07.03.2017 The Big Loop II

Geschrieben im Bus von Paksé nach Hué, Vietnam (geplante Fahrtzeit ca. 12h)

Björn’s geplanten Ankunftszeit lag bei 12 Uhr, 12:30 Uhr. Den Vormittag nutzen wir nach der Verabschiedung von Meike für einen Abstecher zum zurückgestauten Tad Soung. Der Wasserfall ist sehr überschaubar, wenn man aber die rundgeschliffene, ca. 100m breite Kante betrachtet, kann man sich ausmalen welche Massen hier einst in die Tiefe gestürzt sein müssen. Sehr beeindruckend.

Pünktlich, wie wir Deutschen nun einmal kamen wir um 12 Uhr im mit Björn vereinbarten Restaurant an. Wir bestellten, doch auch nach einer Stunde war kein Björn in Sichtweite. Dann sah ich nur für einen Bruchteil aus meinem Augenwinkel seinen Strohhut um die Kurve flitzen. Ich hielt die Kamera bereit, um seine Mitfahrgelegenheit abzulichten., denn eigentlich wollte er ja mit dem Bus kommen. Björn hatte auf dem Weg offensichtlich in der Karibik gehalten und die feminine Ausgabe des legendären Captain Jack Sparrow‘s getroffen. Auch Captain Jack war nicht mehr mit seiner Black Pearl unterwegs, sondern war dem Strom der Zeit zum Opfer gefallen. Er/ Sie saß auf einem Roller, ohne gehisstes Großsegel.

Wieder zu Fünft machten wir uns auf zum Tad Loh. Auf dem Weg kamen wir ein Elefanten vorbei, von denen sich einer frei, der Andere nur eingeschränkt durch eine Kette bewegen konnte. Wie die Tiere von dem dort ansässigen Resort gehalten werden kann man nur vermuten. Dennoch standen wir eine Weile dort und beobachteten. Wir hatten schließlich noch nie aus direkter Nähe einen Dickhäuter gesehen.

Unser Ziel erreichten wir, als ein paar Laoten mit Klamotten im Wasser schwammen. Als sie uns sahen, kamen sie aus dem Wasser und fragten unser internationales Model Schorsch nach gemeinsamen Schnappschüssen für ihre Posiealben. Am Ende schossen wir auch noch ein Photo mit allen. Aber ist es nicht witzig, dass der Mensch dazu neigt, Das zu begehren, was er nicht hat? Will sagen, wir Europäer wollen braun werden, weil damit Freizeit und mit Freizeit wiederrum Geld verbunden wird. Wer also braun ist, hat viel Freizeit und muss nicht arbeiten. In Asien dreht sich die Wahrnehmung um 180°. Mit spezieller Whitening-Creme wird die Haut bewusst aufgehellt, um zu zeigen, dass man nicht auf dem Feld arbeiten muss und braun wird. Helle, weiße Haut symbolisiert Wohlstand. Wir müssen also für Milliardäre gehalten worden sein 😉. Auch auf der Straße zücken die Laoten das Handy und schießen einen heimlichen Schnappschuss. Als ob wir das nicht merkten. Nur wofür? Haben die Asiaten Poisiealben und tauschen wild hin und her. „ Hey, ich habe hier 3 Chinesen. Tauschst du sie gegen einen Deutschen mit Bart und leicht rotem Haar.“ „Nein, der Europäer ist viel mehr wert…“😃 Kopfkino!

Wir waren ja nicht die ganzen 500m von unserem Hostel zum Wasserfall gelaufen, um nur mal kurz ins Wasser zu springen und auf den gemütlichen Felsen zu lesen.

 

Wir wollten mehr, ja mehr, einfach mehr😊. Als hätten die kleinen Laoten oben auf dem Wasserfall gehört, sprangen zwei Jungs von 40kg Kampfgewicht in die Gischt des Wasserfalls. Der auffordernde Blick zwischen Schorsch und mir bejahten die Idee, doch die Vernunft der Mädels überwog. Kurzzeitig. Wir glitten also wieder ins Wasser und scheiterten bereits bei der Strömung gegen den Wasserfall. Wie haben die Kinder das nur angestellt? Die beherzten Schlücke Wasser erleichterten den Kampf keineswegs. Die Wand haben wir erreicht, aber aus direkter Nähe wirkt diese doch ein wenig höher und viel schroffer. Ein kurzes Anklettern: das lassen wir mal lieber. Geckoähnlich flogen die beiden Laoten den scharfen Stein hinauf und wir scheitern bei 30 cm. Welch ein Trauerspiel. Die Mädels beobachteten uns aus der Entfernung und dachten bestimmt „Typisch Mann“😃 Aber versuchen mussten wir es doch.

Die Nacht verbrachten wir bei Mr. Tim . Auch hier gab’s wieder kleine Hütten, diesmal nicht am Wasser, aber auch super.

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