31.12.2017 Der Abend mit den größten Erwartungen

Geschrieben in Uranga

Silvester Abend: Das heißt für die Mehrheit der Touristen an diesem „außergewöhnlichen Tag“ bereits um 5 Uhr in der Früh in einen Park in Sydney zu spazieren und sich dort mit seiner Kühlbox den ganzen Tag bis zum berüchtigten Feuerwerk über der Oper und der Harbourbridge aufzuhalten. In Summe sind es zum Teil 18h Anstehen bzw. Warten, die für einen Selfiestick-freien Quadratmeter in Kauf genommen werden. So verrückt und scharf auf Silvester sind wir zum Glück nicht. Der Tag, mit den größten Erwartungen wird wie so oft am beeindruckensten, wenn sich die Planungen auf ein Minimum beschränken. Und so planten wir an diesem morgen: nichts:D Wir konnten uns einfach nicht für eine Lokation entscheiden. Dank Anna hatten wir die Möglichkeit wieder an einem gemütlichen Sit-In von zwei italienischen Freunde teilzunehmen oder aber zu den Dover Heights (Park mit Blick auf die Oper etc.) zu cruisen. Zwei Stunden vor Partybeginn entschlossen wir uns dann mit einem Kartoffelsalat auf der Party aufzuschlagen Ciro und Cico (des italienische so mächtig wie Mandarin sieht man mir die Rechtschreibung bitte nacht. Tschitscho und Tschiro hießen die Gastgeber) und wir lernten auf der Party wieder viele neue Leute kennen. Das interessante dabei. Von den 20 Personen waren 18 keine Australier:D. Von dem Italienischen Buffett träume ich heute noch: Burrata, Lachstarata und noch viel mehr. Es gab auch eine art Fleischroulade aus Rind, die mit Hack gefüllt und mit Soze verschnabbuliert werden durfte. Sehr lecker. Wenn ich jetzt nur einen guten Italiener kennen würde, Herr Gashi:D. Um 21 Uhr gab’s in Coogee ein Kinderfeuerwerk am Strand und die das Haus mit Dachterasse der Italiener lag unmittelbar am Strand. Topplätze also für einen frühzeitigen Feuerwerksbesuch. Am Strand tummelten sich Unmengen an Menschen und ich dachte noch, ach, hier in Coogee läuft alles ganz entspannt ab:D. Angekurbelt durch die frische Luft und das viele Schwarzpulver (der Wind stand für uns suboptimal) plünderten wir danach wieder das Buffett. Mir schien es, als wären wir die einzigen hungrigen Gäste. Gefühlt habe ich die ganze Zeit gegessen:D. Damit kann ich leben…

Ich weiß nicht, welcher Käse es war, aber er war unglaublich schmackhaft:D

Nicht ganz wie bei Gashis, aber einem geschenkten Gaul, schaut man nicht ins Maul

Gegen 23 Uhr verabschiedeten sich die meisten Gäste zu unserem Erstaunen und auich Tschitscho lag im Bett:D. Also schlossen wir drei uns einer netten Gipsygruppe an, die auf einen kleinen Hügel spazieren wollten, aber keinen erstklassigen Blick auf das Feuerwerk versprechen konnten. Der Spielplatz sah für eine mitternächtliche Trainingseinheit nicht verkehrt aus, aber ich konnte niemanden überzeugen, die guten Routinen aus dem alten Jahr mit ins neue Jahr zu nehmen:D. Die Aussicht auf die City, wir konnten die Oper und die Brücke jetzt nicht sehen wie im TV, wurde von ein paar Bäumen links und rechts eingerahmt, sodass wir Sydneys Weitläufigkeit ganz gut erkennen sollten. Um 23:59:08 drückte Kathi den Play-Button ihres Handys und pünktlich zum ersten neuen Sekundenschlag 2018 gröhlte sie mit Anna den Refrain von Bring me back to life von Evanescence. Das war irgendein Gack von Insti oder Gesichtsbuch, den Kathi ausprobieren wollte:D.

Es war richtig schön und wir waren mit ein paar einheimischen Familien vielleicht 20 begeisterte Zuschauer. Tatsächlich gab es über Sydney 5 synchron abgefeuerte Feuerwerke, die aus der Distanz klasse zu genießen waren. Die doch sehr dichte Wolkendecke oberhalb der Stadt ließ den Himmel richtig rot erleuchten.

Gegen 2 Uhr schlenderten wir gemütlich zu Annas Wohnung und auch sie war erstaunt einen so schönen Park mit Blick auf die Stadt in 2 Minuten Fußnähe zu haben. So kann man auch durch Touristen noch hier und da etwas lernen.

