03.2017 Dalat-Das Mekka für Natursportler

Geschrieben im Bus von Dalat nach Mui Ne

In aller Frühe, um 4 Uhr, schreckte uns der Wecker aus dem Schlaf. Viel zu früh. Die Backpacks packten wir bereits am Vorabend. Schorsch schlief noch ein bisschen länger, während ich die Mädels nacheinander zum 3km entfernten Busbahnhof kutschierte. Den Ölwechsel hatte das verbliebene Bike ohne Probleme überstanden. Es ist ein Arbeitstier, nicht ein Tropfen Öl sickerte durch irgendeine Dichtung. Schorsch setzte mich auch noch am Bahnhof ab und wir verabschiedeten uns für hoffentlich nicht allzu lange Zeit voneinander. Pünktlich um 5:15 Uhr verließen wir Kon Tum in Richtung Dalat. 12h Busfahrt im Sleeping Bus. Mein Herz wimmerte schon ein wenig, als wir die schönen, kurvigen Straßen durch die Berge nur vom Bus aus „genießen“ konnten. Besonders die Strecke nach Dalat selbst. Nachmittags um 17 Uhr kamen wir im Eldorado für Berg- und Natursportler an. Wir checkten im Note Hostel Dalat ein und kamen in einem 8er Dorm unter. Gebucht hatten wir ein 5er. Während eines kleinen Snacks llasen wir einige Rezessionen über hiesige Canyoing-Unternehmen, denn die sportliche Aktivität wollten wir uns nicht entgehen lassen. Wir entschieden uns für die älteste Firma in Dalat, die einem Amerikaner gehört. Phat Tire war die Nummer 1 in Dalat für Adventure-Trips, aber zugleich auch die teuerste. Für 57 $/ Nase buchten wir eine 4h Tour durch die Berge. Niemand aus unserer Gruppe hatte jemals zuvor an einer Klippe gehangen oder war einen Wasserfall hinuntergeklettert. Zum Zeitpunkt der Buchung waren wir Teil einer überschaubaren Gruppe: Kathi, Nora und ich 😃. Pro Gruppe stellte Phat Tire 2 Guides parat, wodurch für den Fall eines Absturzes, der am Fuß das Wasserfalls stehende Guide seine Arme für eine weiche ausbreiten konnte. Safty First 😊. Mit einem ereignisreichen morgigen Tag gingen wir zufrieden, aber auch ein wenig wehmütig zu Bett.

