27.08. 2017 Eine Busfahrt, die ist lustig. Eine Busfahrt, die ist schön

Geschrieben in Invercargill

Vom ersten Tag haben Rob und Kristie von ihrem Plan erzählt in naher Zukunft einen Bus kaufen zu wollen und heute ist Rob nach vielen Abwägungen tatsächlich nach Nelson geflogen, um ihren neuen, alten Schulbus abzuholen. Dort noch voll im Dienst bis zum letzten Schultag hat der Bus viele Jahre kleine Rabauken zur Schule kutschiert und unzählige Kaugummis haben einen neuen Besitzer gefunden. Doch diese harten Jahre sind nun vorüber und ein besseres Leben bei Rob und Kristie steht unmittelbar bevor. Geplant für die kommenden Wochen ist DIE Bustransformation. Anfang November wird die gesamte Familie für 3 Monate die Nordinsel bereisen und dafür muss der Bus noch ein wenig aufgemöbelt werden. Viel Zeit bleibt also nicht, doch bevor die Umbauarbeiten beginnen, haben Kristie und Rob ihre Freunde zu einem Ausflug zur Birdlings Flat eingeladen.

Unsere Liegewiese aus Steinen am Strand
Maori erkennen in dieser Felswand Gesichter – Ihr auch?
Ha! Stockbrot ist in Arbeit
Tante Kathi beschäftigt die Kinder
Heiß – also die Kathi natürlich 😉

17.08.2017 Ein kurzer Tagesausflug

Geschrieben in Invercargill

Es war ein Ausflug zum Godley Head, einer Militärverteidigungsanlage aus dem 2. Weltkrieg. Deutsche U-Boote sind wohl bist kurz vor den Lyttleton Harbour gekommen, aber zum aktiven Einsatz kam die Anlage nie.

Verschnauft wurde auf diesem Bunker damals auch nur
Ein Frachter verlässt Lyttleton Harbor
An apple a day, keeps the doctor away. Glücklich sehen wir aber nicht aus 😀

  Und nach einem so „anstrengenden“ Tag darf ein üppiges Mahl am Abend nicht ausbleiben.

Kohlrouladen nach Kathiart – Nicht Rolladen, da die nicht schmecken hat Peter gesagt 😉

 