26.12.-29.12. 2017 Vom Beachen, beachen und beachen

Geschrieben in Woolgoolga

Nach einer Nacht in ungewohnter Umgebung mit 4 Wänden ging es für 4 Tage und 3 Nächte zurück in die Natur. Anna hatte uns eingeladen gemeinsam mit einigen Mitgliedern ihres Beach Volleyballs Clubs South Coogee in den Merroo Nationalpark ca.189km südlich von Sydney zu fahren und die Tage bis Silvester mit Beachen, grillen und erzählen zu verbringen. Um 11 Uhr trafen unsere Mitfahrgelegenheiten Boyan (Jugoslawe, der an der Uni in Sydney lehrt) und Denis (der Urdeutsche aus Bayern) ein. Gute Laune Dennis kannten wir schon von der Party vom Vorabend und wir hatten direkt einen guten Draht zu ihm und waren auf einer Wellenlänge. So fuhr ich in seinem Van mit, während Kathi mit Boyan, Anna, und Elody aus Fronkraisch gen Süden tigerte. Ich weiß nicht, was wir so lange gemacht haben, aber für die 189km brachten wir 7h:D. 100km/h ist erlaubt, Dennis‘ Raggae-Van schaffte entspannte 80 und ein paar Stopps legten wir auch noch ein. Aber 7h ist schon lang:D. Egal…wir kamen an, schleppten unser Equipment mit 5 Minütigem Marsch zum Campingspot mitten im Busch, aber mit direktem Zugang zum Strand und fanden wieder überwiegend sehr nette und offene Menschen vor. Ausnahmen bestätigen die Regel! Den Abend verbrachten wir leider nicht bei Gitarrenmusik von Hernan und Janin (Brasilianer), sondern bei Handymusik von Joey (auch Ex-Jugoslawe) am Feuer und wurden von Cesár (Kolumbianer glaub‘ ich) mit leckerem, zarten Fleisch verwöhnt. Bis 2 Uhr saßen wir noch gemeinsam am Feuer, bevor wir uns in die Zelte verkrochen.

Die nächsten Tage bestanden zu meist aus ein paar Matches Beachvolleyball, regelmäßigen Abkühlungen im Meer, der ein oder anderen Slackline-Einheit am Campingplatz und der Beschaffung von Feuerholz für die Buschmänner Dennis und mich. Barfuß durchstreiften wir das Unterholz auf der Suche nach Brennbarem und wir erwischten uns gegenseitig bei einer kleinen Panikattacke, wenn uns wieder einmal ein Grashalm an der Wade kitzelte:D. Mr. Ali Express (Dennis bestellt sein Campingequipment auf dieser Internetseite und schwört: „Es verändert Dein Leben“). Am 29.12. verließen wir nach dem Abbau des Camps und einem langen Volleyballnachmittag den ruhigen Merroo-Campground in Richtung Coogee und die Rückfahrt war nicht weniger kurz. Wir trafen uns noch auf eine Dominos-Pizza in Boyans Appartement bevor wir unser Nachtlager wieder in Annas Wohnzimmer aufschlagen durften.

25.12.2017 Der Heimat entgegen

Geschrieben in Woolgoolga

Mit nur zwei Stunden Schlaf in Ryans Schlafzimmer (er hat uns einfach so sein Schlafzimmer überlassen und ist auf die Couch gezogen) schepperte uns der Wecker aus den Federn. Ziemlich schläfrig traten kräftig wir vor Schorschs Matratze auf dem Boden und rüttelten Ryan wenig behutsam wach, um ihnen zu sagen, wie froh wir sind, Neuseeland und sie endlich verlassen zu können:D. Unser Abschied war herzlich und wir wünschten Schorsch eine gute, wenn auch nicht problemlose Rückfahrt nach Soest, denn aus vermeindlichen Problemen entwickeln sich auf einer Reise mit großer Wahrscheinlichkeit neue und vorher nicht bedachte positive Optionen. Auch Ryan soll schön auf sich aufpassen und sich ja melden, sofern seine Dartpfeile das traumhafte Xanten oder Ruhrgebiet auf seiner Weltkarte treffen;).