19.03.2017 Der letzte Akt

Geschrieben im Sleeping Bus von Kon Tum nach Dalat

7 Uhr aufgestanden, den restlichen Sprit aus Kathis und meiner Maschine abgezapft und in Schorsch’s Bike umgefüllt. Das hat schon eine Ewigkeit gedauert. Im Anschluss haben wir für 2h das Motorrad durch die Straßen von Mechaniker zu Mechaniker geschoben und versucht, die Möhre an den Mann zu bringen. Aber keiner wollte so wirklich anbeißen. Klar, es macht auch nicht den besten Eindruck, wenn das zu verkaufende Objekt auf den Hof geschoben wird. Der erste Mechaniker bestätigte nochmal den Preis der Reparatur des Vortags von 1.500.00 VND (=61€). Die Reparatur stand für uns aber außen vor, da die vorherigen Mechaniker das Problem nie ernsthaft behoben hatten/konnten. Wir wollten das Moped einfach nur für einen halbwegs akzeptablen Preis loswerden. John hatte erzählt, dass die Verkaufspreise in Saigon, unserem eigentlichen Ziel, höher seien, weil dort zahlreiche Backpacker ankommen. In Kon Tum hatten wir nur starben unsere Hoffnungen auf einen verlustarmen Preis. Ein netter Vietnamese schien dann aber doch interessiert zu sein, wenn auch nur als Ersatzteillager. Wir boten ihm 3.500.000 VND an, worauf er die Blue Card (Fahrzeugschein in Vietnam) sehen wollte. Sofort schüttelte er den Kopf und grinste. Wir fragten ihn nach dem Grund. Er erklärte uns, dass die Blue Card alleine für einen Verkauf hier in der Region nicht ausreichend sei, sondern ein Kaufvertrag vorliegen müsse. Hatte John uns also nicht die volle Wahrheit über den Verkauf der Motorräder erzählt? Kurzerhand riefen wir ihn an und der nette Vietnamese unterhielt sich mit John. John versicherte uns nochmals, dass ein Verkauf auch ohne Papiere, nur mit der Blue Card möglich sei. Am Vortag in Dak Ha hatten wir ihn über unser Vorhaben das Bike loszuwerden informiert. Leider hatte er sich nicht dazu geäußert. Zu meiner Überraschung bot an er dann doch an das Motorrad zurückzukaufen, wenn wir es mitsamt der Blue Card sowie allen Schlüsseln per Bus zurück nach Hué schickten. Sein Cousin in Dalat würde uns 3.300.000 VND für das Bike und 900.000 VND für 3 Helme geben (=185€). Das war ein verlockendes Angebot, zugleich setzen wir aber auch alles auf eine Karte. Entweder wir verlören die Anschaffungskosten von 6.000.000 VND oder aber John hält sein Versprechen und bezahlt uns über Mittelsmänner. Kurzerhand war das Moped verladen. Für mich war dieser Moment sehr befreiend, auch, wenn ich/ wir viel lieber auf zwei Rädern unterwegs gewesen wären. Aber die ständige Unsicherheit während der Fahrt hat besonders mich gestresst. Von nun an stand fest, dass Schorsch alleine mit seinem Bike und wir drei leider mit dem Bus weiterreisen werden. Den Nachmittag verbrachten wir in einem sehr schönen kleinen Café namens EvaCafé. Jeder nutzte die Zeit für sich. Wir lasen, schrieben Tagebuch oder hörten einfach mal Musik. Und dann fielen zuerst kleine, schließlich dicke Regentropfen vom Himmel. In Kham Duc hatte es auch schon geregnet, aber dieser Regen hier im Café fühlte sich aus irgendeinem Grund schöner an. Die Atmosphäre stimmte einfach, denke ich! Wir waren alle entspannt und froh, eine wichtige Entscheidung getroffen zu haben, ohne ein eindeutiges Ergebnis zu haben. Nach einem langen Telefonat mit Mami gingen wir nach 4h im Café wieder ins Hostel. Schorsch und ich trieben noch ein bisschen Sport in der Garage des Hostels, bevor wir uns gemeinsam zum Abendbrot aufmachten.

Ach ja, den versprochenen Ölwechsel in Hué hat John natürlich nicht gemacht. Wir machten den Ölwechsel schließlich nach dem Sport und es lief nur eine verbrauchte, dunkle Flüssigkeit heraus. Ab heute gilt der Grundsatz: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Auf das dein Bike durchhält, Schorsch 😊. Gute Reise!

18.03.2017 Alle guten Dinge sind…ach, ich hab schon aufgehört zu zählen:D

Geschrieben im Sleeping Bus von Kon Tum nach Dalat

Mit sauberen und vollgetankten Bikes ging es wie geplant um 8 Uhr los. Unser Tagesziel war Kon Tum, ca. 172Km und 4h Fahrtzeit. Kham Duc verließen wir in Richtung Süden auf den Ho Chi Minh Trail. Direkt zu Beginn der Tour hatten unsere beiden Schleppesel die bisher härteste Belastungsprobe.