13.08.2017 „Could you please help me?“

Geschrieben in Invercargill

Zum Frühstück gab’s an diesem Morgen erst einmal ein Heißgetränk vom Café an der Ecke, für Kathi eine Chailatte mit einem single, triple, double Shot und Schokolade obendrauf anstelle von Zimt, für mich eine normale Latte und für Teddy Karo Kaffee (Der schläft sonst so schlecht😉). Mit den „Guardians of the Galaxy“ Soundtracks in den Ohren tuckerten wir zu unserem ersten und einzigen wirklichen Ziel für den heutigen Tag. Die Pigeon Bay (zu dt. Taubenbucht) empfing uns nach einer gemütlichen Autofahrt mit glitzerndem Wasser und einer leichten Brise. Von hier sollte auch ein kleiner Track starten und ich war ein wenig froh, dass der Track aufgrund von „lambing“ (lamb=Lamm; Lämmer werden also geboren) für 3 Monate geschlossen war. Gott! Sei! Dank! Früüüüüüüüühstück. Ausschau halten nach einem sonnigen, windstillen Spot stand auf dem Plan. Doch zu früh gefreut. Auf dem Hinweg zum Trackstart ist uns schon ein Nissan mit keuchendem Besitzer aufgefallen, der versucht hat mit Gras eingewachsenen Anhänger mit Kanus von der aufgeweichten Wiese zu ziehen. Beim Passieren dachten wir uns noch „Das schafft der Wagen nie“ und tatsächlich stand der gute Mann auf unserem Rückweg nass geschwitzt neben seinem Auto. „Could you please help me? I am stuck!“ Mir kam in nur in den Kopf: „Ach, tatsächlich? Hätte man sich ja auch nach heftigen Regen in den vorherigen Wochen nicht denken können, zumal kein Allrad und ein beladener Anhänger bestimmt keine Erleichterung sind.“ Kathi und ich mussten beide ein wenig schmunzeln. Generell helfen wir gerne, nur unser Bongo hat ebenfalls nur Zweiradantrieb und wie dämlich sieht es bitte aus, wenn wir beim Befreiungsversuch ebenfalls stecken bleiben sollten. Nett haben wir darauf hingewiesen, aber unser Freund wollte nicht lockerlassen, weil auch niemand sonst in der Nähe war. Der Untergrund war schon matschig, aber wir vertrauten unserem Lastenesel und so verbanden wir beide Autos. Im Nissan saßen noch zwei Kids und zu allem Überfluss war der Kofferraum auch noch mit Ziegelsteinen gefüllt. „Das kann ja was geben“  dachte ich nur und betonte noch einmal, dass sein Auto zu schwer ist. Kathi war auch ziemlich skeptisch, legte aber den passenden Gang ein, während ich draußen blieb, um den Schlamassel zu beobachten. Kathi machte einen guten Job, was man vom Kollegen „Erst machen, dann denken“ nicht behaupten kann. Er gab nämlich Vollgas und seine Reifen gruben sich logischerweise noch tiefer ein, was das Unterfangen nicht leichter machte. Raumgewinn 0m. 1:0 für die Wiese. Raumgewinn im zweiten Versuch 1m, aber zugleich blieben auch wir stecken. Na klasse, genau das brauchen wir jetzt. Das ersehnte Frühstück war in weite Ferne gerückt. Zum Glück bekamen wir unseren Bongo frei und machten unserem Strategen klar, dass wir nicht wieder in die Wiese fahren werden, es aber, sofern er ein langes Tau hat, was bis zur Straße reicht, nochmals versuchen wollen. Und tatsächlich. Unter den Ziegelsteinen fand er noch ein ausreichend langes Tau (Hätte man ja auch mal eher drauf kommen können). Nach 1h ziehen und drücken hatten wir seinen 2t schweren Zug ans sichere Ufer gebracht. Erleichterte bedankte er sich und war wirklich froh, den Heimweg antreten zu können. Belohnt wurden wir dann neben Pfannkuchen von vor 2 Tagen und Haferflocken mit einem wunderschönen Ausblick auf die Bucht.

 

Man kann die Wiese schon fast Moor nennen 😉
Die Reste von den letzten 5-6 Tagen
Wat mattu da (Lotta, 1 Jahr alt)

Wir traten gemütlich den Rückweg an, trafen uns noch mit unserem bärtigen Freund auf einen Kaffee und trudelten spät am Abend wieder in der Slater Street ein. Es war ein gelungenes Wochenende.

12.08.2017 Was für eine Nacht

Geschrieben in Invercargill

Happy Birthday, liebe Mami😉. Trotz der Entfernung denken wir heute ganz besonders an Dich und wünschen einen 1. klassigen Jeburztach.

Unsere Nacht war nicht wirklich 1.klassig. Auf den Wind bezogen würde ich sagen: Es war Wind der Kategorie Sturm (40-50kn). Mitten in der Nacht hat es auf dem Hügel vom allerfeinsten gestürmt. Ohne Deckung von Busch ist unser Bongo dem Wind ausgeliefert und es hat schon ordentlich gerappelt im Karton. Kurzerhand, ich glaube es war am frühen morgen so gegen 9 Uhr😊, entschlossen wir unser Lager abzubrechen und nach Akaroa zu fahren (5 Uhr war‘s). Dort wollten wir so oder so hin, also war das frühe Aufstehen in der Kälte halb so wild. Akaroa war zu Beginn der ersten Siedler ein kleines französisches Dörfchen mit hauptsächlich Fischern und Seebären. Heute deuten nur die Straßenschildchen und eine jährliche Aufführung der Landung in der Bucht auf die französische Historie hin. Bestimmt leben hier auch heute noch ein paar Baguettebäcker, Schneckenzüchter, Winzer und/oder Käsemacher, aber wir haben leider niemanden getroffen😉.