Pünktlich um 4:30 Uhr öffnete uns ein netter indischer Taxifahrer den Kofferraum und wir hievten unsere 19kg Handtaschen hinein. Die Fahrt durch das leere und ruhige Auckland am hier eigentlichen Weihnachtsfeiertag verging wie im Flug und brachte uns ohne Zwischenfälle zum Flughafen. Zielsicher ging es dort an den bereits zum Check-In geöffneten Schalter, doch der Self-Check-In missglückte. Zum Glück haben selbst die kleineren Fluggesellschaften immer ein wenig Personal abgestellt und so baten wir einen in Uniform gekleideten Boden-Steward um Hilfe. Die PC-Datenkrake sog unsere Geburtsdaten und sonstige für die Fluggesellschaft unnütze, aber vielleicht verkaufspraktische, Informationen auf, während wir warteten. „Habt ihr denn ein Visum für Australien“ fragte der Herr des Check-In‘s aus heiterem Himmel heraus. Unsere beiden Hemisphären schienen noch nicht wach zu sein, denn wir beiden antworteten: „Nein, wir brauchen ja auch kein’s als Tourist.“ Aber da waren wir einem Kiwi, der uns von der visafreien Einreise nach OZ erzählt hatte, auf den Leim gegangen. Offensichtlich gilt diese Regelung nur für dem Commonwealth angehörenden Länder. Ohne Queen, brauchste also ein Visum. Aber wo sollten wir so schnell eins beantragen, ging in unseren Köpfen umher. Wieder einmal zu unserem Glück ist der Flughafen auf diese Anfängerfehler vorbereitet und bietet einen Rundum-Sorglos-Visumservice für verplante Reisende an. Schnurstracks marschierten wir zu der adrett gekleideten Dame hinter dem Schalter und schämten uns schon ein bisschen:D. Für je 30 Taler gab’s dann die letzten Einreisedokumente für den roten Kontinent und unsere Taschen fanden letztendlich problemlos ihren Weg zum Förderband. Bewaffnet mit abgepacktem Kartoffelsalat, Hühnerbollen und Shortbread (gegen den unvermeidlich aufkommenden Hunger) schlenderten wir durch den Flughafen, stoppten für einen Kaffee und vergaßen prompt die Zeit, weshalb wir den frisch aufgebrühten Kaffeepott innerhalb von 5 Minuten leeren mussten, weil das Boarding unserer Maschine auf dem Bildschirm bereits angeschlagen war und wir die Nacktscanner noch nicht hinter uns gebracht haben. Und wie das dann so oft ist, wenn man sich gestresst hat, hat die Maschine Verspätung und alle Passagiere sitzen entspannt in ihren Sesseln. So hatten wir immerhin noch Zeit für einen Anruf bei Lotti Karotti, Maria, Mami und Didä sowie Franzi und Denis. Dann ging’s los und es ging so für 3h der Heimat ein Stückchen weiter entgegen:).

In Sydney angekommen, der Flug verlief ohne Komplikationen, fuhren wir mit den Öffis zu Kathis Freundin Anna, die hier seit 3 Jahren lebt. Sie hatte uns die schnellste Busverbindung zu ihrem Appartement in Coogee geschickt, aber unsere Route entpuppte sich eher als Odysseus‘ Aida-Kreuzfahrt durch die Ägäis. Ich glaube behaupten zu können, dass ein Australier in Deutschland in jeder Stadt einen x-beliebigen Bus nehmen kann und sich, vielleicht mit ein paar Infos vom Busfahrer, ohne großen Zeitverlust seinem Ziel nähert. Das hat mehrere Gründe: Zum einen kennen die meisten Busfahrer die auf ihrer Route liegenden Stationen aus dem FF. Hat man Glück, auch die der Kollegen. Zum anderen haben wir Deutschen früh erkannt, nicht einheimischen Buspassagieren, mit elektronischen und voll automatisierten Stationsanzeigen das Reisen mit dem Bus zu erleichtern. Unsere Odyssee hat ihre Ursachen in exakt den beiden obigen Fakten:D. In unseren Bussen gab’s das nicht. Wir hatten keinen Plan, wo wir uns befanden, nach 2h, geplant war 1h, schlugen wir endlich bei Anna auf. Wir aßen gemeinsam zu Mittag und schnackten einfach ein bisschen herum, bevor wir uns kurz auf’s Ohr legten, um für die geplante Weihnachtsfeier bei Freunden von Anna, ausreichend Energie zu haben. Gemeinsam mit Anna und etwas brachen wir zu Sam’s und Olivers gemütlichem Sit-In auf und verbrachten einen sehr lustigen Abend mit Secret Santa und neuen Bekanntschaften:).

24.12.2017 Weihnachten in Übersee

Geschrieben in Ballina

Schorschs und meine gemeinsame morgendlich Joggingeinheit fiel nach 2 Minuten langsamen Joggen prompt ins Wasser, weil Schorschs Oberschenkel anscheinend nur noch Radfahren gewohnt waren und keinen weiteren Schritt mehr zuließen:D.