Die Stadt Dak Glei ist nur über den Pass zu erreichen. Die exakte Höhe weiß ich nicht, aber die Höhenmeter waren nicht ohne. Im Kopf war diese Strecke für mich richtungsweisend im Hinblick auf die Weiterreise per Zweirad. Überstehen wir die Tour nach Kon Tum, schaffen wir es bis nach Saigon. Das erste Stück nach Dak Glei war binnen 1.5h geschafft. Ein gutes Omen. Bergig blieb es ständig. Zum Teil ging es bei 10% Steigung in den 1. Gang und abwärts hoffte ich nur, dass die Motorbremse nicht versagte. Mit zwei weiteren Pausen erreichten wir schließlich gegen 13 Uhr Dak Ha. Während den letzten 30 Minuten war mir immer wieder aufgefallen, dass die Maschine an Leistung verlor und am Berg kaum Vortrieb erzeugen konnte. Ein Rasseln hatte sich ebenfalls bemerkbar gemacht. 17 km vor Kon Tum passierte, was eigentlich nur noch eine Frage der Zeit war. Kathi und ich blieben am Berg hängen und ich steuerte noch mit dem letzten Schwung auf den Gehweg. Ein gutes Mittagessen für uns, ein bisschen Öl und Pause im Schatten für das Moped würden de 17km bis nach Kon Tum ermöglichen. Schorsch und Nora fanden ein Lokal am höchsten Punkt des Hügels. Kathi und ich schoben bis zum Lokal. Schorsch unterstütze uns auf den letzten 300 Metern. Unser Essen sowie die Kinder im Restaurant waren klasse. Häufig scheinen hier keine Europäer zu stranden. Während des Mittagessens gingen wir unsere Möglichkeiten durch. Für mich stand insgeheim schon der Verkauf in Kon Tum fest. Die anderen stimmten zu. Eine schwere Entscheidung, aber die Tour ist für alle mehr Belastung als Spaß, wenn eine unsichere Größe dabei ist. Unsere Unterkunftsbeauftragten (Kathi und Nora) suchten im Internet nach einem Hostel in Kon Tum. Taxifahrer Schorsch setzte zuerst Nora im Hostel ab. In der Zwischenzeit versuchten Kathi und ich mit den Kindern der Restaurantinhaber zu quatschen. Mit Hilfe von Händen und Füßen und dem Google Translator konnten wir nach einiger Zeit klarmachen, dass wir das Motorrad verkaufen wollen, ohne Reparatur. Ohne die Kiddies wäre der Aufenthalt in Dak Ha ein Moment der Enttäuschung gewesen.

Ein wenig fühlten wir uns glaub ich alle von John an der Nase herum geführt, auch, wenn er sich stets bemüht hat und uns immer noch mit Rat zur Seite steht. Schorsch war nach einer Stunde wieder zurück und nahm Kathi mit. Jetzt war ich ganz alleine mit den Kiddies. Sie schienen ganz begeistert von Kathi zu sein, weil sie unbedingt ein Autogramm und den Facebookkontakt haben wollten. Wir haben uns sehr nett über ihre Schule, ihre Brugswünsche, Sport und Musik unterhalten. Ich rief Didä per Whats App an und zeigte den Kiddies einen Blick nach Deutschland. Kurz vor Schorsch’s eintreffen hörten wir Ihre Lieblingsmusik und ich verabschiedete mich. Paul Walker Song.

