28.11.2017 Zwei von 3000

Geschrieben in Whangarei

Relativ spät, um 5:24 Uhr gab es die abgezählte Ration Haferflocken zum Frühstück.

Haferflocken geben Kraft und machen satt

Im Vergleich zu manch anderen Trampern waren wir schon spät dran, denn dieser zweite Tag ist der meistgelaufene Trampingtrack der Welt: Das Tongariro Crossing. Am Tag laufen bis zu 3000 Touristen, die mit Bussen angefahren werden, den nicht nur sanft ansteigenden Vulkan hinauf. Wollte man also ungestört die Landschaft genießen, musste man um 6 Uhr schon in den Startlöchern stehen. Der Spruch: „Der frühe Vogel fängt den Wurm, aber die faule Katze fängt den Vogel“ bringt unsere Einstellung an diesem morgen auf den Punkt.

Ein letztes Photo vor dem Hut und um 6 Uhr stiefelten wir los. Julian und Tim hatten ihre Zelte schon abgebaut und waren schon gegen 5 Uhr aufgebrochen.

Bereit, Mordor zu durchstreifen       

Keine 11 Minuten später fanden wir uns hier wieder:

Bitte einreihen und halten sich an der Hand Ihres Nachbarn fest

 

Die Busse waren nicht zu früh, sondern wir waren zu spät:D So ging es gerade die ersten Stunden gemeinsam mit den Tagesfliegen durch die Landschaft. Es war aber nur halb so schlimm, da sich die Massen am leichten Teil des Tracks noch knubbelten, aber an steileren Stücken aufteilten. Die Tagesfliegen legen an diesem einen Tag stolze 22km über schroffe Felslandschaft zurück, während die Mehrtageswanderer nur 12km zu unserem Nachlager hinter uns bringen müssen. Und 22km kann man mit dieser Ausrüstung ja ohne Probleme meistern:D

Um 8:30 Uhr schauten wir dann super glücklich über den Red Crater (Roten Krater) und sein intensives, dunkles rot machte die gesamte Szene mit aufsteigendem heißen Dampf zum perfekten Drehort für Herr der Ringe. Der Käse und die Sesamcracker erinnerten ebenfalls ein wenig an das endliche Proviant von Frodo und Sam, nur schmeckte unseres bestimmt besser:D

Unser Rastplatz lag direkt am roten Krater
Bei Knäckebrot, Salami und Käse

Auf dem gesamten Weg trafen wir immer wieder auf unsere Mitreisenden auf dem Northern Circuit und wir stoppten des Öfteren für ein kleines Schwätzchen. Gemeinsam mit Reece und Kathy erklommen wir den höchsten Punkt des Crossings: 18xy m. Die tatsächlich durchbrechende Sonne tauchte die türkis-grün schimmernden Emerald Lakes, die graue Vulkanlandschaft und die skurrilsten Steinformationen in ganz besonderes Licht. Kathi war hin und weg von den Seen, während ich von der schroffen Landschaft und er schier unendlichen Ödlandschaft angetan war.

Kathis geliebte Emerald Lakes

Während und am Ende des Abstiegs waren wir endgültig in Mordor angekommen. Die gesamte Umgebung des Schicksalsbergs sowie die Welt Saurons im Film hätten hier ohne das Zutun von Special Effects gedreht werden können. Beeindruckend.

 

Ich wusste doch, dass uns jemand verfolgt.

Nach 5h auf und ab bogen wir um eine Felsformation und waren froh den zweiten Hut erreicht zu haben.

Verstecken is‘ nicht drin: Den Hut haben wir gut gefunden

Erstaunlicher Weise waren wir die 4, obwohl die deutschen Jungs am Morgen viel eher losgestiefelt sind als wir. Vielleicht wurden sie von ein paar stinkenden Orks aufgelesen😉. Schlafplätze wurden in einem von zwei kleinen 6er Schlafräumen gesichert, denn im großen Gruppenraum, der zugleich auch Küche und Aufenthaltsraum war, kann man in der Nacht bestimmt kein Auge zu tun. In der Nacht zuvor hatten schon nicht wenige Schnarchnasen so manch‘ unruhigen Schlaf gesorgt. Die jüngste der 5 Schwestern wurde dafür hart getadelt und hatte ihren Ruf bereits in der ersten Nacht weg.

5er Schlaftzimmer mit Reis und Cathy

Wieder geht’s ans Lüften im Gemeinschaftsraum und zugleich KüchePünktlich zum einsetzenden Platzregen kam die süddeutsche Wanderfraktion am Otuere Hut an. Sie waren noch auf den Schicksalsberg, also den eigentlichen Vulkan aufgestiegen und hatten sogar freie Sicht von dort oben😉.

Idan, 33, aus Israel spendiert Kaffee. Zu starken Kaffee:D
Lecker, aber nicht ausreichend. Kahti war einfach zu hungrig

Guuute Nacht

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