Pancakes, Bananapancakes, Erdnussbutterpancakes, Nutellapancakes, Apfelpancakes oder auch alles zusammen. An diesem Weihnachtsmorgen gab’s schon zum Frühstück zwei süße Versuchungen für jeden.

Für jeden gab’s nur 4

Danach: Haferflocken, denn wir wollten ja auch satten werden:) Gut abgeleckt wurden Teller und Bestecke, wie sich das für Camper gehört, „gespült“, fachgerecht verstaut und während Kathi und ich unsere Rucksäcke für den morgigen Flug packten, tigerten Ryan und seine neue Freundin mit dem roten Bart in die Stadt, um ein paar Zutaten für den Weihnachtsabend zu kaufen. Voll bepackt mit schweren Sachen ging’s hinein ins Christmas Feeling – ehrlich gesagt warten wir noch immer auf Weihnachtsstimmung:D – in einen großen Park um Ryans neues Spielzeug auszuprobieren. Ein sog. Airobie. Man kann sich quasie eine tradtitionelle Frisbee vorstellen, die jedoch ein großes Loch in der Mitte hat und so nur einen 40mm breiten, speziell geformten Ring entstehen lässt. Das besondere Profil des Rings lässt Wurfentfernungen von bis zu 400m zu. So steht es auf der Verpackung. Im Park war dann kein halten mehr und wir donnerten Saturns Ring durch den Park. Dieses Ding ist definitiv sein Geld wert und lässt jeden Spaß haben. Des Öfteren verfing sie sich in ein paar Bäumen oder landete „unabsichtlich“ neben einer jungen Dame auf Schorschs Seite. Sie ließ aber schnell erkennen nicht solo zu sein, als sich unser Airobie wieder „zufällig“ über ihrem Baum verfangen hatte:D

Die Hippies im Park

Gegen 16 Uhr schlugen wir hungrig wie eh und jeh in Ryans Haus auf und verspeisten die Reste vom Curry. Schließlich sollte der Abendschmaus erst gegen 19 Uhr beginnen. Der Souchef hantierte bereits mit seinem Boss in der Küche herum, als Schorsch und Ryan nach einem kleinen Powernap dazustießen. Die Vorbereitungen für unser Weihnachtsessen hatten offiziell begonnen. Geplant waren: Käseplatte mit typisch neuseeländischen Crackern (Sowas wie TucTuc nur in ecker:)) als gemütliches Entreé. Gefolgt von Kartoffelsalat, Knödel, Ofengemüse, Hähnchenbollen mit leckerer Soze auf Ryans Wunsch nach deutschem Essen. Zum Nachtisch gab es selbstgebackenes Shortbread von Ryan (lustige Geschichte zu Teigzubereitung von Kathi und Ryan) sowie Trüffelpralinen ohne Trüffel von einer Französin, die Ryan im Hostel kennengelernt hatte. Und die beiden weiteren Gäste, die besagte Französin sowie eine Rumänin, sollten sich nur um geschlagene 2h verspäten. Dies teilten sie Ryan per SMS mit und er war wirklich enttäuscht. Naja, wir warteten ab, verspeisten die Käseplatte zu viert, hahahahahahahah.

Ein Amnüsgöl (ich bin mir bei der Rechtschreibung sehr sicher:D)Der Abend war ein voller Erfolg. Kathi hatte sich mit dem Essen, auch dank der optimalen Zutatengrößen für beste Garpunkte, selbst übertroffen und gerade die Knödel waren so gut wie nie in den 3 Versuchen für unsere Kiwi-Hosts von HelpX:D Good on you, Kathi;).

Frohe Weihnachten
Vorbereitungen mit der Cheffin
Ein Weihnachtsschmaus vom Allerfeinsten;)

Und während wir da so saßen, waren unsere Familien so fern, weil wir zum Glück nicht alleine waren. Ansonsten wäre der Weihnachtsabend nicht so lustig und fröhlich gewesen, wie er eigentlich immer sein sollte. Relativ früh und für Ryan unerwartet verabschiedeten sich die beiden Gäste und wir saßen noch bis 2 Uhr im Wohnzimmer und verquatschen uns. Müde ging es dann für 2h ins Bett, bevor uns ein Taxi zum Flughafen fahren sollte.