17 km Abschleppen standen Schorsch und mir bevor. Die ersten 100 Meter versuchten wir es auf die klassische Weise, müssten dann aber doch auf die asiatische Variante umstellen, weil Schorsch einwarf, abbiegende Rollerfahrer könnten das Abschleppband nicht sehen. Also setzte Schorsch einen Fuß auf meine Fußraste und schob uns bis nach Kon Tum. Die Technik ist erstaunlich einfach und effektiv. Froh angekommen zu sein und mit einem Loch im Bauch waren wir wieder auf Futtersuche und blieben in einem urigen Lokal hängen. Die Mutter sprach kein Englisch. Tam Tam, 9 Jahre alt, hingegen schon. Er nahm unsere Bestellung auf und nach 30 Minuten hatten wir so viel Reis, Omelette, knusprig gebratenes Schweinefleisch mit vorzüglicher Marinade und Gemüse auf dem Tisch. Es war das bisher schönste Abendessen, weil wir mit der Familien am Tisch saßen. Tam Tam’s Vater zeigte Schorsch die schönsten Strecken mit dem Motorrad. Als Nachtisch gab es Eis.Auf der gegenüberliegenden Straßenseite war einer kleiner mobiler Verkaufswagen mit einer silbernen, stark gekühlten Platte. Die Mädels und Tam Tam gingen hinüber und kamen nach 20 Minuten wieder zurück. Ich habe mich schon gefragt, was dort so lange dauert. Es war so lecker, dass Schorsch und ich nicht Nein sagen konnten. Tam Tam drückte seiner Mutter sein gesamtes Eis in die Hand und begleitete uns. Natürlich nicht ohne Hintergedanken. Kaum waren wir am Eiswagen angekommen bestellte Tam Tam sich ein zweites Eis. Oreo Cake, das teuerste Eis auf der Karte für 2€:D. Ganz selbstverständlich! Gern‘ geschehen. Eine Joguhrtähnliche Masse wurde auf der kalten Platte verstrichen, bis Eiskristalle erkennbar waren und sich das Eis mit einem Spachtel von der Oberfläche kratzen ließ. Geschmacksrichtungen, Obst oder Schokolade etc. konnte man vorher wählen. Bevor wir zum Hotel aufbrachen, ging das Hauskalb (ein gut gebauter Hund) mit mir spazieren:D. Gut gelaunt fielen wir ins Bett.

17.03.2017 We hit the road again 2.0

Unser Aufbruch aus Hoi An war für 8 Uhr geplant. Wir waren allerdings erst mit 1h Verspätung unterwegst,m nachdem wir einen Schraubenschlüssel für die Hinterachse besorgt hatten. Den Schlüssel hätte ich am Vortag besorgen müssen. Die krasse Verspätung geht also auf meine Kappe. Nach 30 min suchen und einigen unverschämten Halsabschneidern später bekam ich in einer kleinen Werkstatt für nur 20.000 einen 17 Schlüssel. Die anderen Verkäufer wollten zum Teil den 5-fachen Preis. Endlich auf der Straße fuhren wir durch kleine Dörfer nach Kahm Duc, einem etwas größeren Bergdorf. Die Maschinen liefen ohne weitere Probleme.  Erstaunlich! Gegen 13 Uhr trafen wir dort ein, mit 113 km hinter uns und schmerzenden Pötern (Danke für diese Wort, Oma Riedel;D). Wir beschlossen die nächste Etappe von 170km auf den kommenden Tag zu verschieben, da diese die wohl schwierigste Aufgabe werden würde. So suchten wir uns eine Bleibe und präparierten die Bikes für den nächsten Tag. Vor dem Abendbrot machten wir Sport im Hotelflur:D. Üppiges Abendbrot in einem sehr guten unscheinbaren Lokal für kleines Geld.

16.03.2017 Motorrad 2.0

Am nächsten Morgen kam John wie am Vorabend versprochen mit einem anderen Bike des gleichen Modells nach Lang Co und wollte unseren nicht geplanten Aufenthalt dort beenden. Kurzerhand wurden alle neuen Teile der zuvor aufgemotzten Maschine in das neue Motorrad gebaut… Vor allem die erhöhte Sitzbank wollte Timo nicht missen. Es wurde also an den Rädern herumgeschraubt und alles für die nächste Tour vorbereitet. Nora und ich ließen uns derweil die Sonne auf den Bauch scheinen und genossen die leichte Brise am Strand.

Nach einem leckeren Local-Mittagessen sollte dann unsere Fahrt nach Hoi An starten. Doch nicht mal 50 km gefahren, machte das Bike plötzlich „klack“-Geräusche…irgendwas war mit der Kette nicht in Ordnung. Aber unsere Jungs hatten alles im Griff und konnten recht schnell das Problem eigenhändig lösen.

