28.02.2017 Alle guten Dinge sind…?

Geschrieben in Mr. Tho’s Hostel auf Don Det, einer Insel der 4000 Islands während eines wunderschönen Sonnenaufgangs am Mekong

Frühstück nahmen wir in einer Empfehlung des Reiseführers entgegen. Gelegentlich sind die Informationen ganz hilfreich. Das Vida Bakery Restaurant in Pakse war eine Art Studentenwohnheim für Sprache und Musike mit einer eigenen Patisserie, in der der französische Einfluss noch spürbar ist. Ryan wollte für einen Rundgang zu einzelnen Wasserfällen nochmal zum Plateau, unsere Truppe machte sich stattdessen auf in Richtung Wat Pho, einer sehr großen Tempelanlage. Die Hinfahrt dauerte 40 Minuten. Wer schon einmal 40 Minuten einem Hähnchen zu geschaut hat, wie es bei 180° Ober- und Unterhitze knusprig gebraten wurde, weiß wie wir, insbesondere Schorsch, uns gefühlt haben. Das folgende Photo gibt einen Eindruck.

Am Tempel angekommen ging es für 5€ Eintritt in eine auf den ersten Blick nur aus wild verstreuten Steinen bestehende Anlage. Die wann auch immer (nirgends war eine Infotafel zu sehen) gebaute beeindruckende Schönheit der Tempelanlage war nur zu erahnen. Währenddessen begleitete der Versuch des Wiederaufbaus durch Arbeiter uns bei der Besichtigung. Schon als kleiner Junge habe ich von Didä gelernt, Legosteine für maximale Stabilität zu versetzten und nicht bloß übereinander zu bauen. Offensichtlich hatten die Laoten kein Lego, denn hier wurden 3m hohe Mauern ohne Versatz gebaut. Das traurige an der Sache ist noch, dass die hiesigen Arbeiter es keinen Deut geändert haben. Es kann also mit großer Sicherheit gesagt werden, dass die Mauern in ein paar Jahrzehnten wieder schief und bauchig zu Boden fallen. Dennoch hat sich der Ausflug gelohnt, denn die Natur hatte sich das Areal zurückerobert und so ragten Magnolien aus den Ruinen hervor, die wunderschöne Blüten hatten. Kathi hat sich kurzerhand ihre Frisur damit verschöhnert.

Diesmal ohne die unerbittliche Hitze traten wir den 40km langen Rückweg an. Schorsch fuhr ein wenig vor, ich machte das Schlusslicht. Plötzlich machte es Peng vor mir und ich sah nur, wie kleine schwarze, auf den ersten Blick nicht erkennbare Fetzen aus Björn’s Roller flogen. Der Roller brach nicht aus, da Björn ihn gekonnt kontrollierte. Wir hielten am Straßenrand und sammelten ein paar Kunststoffteilchen auf. Auch auf den zweiten Blick war uns nicht klar, was genau aus dem Roller geflogen war. Björn versuchte zu starten: kein Problem; Gas geben; kein Problem; losfahren: Fehlanzeige. Björn‘s Ersatzroller hatte einen zweiten Kettenriss:D. Ich weiß nicht wer mal zu mir gesagt hat „Begehe ein und denselben Fehler nicht zwei Mal; wenn doch, hast Du nichts aus dem ersten gelernt.“ Ich tippe mal auf Didä oder Konfuzius, eher Didä;). Beim ersten Kettenriss konnten wir noch auf Ryan’s Abschlepptechnik für den sehr kurzen Weg zurückgreifen (siehe Photo vom Vortag), doch 30km auf diese Weise zurückzulegen ist wenig effektiv und meine deutsche ADAC Clubcard gilt hier bestimmt nicht. Vor diesem Hintergrund hat Schorsch am Vorabend die Zurrgurte von seinen Turnringen in das Helmfach seines Rollers gepackt. So konnten wir die verbleibenden Kilometer in zügigen 30km/h zurücklegen. Einen Roller abzuschleppen um diesen evtl. reparieren zu lassen schien für die Laoten ungewohnt zu sein, denn die Überholer winkten uns, streckten den Daumen zum Himmel oder schauten verdutzt:D. Alle guten Dinge sind hoffentlich nur zwei, Björn:D. Viel zu spät für den Sonnenuntergang auf der Rooftopbar, auf der Ryan auf uns wartete, kamen wir beim Rollerverleih an. Wir bekamen nach den gewohnten Debatten die Tagesmiete von 50000 Kip (5,50€) zurück. Dank WLAN erreichten wir Ryan und verabredeten uns in dem gestrigen Lokal. Den Abend ließen wir bei netten Gesprächen ausklingen.

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