23.12.2017 Autoverkauf in Auckland CBD

Geschrieben in Ballina

Unsere beiden Käufer Oke und Thies aus dem Norden Deutschlands sind am 22.12. aus Australien in Auckland angekommen und haben sich an jenem Abend erst einmal durch die Minibar und im Anschluss durch das Schnapssortiment großräumiger Bars getrunken. Daher verschob sich die geplante Übergabe von 11 auf 12 Uhr. Null Probelmo:). Wir trafen Oke und Thies am vereinbarten Treffpunkt und fuhren gemeinsam zu ihrem Hotel. 2 Minuten entfernt:D. Der Portier, ja die beiden haben sich für die ersten zwei Tage mal richtig verwöhnen wollen, kam schnurstracks auf uns zu, kaum hatten wir die Autotür geschlossen. Ein weißer Van mit gebrauchten Kayaks auf dem Dach und 3 Reisenden macht sich am Haupteingang eines Hotels und neben funkelnden Sternen und Olympiaringen nicht so gut. Aber als Oke ihm seinen Zimmerpass entgegenwedelte und seine Situation erklärte entspannte sich unser Freund. Er macht ja nur seinen Job. Während wir Oke und Thies alles detailliert erklärten, besonders Kathi hätte am liebste noch gezeigt, wie man die Türen öffnet oder das Lenkrad bedient:D, warteten Ryan und Schorsch á la Der Pate in Ryans Auto auf dem gegenüberliegenden Parkplatz, bereit einzugreifen, falls der Deal nicht zu unseren Gunsten ausgehen sollte oder Paolos Leute mitmischen wollten. Nach 1h hatten wir dann alles geklärt, übergaben die Schlüssel in neue Hände, stellten uns noch für ein letztes Photo zusammen vor Bongo auf und zogen dann mit quietschenden Reifen von dannen.

Auf der einen Seite froh, das Oke und Thies unseren Bongo übernehmen
Aber auch auch traurig

Irgendwie war es ein komisches Gefühl die Schlüssel weiter zu reichen, weil eine doch so lange Reise, was man am Anfang der Reise gar nicht für möglich hält, zu Ende geht. Aber mit jedem Umblättern einer Seite und dem Ende eines Kapitels, folgt zumindest im Leben immer eine neue, wenn auch noch leere Seite, die auf jeden Fall gefüllt werden wird. Wie und mit welchem Inhalt, das bleibt offen…

Ryan wollte uns an diesem Nachtmittag einen schönen Strand zeigen, den er bisher auch noch nicht gesehen hatte und nur vom Hören Sagen aber attraktiv fand. So fuhren wir für 1h raus aus Auckland zum Keri Keri Beach. Der Sand war so verdammt heiß. Natürlich wollte weder Schorsch noch ich den Schwanz einziehen, weshalb wir zwei Deppen, anders als die Erwachsenen Kathi und Ryan, uns gefühlt so richtig schön die Füße verbrannten:D. Eine Abkühlung im Meer musste also her und Kathi, Schorsch und ich gingen gemeinsam in die imposante Dünung. Nach anfänglichen Spielereien in den kleineren Wellen, wollten Schorsch und ich aber ein bisschen weiter Raus. Kathi blieb im seichten Gewässer, was im Endeffekt der klügere Schachzug gewesen war. An diesem von Lifeguards überwachten Strand war die Unterströmung nämlich so verdammt stark, dass Schorsch und ich wirklich Schwierigkeiten hatten wieder an den Strand  zu kommen. Hinzu kommen dann auch noch die Wellen von Oben und man wird schön unter Wasser raus aufs Meer gezogen. Gott sei Dank haben wir es geschafft, aber so eine extreme Strömung habe ich bisweilen nicht erlebt. Neue Erfahrung.

Auf dem Rückweg kauften wir noch ein paar Dinge für unser gemeinsames Curry am Abend ein und standen vor verschlossenen Türen, als wir Kathis und Mein Paket mit Klamotten nach Hause schicken wollten. Gut, dass wir uns Skihosen und noch warme Jacken haben schicken lassen:D. Gemeinsam kochten und lachten wir als der Abend begann und fanden uns später beim erzählen auf dem Boden wieder.

21. und 22.12.2017 Die letzte Nacht im Bongi

Geschrieben in Ballina

 

Ein letztes Aufwachen von Kathi,

und ein letzter Vormittag am schönen Snells Beach mit musikalischer Untermalung, einer Mobieinheit und ein überragender Ben and Jerrys Eisbecher.

Ein mächtiger Abschluss unseres Roadtrips, bevor wir uns auf ins wimmelnde Auckland machten. In Mount Eden trafen wir uns mit unserem kanadischen Freund Ryan, den wir auf dem Slowboat von Thailand nach Laos kennengelernt hatten. Sein überragendes Angebot bis zu unserem Abflug am 25.12. morgens um 7 Uhr in der Früh bei ihm zu bleiben und gemeinsam mit ihm und Schorsch den 24.12. zu verbringen nahmen wir sehr, sehr gerne an.