Nach weiteren 1 1/2 Std. Fahrt kamen wir dann endlich an unserem River Park Hostel in Hoi An an.

15.03.2017 Ein ungewollter Abstecher zum Strand

Das Hostel hatte einen 30m² großen Platz mit einem Parallelbarren sowie einer Klimmzugstange. Da John gegen 11 Uhr mit dem Ersatzbike auftauchen wollte hatten wir am Vormittag also genug Zeit zum Frühsport. Anschließend gab es einen kleinen Spaziergang zum lang ersehnten Strand. Das Geld in dem teuren Resort hat nur für einen Kaffee gereicht😃. Das Frühstück nahmen wir in einem kleineren Hotel entgegen.

Um 11 Uhr trafen wir uns mit John. Neues Moped Motor war auf vom Motor her auf jeden Fall besser, aber auch nicht top. Intakte Sachen vom alten Moped ausgebaut und am Neuen angebaut. Aufbruch nach einem Essen mit John gegen 14 Uhr. Wie sollte es auch anders kommen. Wir hatten ja noch die bergige Strecke vom Vortag vor der Brust und bereits nach 12km ist Kette abgesprungen. Schorsch und ich haben die Kette neu gespannt und wir kamen tatsächlich in Hoi An an. Es war eine sehr schöne Fahrt an der Küste und durch die Berge. Quynh war durch Zufall auch in Hoi An und hat direkt mein Bike gecheckt, weil ich der Meinung war, dass das Lenkkopflager wieder locker ist. Mit einem Freund von Quynh gingen wir zum Abendessen. Wir trafen uns in einer lokalen Küche und wir ließen Kann ein typisches Gericht bestellen. Langsam müssten wir ja mal alle probiert haben, aber diesmal gab es Rinderinnereien. Sie haben sich herzlich über unsere Skepsis amüsiert. Schlecht schmeckten Magen und Arterien nicht, aber noch einmal würden wir das Gericht nicht bestellen😃. Den Abend verbrachten wir mit Quynh und einem weiteren Freund beim Billard.

14.03.2017 Voll bepackt mit schweren Sachen, die das Fahren schweren machen, hinein in’s weekend feeling

Geschrieben in Kon Tum im gemütlichen Eve Café während eines Schauers😉

Endlich: Die Pferde waren wieder gesattelt. Zwei Reiter mit zwei Backpacks.

Es sollte eine toughe Aufgabe für die beiden roten Hengste werden. Unser Tagesziel war Hoi An, ca. 130km entfernt; Dauer 3h. Nach einigen Besorgungen (Werkzeug, Öl etc.) und einer Lost and Found Aktion von Schorsch und mir (Wir haben abwechselnd John im Verkehr verloren. Schorsch ganz am Schluss und trudelte 15 Minuten später im Hostel ein😃), röhrten unsere roten Hengste endlich auf heißem Asphalt auf. Mit Jack Johnson im Ohr, wir hatten eine Box am Motorrad befestigt, cruisten wir Beginn über eine sehr schöne Autobahn. Die LKW nehmen wirklich Rücksicht auf die Zweiräder…pfff! Doch dann nahm Kathi’s und meine Maschine kein Gas mehr an. Wir hielten auf dem Standstreifen und sahen schon nicht wenige Öltropfen aus dem Motorblock tropfen. Mein erster Gedanke war: Na klasse, keine 40km auf flacher Straße und schon sind wir das erste Mal liegen geblieben. Rechnet man das auf die 1200km hoch…lieber nicht! Zum Glück war auf der Gegenüberliegenden Straßenseite ein Mechaniker, der uns half. Ruck Zuck war das vermeintliche Problem gefunden. Eine undichte Dichtung. Achso, da wären wir natürlich im Leben nicht drauf gekommen, dass eine Dichtung die Ursache dafür war, aber wie will man sich verständigen. Also baute er den Deckel der Lichtmaschine wieder zusammen, und goss prompt unseren 800ml Ölkanister in den kleinen Motor. Wir stutzen, da ich so viel Öl auf keinen Fall verloren hatte, aber er wird’s schon wissen.

We hit the road again, aber nur für 12km. War ja auch klar. Ein schönes Beispiel für die Überzeugung der Vietnamesen in ihre waschechten Mechaniker. Für den Augenblick wird alles hergerichtet und dann heißt es immer: „Ok, ok. Do not worry. You don’t need this. Don‘t worry.“ Natürlich wirst Du auch noch über’s Ohr gehauen, weil du den doppelten Preis für eine Reparatur zahlst, die in Deutschland ganz eindeutig als Betrug bezeichnet werden würde. Zurück zum eigentlichen Problem. Plötzlich hörte ich hinter mir: „Timo, Timo. Da kommt was Heißes raus!“ Wir hielten rechts am Straßenrand und sahen nur, wie nach wenigen Augenblicken ein Ölsee auf der Straße unter dem Moped entstanden war. Mit ein paar Schraubenschlüsseln und Kaugummi lässt sich das bestimmt nicht flicken. Wie die Stimmung war, kann man sich ja ausmalen. Die Mädels, die eh Bedenken hatten, waren nicht sauer, aber man merkte Schon leichten Unmut😉. Wir wussten nicht so richtig, was zu Tun war. Zeit zum Überlegen hatten wir aber auch nicht, weil ein Easy Rider (Einheimische, die Touristen mit eigenen Bikes durch die Gegend fahren) vom Berg auskommend bei uns anhielt. Er schaute sich das Moped an und schraubte ein bisschen rum. Dann hielt noch ein Easy Rider an und sie philosophierten über das mögliche Problem. Nach erneuten 800ml Öl und einem neuen Simmering kamen Quyinh (der erste Easy Rider in unserem Alter oder jünger) und Quonh (der zweite Easy Rider ca. 40 Jahre alt) zu dem Schluss, dass wir in Lan Co übernachten sollten. Es dämmerte bereits. Während Quynh und ich Öl und Simmering besorgt hatten, hat sich Quonh über die schlechte Qualität der Maschine ausgelassen. Es sei eine chinesische Kopie und und und. Wie auch immer. Quynh kannte John aus Hué und konnte ihm von unserer Misere berichten. John bot auf unser Drängen hin an, ein anderes Bike nach Lan Co zu bringen.

 

Quonh verlangte nachdem er das Motorrad getestet hatte und es keinen Deut besser lief als vorher schlappe 300.000 VND. Mit welcher Selbstverständlichkeit er das Geld forderte fanden wir unverschämt. Wir hatten zu Beginn keine Möglichkeit zu fragen, was er für seine Hilfe haben möchte. Zumal war das Motorrad nicht fahrtauglich. Unsere Laune hatte sich im Laufe der Zeit wieder gehoben, weil wir so nett unterstützt wurden und die Aussicht auch einmalig war. Aber so eine krumme Aktion ist wirklich nicht notwendig. Quyinh und Qhonh brachten uns zu einem Hotel. Quynh hatte sich einen kleinen Obolus wirklich verdient, aber die 100.000 VND lehnte er mit den Worten: „Ich helfe gerne und möchte dafür kein Geld. Es gibt auch diejenigen, die das voll ausnutzen und sich von den Touris gut bezahlen lassen. Quonh ist so einer.“ ab. Ganz ohne Dankeschön wollten wir Quynh aber nicht von Dannen ziehen lassen und luden ihn zum Essen ein. Er führte uns in ein Fischrestaurant, in dem es angeblich den besten Fisch der Umgebung geben sollt. Wir fielen fast hinten rüber als wir die Preise sahen, aber Quynh sagte wir brauchen uns keine Sorgen machen, da wir mit ihm hier sind und wir die Preise der Einheimischen zahlen. Natürlich war uns dieses Gerücht bekannt, aber dass die Preise zum Teil 3 mal so hoch sind hätte ich nie für möglich gehalten. Jetzt werde ich erst recht ein wenig feilschen, wenn man so offensichtlich ausgepumpt wird. Wir haben doch keinen Goldesel dabei.