So schlugen wir gegen Mittag bei Ryan auf. Zu unserer Überraschung war Schorsch schon eingetroffen und wir waren froh mal wieder bekannte Gesichter zu sehen. Wir witzelten und blödelten ein wenig herum und machten uns nach einem kleinen Mittagssnack aus zusammengewürfelten Resten von Schorsch, Ryan und uns an die Endreinigung von Bongo. Unterdessen holte eine Kathy, ebenfalls eine Kanadierin wie Ryan, Kathis Neo und ein Paar Kleidungsstücke gegen Bares ab und blieb sogar noch auf ein Bier. Bevor sie ging fragte sie Ryan noch: „Brauchst du noch Freunde? Hier ist meine Nummer“ :D. Ryan lebt erst seit ein paar Wochen in Auckland und kennt daher noch nicht soo viele Leute, obwohl er ein sehr offener Charakter.

Re-Uniun nach langer Zeit: Schorsch, meine Bowlingkugel, Kathi und Sir Ryan    

Diesen Tag wollten wir ganz den Verkaufsvorbereitungen widmen und da nicht nur unsere Klamotten in unsere Rucksäcke und die Spuren der letzten Essensschlacht beseitigt werden wollten, sondern auch der angesammelte Dreck der letzten Monate vom Lack gewaschen werden musste, tigerten wir zur Waschanlage.

Die Schöne und das Biest

Unsere extra angestellte Putzkraft
Das war mal ein Joghurtbecher, aber er wurde geupcycelt und ist jetzt Kathis Toilette:D
Kleinigkeiten, die hoffentlich sicher in Deutschland ankommen

Zum meinem Glück war Kathi so nachsichtig und milderte meinen verlorenen Wetteinsatz von in Ungerbuchse die Außenwäsche zu übernehmen auf Oberkörperfrei ab.

Wieder bei Ryan füllten wir die bürokratischen Unterlagen aus, um bei der Übergabe schon alles parat zu haben. Den Abend verbachten wir bei vergeblichen Bemühungen einen Gitarrensong vernünftig auf die Beine zu stellen. Zuvor schlemmten wir uns aber noch durch Ryans leckeren, frisch zu bereiteten Goulasch nach ungarischem Rezept.

Von welcher ungarischen Omi du diesen Goulasch während deiner Reise gelernt hast: Lecker!

20.12.2017 Hortensien für Mami auf dem Weg nach Whangarei:)

Die letzten Tage für uns im Bongo standen an, da wir mit Oke, unserem nordischen Käufer die Übergabe für den 23.12. geplant hatten. So streunten wir Auckland langsam entgegen und legten hier und da nochmal einen Stopp für einen Kaffee oder auch diese schönen Hortensien ein, die mich immer an Xanten und besonders an Mami erinnern.

Also, nur für Dich😉

Chili con carne und Ginger Beer! Lecker! 
Neuseelands Frühling kann sich sehen lassen!
Lecker Kaffee und gutes Brot müssen sein 🙂
Hortensien überall!

 

18.12.2017 Tasman Sea meats Pacific

Geschrieben in Ballina

Die Wellen waren an diesem Morgen in der Doubtless Bay am Tokeran Beach Yoshi-Würdig (Yoshi=Kathi, weil sie beim Bodyboarden wie in dem Spiel „Mario Cart“, einem Nintedo64 Spiel, mit dem Kopf in die Richtung steuert, in die sie auch fahren will). Raus in die Wellen und dann ab zum Cape Reinga, dem nicht ganz nördlichsten Punkt Neuseelands. Die Fahrt nach dort oben war etwas unspektakulär, wie uns eine Kiwi zuvor auch mitgeteilt hatte. „Was wollt ihr denn dort oben? Da ist doch nix.“ Recht hatte er, aber das Cape an sich, war lohnenswert.