13.03.2017 Einem gekauften Gaul, schaut man erst recht ins Maul

Die Motorradübergabe mit John fand am Vormittag statt. Augenscheinlich hatte er alles was wir am Vortag auf die Reparaturliste geschrieben hatten behoben. Bevor wir John zum Multimillionär machen wollten, mussten wir die beiden Esel aber auch noch mit maximaler Beladung testen. Wir haben also Schorsch’s und meine Handtasche aufgeladen und sind ein bisschen durch die Gegend gegurkt, bis wir schließlich im Nook Café stoppten und die Mädels eine Probefahrt einluden.

Schließlich haben sie als Beifahrerin die Backpacks während der Fahrt im Rücken. Soweit ganz zufrieden mit den „Reparaturen“ kauften wir unsere Packesel für je 3.000.000 VND (=240€) und vergewisserten uns noch einmal bei John, ob die Leistung (110ccm)  für eine Tour bis nach Saigon im Süden Vietnams bei dieser Beladung ausreichend ist. Die Mädels hatten mehr Bedenken als wir😃. „No Problem, my friend. Good korean quality are my bikes. I won’t sell you chinese low quality.“ Dein Wort in Gottes Ohr, John!

Stolz wie Oskar über die neuen Fortbeweungsmittel für unsere Gruppe fuhren wir zum Hostel zurück. Den restlichen Tag verbrachten wir in der Stadt, im Café und beim Sport. Ach, ja…nach dem missglückten Versuch von Kathi und Nora in Chiang Rai Schorsch die Haare zu schneiden, besuchte Schorsch noch den Mann mit den Scherenhänden. Der Friseur hat sein Bestes gegeben😃.  Wir planten noch ein wenig unsere Tour und kamen auf ca. 2200 Gesamtkilometer.  Unsere Route sollte von Hué über Hoi An, Kham Duc, Kon Tum, Buon Ma Thout, Dalat, Na Thrang, Mue Ne schließlich nach Ho Chi Minh City, ehemals Saigon, führen. Geplant haben wir ca. 16 Tage. Auf geht’s!

12.03.2017 German people meet local cuisine

Geschrieben im Mintea Hostel in Hué, (Vietnam)

Erneuter Frühsport mit Kathi am Perfume River mitten in Hué, während Schorsch in der Eisenschmiede gegen seine „Verlauchung“ anzukämpfen versuchte. True Story: In jedem kleinen Kaff schlägt seine stählerne Wünschelrute aus. Hulk hat für 2h einen großen Bruder😃. Ich bezweifle zwar, dass die Asiaten ausreichend Gewichte für ihn hatten, aber er kam zumindest immer pitschnass zurück. Bei uns haben zwei Kinder mit an den Ringen geturnt.

Gemeinsames Frühstück um 8 Uhr. 9 Uhr treffen bei John. Die Mopeds waren in der „Werkstatt“. Abfahrt zu seiner uns noch unbekannten Tour. Touren gegenüber bin ich leider wieder skeptisch, weil die Mehrheit der Reiseführer die klassischen Attraktionen für Touristen abklappert. Das bedeutend viele Menschen und das für Touristen präparierte Vietnam. Aber Reisfelder mit Wasserbüffeln und Bauern, die ihre Felder bestellen findet man auf diesen Touren nur selten. John’s Tour war anders. Um 9 Uhr trafen wir uns in seinem Homestay Mit nagelneuen Schwimmwesten fuhren wir mit 2 Rollern John hinterher; hinaus aus der lärmenden Stadt, hinein in sattgrüne Reisfelder. Im Gegensatz zu Laos scheint die notwendige Wasserversorgung für den Reis in Vietnam ein Konzept zu haben. Nein, wir müssen noch einen Schritt zurückgehen. Im Gegensatz zu Loas gibt es in Vietnam gibt es eine Wasserversorgung für die Reisfelder.

Leider konnte man während der Rollertour nur wenige Fragen über Dies und Das stellen. An der Japanischen Brücke aber hatten wir ausreichend Zeit und löchterten John mit Fragen wie: Wie oft können die Bauern Ernten?, Für welchen Zweck wurde die Brücke errichtet?, Wovon Leben die meisten Einheimischen hier auf dem Land? Und und und.

Wir bekamen ausführliche Antworten und sollten direkt sehen, was die Haupteinnahmequelle vieler Landbewohner ist. Die Frauen hockten unter Wellblech auf blankem Stein und boten ihre unterschiedlichsten Ernten an. Unmengen an Gemüse, Obst, Gewürzen und noch lebendem Fleisch. John fragte uns nach einem Essenswuschen und wir waren alle gespannt auf ein typisch vietnamesisches BBQ. Dafür kauften wir Schweinefleisch, Fisch, verschiedene Gemüsesorten, Reispapier, einen Grillrost, typische Saucen, Chilies und Kleinkram ein.

Wir verließen den Einheimischenmarkt in Richtung Community House. Für mich ein Gemeindehaus mit einer großen Küche, in dem die Dorfbewohner zusammenkommen können. Pustekuchen😃. John führte uns weiter hinaus auf’s Land, hinein in ein winziges Dorf an den Reisfeldern. Die Roller parkten wir auf einem Hof, inmitten von Hühnern, trocknenden Pilzen und Reishalmen uns tollenden Hunden. In dem Haus wohnten 6 Personen und mit der Dame des Hauses kochten wir in der Familienküche.

Gut gestärkt ging es weiter. John’s Sohn Little John war inzwischen mit dessen Tante eingetroffen und begleiteten uns tiefer in die Reisfelder hinein. Der Fluss für die Hauptbewässerung dient den Kindern als Schwimmbad. Schwimmen wollten wir nicht, aber fischen wie die Fischer. Mit zwei Nussschalen, Nora mit Schorsch und John als Steuermann, Kathi und ich mit John’s Schwester als Steuerfrau, glitten wir hinaus auf den Fluss. Unser Boot drehte sich nur im Kreis. Offensichtlich hatte John’s Schwester noch nie in einem Boot gesessen und daher große Not den Kahn auf Kurs zu halten. Es wäre auch alles halb so schlimm gewesen, wenn sie dann einfach gar nicht mehr eingegriffen hätte. Während die anderen drei Matrosen zielstrebig 3 Netze ausgelegt hatten, traten wir vorzeitig den Rückweg an und wurden noch überholt. John schien uns den Frust anzumerken und entschuldigte sich für seine Schwester. Die Zeit bis zum Einholen der Fische vertrieben wir uns mi einem vietnamesischen Spiel. Ich habe es in der Schule mit Duc zusammen gespielt und wieder Spaß daran gefunden.

Nach 30 Minuten bestiegen die Mädels mit John ein Boot, während Schorsch mein Steuermann war. Never trust an engineer ist die passende Beschreibung für Schorsch’s Steuerqualitäten😃. Wir kamen viel besser voran zuvor, mussten uns aber gegen John, der sich mit einem Bambusstab vom Boden abdrückte geschlagen geben. Unsere Ausbeute lag bei 10 ca. bierdeckelgroßen Fisch(chen). Die Beute brachten wir in der Küche vorbei und traten unsere Heimreise durch die Reisfelder, vorbei an Wasserbüffeln und Bauern, an.

 

Auf dem Heimweg kamen wir noch an einer kleinen Kirmes vorbei. Dort probierten wir zum ersten Mal Schnecken:D