Wunderschöner Ausblick auf das Cape Reinga und seine Buchten.
Diese Farben <3
Cape Reinga Leuchtturm – Was ein Ausblick
Hier treffen der Pazifische Ozean und die Tasmanische See aufeinander…sehr beeindruckend!
Wohin gehts wohl: Richtung Europa nach Hause oder doch Richtung Süden zurück nach Bluff?! 🙂

Ebenfalls kann man neben dem einzigartigen Ausblick vom Leuchtturm auf den Ozean, auch die große Sanddüne Te Paki mit einem Bodyboard hinunterrutschen. Für diese Rutschpartie hatten wie unser Bodyboard den ganzen Trip über gehegt und gepflegt. Jetzt endlich, konnte es neben dem Einsatz im Wasser auch seine Qualitäten an Land unter Beweis stellen. Der Weg die Düne hinauf war ganz schön anstrengend und uns brannte nicht nur der Hintern, als wir voller Vorfreude oben auf dem großen Sandkasten standen. Wieso auch immer gebührte mir die Ehre als Erster knieend auf dem Bodyboard den Abhang hinunter zu rasen. Ich bereite mich vor, kniete mich hin und…es passierte nichts. Absolut Nichts :D. Im Schneckentempo glitt ich gemütlich die Düne hinab und entschied bei der Hälfte dem ganzen ein Ende zu setzten, um zumindest nur den halben Weg wieder hinauflaufen zu müssen. Auch Kathi hatten keinen Erfolg und so fuhren wir um eine Erfahrung reicher (nicht alles, was hoch angepriesen wird, ist auch ein Knaller) wieder gen Süden und schlugen unser Nachlager an der Raetea North Side auf. Unser französische ‘itsch’ikerin setzten wir an ihrem Wunschplatz ab…

Sanddünen Berg auf – gut für den Poppes!
Endlich oben 🙂

 

Motheus Dundee will ganz nach oben!
Sonnenuntergang zwischen den Hügeln des Nordlandes an unserem Schlafplatz! Kurz danach wurden wir von hunderten blutsaugenden Moskitos heimgesucht -.-

17.12.2017 Ein Coca-Cola See und der schönste kostenlose Campingplatz

Geschrieben in Ballina, Australien

…und ohne Handschellen wachten wir am nächsten Morgen um 6:30 wieder auf. Bevor wir alles für die Abfahrt präparierten, hörte Kathi noch etwas im Schilf knistern und knacken…ein kurzer Blick in den kleinen Kanal vor der Düne zeigte uns einen einsamen Blue Penguin, der sich kurz darauf unter der kleinen Brücke versteckte. Laut DOC (Department of Conservation, die sich um das ganze Wildlife kümmern), sollte man die Tiere aber einfach in Ruhe lassen und nur bei Verletzungen den Notruf tätigen. Schweren Herzens verließen wir Wolleys Bay nachdem wir den wunderschönen Sonnenaufgang beobachtet hatten. Abfahrt, auf nach Pahia. Soll schön sein, war’s aber nicht. Touristentouren mit Booten, also uninteressant für uns. Da sah es in der Doubtless Bay schon gaaaanz anders aus. Hier empfing uns ein Campingplatz nach unserem Geschmack. Am Strand, weite Flächen, saubere Umgebung und: for Free😊. Nachdem unser Lager aufgebaut war, sprangen wir kurz ins Meer und suchten dann die geheime Quelle für das schwarze Gift, abgefüllt in PET Flaschen – der Coca-Cola See wartete auf uns. Ein wenig skeptisch standen wir nach 10 Minuten Fußmarsch vor einem, in der Tat, merkwürdig schimmernden See, in dem mehrere Maorie-Familien ihren wöchtenlichen Waschtermin wahrnahmen ;). Die Kids hatten richtig Spaß und eine kleine, leider schon sehr gut gebaute Maori, vielleicht 7 Jahre jung, spielte wild umher und machte lustige Geräusche. Sie hörte sich für uns an, wie das Fauchen eines Löwen. Ihre Mutter fragte sie drauf hin: „Ey, was machst’n da für Geräusche? Bist Du etwa ein Dinosaurier?“ „Nein, ich bin ein Pferd“ antwortete die Kleine und wir konnten uns ein Lachen nicht verkneifen. Wenn die Kids hier schon so rumtollen, müssen wir auch in die braune Brühe steigen. Und es schmeckte weder übertrieben süß, noch roch es wie Coca Cola, stattdessen fühlte sich die Haut nach dem Bad butterweich an. Der Grund für dieses Naturphänomen heißt übrigens: Torf!

Etwas gewöhnungsbedürftig, aber für uns unglaublich cool!
Motheus und de Babe 🙂
Kuckuck – I Bims der Coco-Cola Glatzkopf 😀

Mit leichtem Nieselregen und zunehmendem Wind ging’s zurück zum wunderschönen Camp. Endlich sollte unser Regenplane mal zum Einsatz kommen und wir bauten uns eine gemütliche Höhle neben Bongi und unter einem Baum für unsere Wraps. Nach einer Runde „Aces to Kings“ machten wir uns bettfertig.

16.12.2017 Man, wir sind sooo weit hinten dran :D

Geschrieben in Ballina, Austrlaien

Gemeinsam mit den Deutschen Nachbarn und ihrem Sohn Ben, 5 Jahre jung, der sich schon am Vorabend rührend um Teddy gekümmert hatte, frühstückten wir und machten uns im Anschluss auf den den Weg zu den Mermaidpools in Matapouri. Wie das aber so ist, wenn man an einem Camp ankommt bzw. losfährt, ist ein Smalltalk mit den Nachbarn nur höflich. Diesmal schnackten wir mit sehr ratsamen Neuseeländern, die prompt ihre Karte auspackten und uns ihre Spots zeigten. So stoppten wir auf Empfehlung von dem älteren Camper-Ehepaar bei der Goat Island für eine Schnorcheleinheit im nicht so ganz glasklaren Wasser. Einige Snapper bekamen wir dann aber doch noch vor die Harpune…

Halluuuu, i bim’s!

 

In Matapouri parkten wir am späten Nachmittag an einer wunderschönen Bucht und spazierten den Strand entlang. Kathi überkam der Hunger nach Chish `n`Fips und so legten wir einen Snack-Stop beim hiesigen Shop ein. Mit leckerem Fish im Bauch, zumindest in Kathis, schlenderten wir gemütlich zum Parkplatz zurück, um dann auf dem uns bis dato nicht aufgefallenen Schild lesen zu müssen: Camping nur für 2 Fahrzeuge in der Zone X erlaubt“. Wo standen wir? Natürlich außerhalb der Zone, was für uns die erneute, recht mühselige Suche nach einem neuen Schlafplatz bedeutete. Da wir aber jetzt schon einmal hier waren und Mehrfahrfahrten für eine Strecke tunlichst vermeiden wollten, entschieden wir uns spontan mit noch 1,5h Tageslicht und trotzt durstiger Mückenschwärme die Mermaide Pools zu besuchen. Kathi roch wie ein Autan-Duftbaum für’s Auto auf zwei Beinen:D. Nur mit badesachen und einem Rucksack mit Wertsachen spazierten wir am Strand entlang. Bei Ebbe gibt das Wasser einen Weg um die Felsen herum frei, aber bei Flut nicht. Gleich einem Soldaten mit Gewehr über dem Kopf stiefelte ich voran, Kathi stets an meinen Fersen. Das Wasser stiegt erst über die Knie, dann über die Hüfte und erreichter unterhalb meiner Brust, aber an Kathis Schlüsselbein Höchststand. Mit der Uhr im Nacken ging’s schnell weiter einen steilen rutschigen Berg hinauf.

Ich Tarzan, Du Jane
In the jungle, the mighty jungle, no lions sleep toniiiiiight

Mitten im bolivianischen Dschungel hangelten wir uns von Baum zum Baum, immer weiter nach oben. Ein paar Pundis kamen uns entgegen und als wir sie auf die Mermaide Pools ansprachen entgegneten sie leicht geknickt: „Wir haben sie nicht gefunden.“ Okay, kann ja nicht so schwer sein, diese Pools zu übersehen…also weiter. Der Gipfel kam früher als erwartet, aber dafür war der Abstieg mit nackten Füßen umso länger; aber dann kamen wir an. Nur wir alleine. Niemand sonst. Also ist es immer wieder von Vorteil gegen den Strom zu schwimmen und so einsam und alleine mit einer spritzenden Wasserbombe in die Pools zu springen. Wohl eher nicht:D Es ist ein ambivalentes Gefühl, sicher in einem natürlichen Steinpool zu liegen und zugleich die Wellen von außen gegen die Wände schlagen zu hören, als würden sie sagen wollen: „Gleich hol‘ ich Dich“.

Pünktlich zum Sonnenuntergang schnallten wir uns den Rucksack wieder auf und traten den Heimweg an.

Wir schossen noch ein paar schöne Sonnenuntergang-Photos und machten uns im Anschluss auf die Suche nach einem neuen Schlafplatz. Begeisterung:D.

Die Woolley´s Bay, eine Bucht weiter, bietet genug Platz für 10 Camper in einem Bereich, aber das sich jeder der jungen Camper selbst der nächste ist und parken, wie die Tetris-Legasteniker, mussten die meisten Camper das Risiko eingehen, außerhalb der Markierungen zu schlafen. Kathi sprach ein paar Zeltis an, die sich auch darüber beschwerten, aber auch wie wir zu spät hier aufgeschlagen sind, um sich zu beschweren. No Risk, no fun…Als Gesetzesbrecher fielen wir um 22:30 Uhr in die Koje…