Für den Tag haben wir kleine Wanderungen durch den Urwald Neuseelands geplant.

Kleine Stärkung vor dem Marsch
Ein kleines Suchbild. Wer findet mich:)?
On top of the world
Auch in Neuseeland gibt es kleine Äffchen

Bekanntlich ist essen ja die wichtigste Mahlzeit am Tag. Daher gab’s auf dem Rückweg vom Leuchtturm zum Abendbrot ausnahmsweise mal Fish ´n´ Chips. „Man, waren die Lecker“ hat Kathi nach 2 Minuten grinsend gesagt:D.

Und es war soooo günstig;)

Reste von Kathis Torte warteten als Betthupferl im Bongo auf uns. Die Nacht verbrachten wir auf einem Stellplatz im Hafenbecken.

11.08.2017 Kathis Geburtstags-Wochenende

Geschrieben in Invercargill

Die wenigen Trips zu den Port Hills (die eher reichere Gegend Christchurchs) mit Blick auf den Hafen von Lyttelton und das offene Meer, haben uns Lust auf mehr Wanderungen gemacht und so entschiedenen wir das freie Geburtstags-Wochenende von Kathi auf der Banks Peninsula zu verbringen. In 2 zuvor wetterunbeständigen Wochen hatte uns das Tellerabschlecken kein gutes Wetter beschert, aber am letzten Abend gaben wir nochmal alles, sodass ein Abspülen der Teller nicht notwendig war. Jetzt sollte uns der Wettergott für das Geburtstagwochenende doch bitte gnädig gestimmt sein.

Nach einem üppigen Frühstück (es gab als Nachtisch die leckere Geburtstagstorte vom deutschen Bäcker ihrer Bäckerei), einem Geburtstagständchen sowie ein paar Kleinigkeiten, brachen wir gut gestimmt mit der Sonne im Rücken auf.

Schwarzwälder Kirsch von der Copenhagen Bakery
Ein Ständchen zum Aufwachen

Schaut man sich die Geografie der Banks Peninsula mal genauer an, so sieht man, dass die Enden der Halbinsel aus verschiedensten Buchten bestehen, die auf der Karte aussehen, wie einzelne Tentakeln (Gletscher waren hier am Werk). Alle zu besichtigen ist schier unmöglich, aber wahrscheinlich ähneln sich viele Buchten auch. Zunächst allerdings fuhren wir zur Birdlings Flat, einem flachen Strandabschnitt aus glatt geschliffenen Kieseln mit einer 18km langen Landzunge, denn diese liegt auf dem Weg zur Banks Peninsula.

Bis zur Spitze durfte man allerdings nicht mit Campervans hinfahren und Hunde sind dort auch nicht wirklich beliebt:

Ohne Worte, aber man kann die Farmer auch verstehen

Nach einem kurzen Aufenthalt machten wir uns weiter auf den Weg Richtung Halbinsel. Viel Zeit blieb uns an diesem Tag nicht mehr und so machten wir, nach einem kurzen, aber schönen Spaziergang über einen Tentakel, auf einem Hügel halt und präparierten unser Nachtlager.

Über Stock und über Stein wird es gehen
Der ständige Begleiter
Ausblick kurz vor unserem Nachtlager
Chili con Carne wärmt den Van schnell auf. Nur die Luft wird stickig

 

Ach ja, wir haben ein neues Familien- bzw. Reisemitglied: Zum Geburtstag gabs Teddy😊. @Doodlebear: Du bleibst unser Ein und Alles, aber wir brauchen einen kleinen Reisebelgeiter😊.

Frisch eingeflogen aus GB – Teddy

26.07.2017 Der Rapaki und Crater RimTrack in den Port Hills

Geschrieben in Invercargill

Wanderschuhe wollen eingelaufen sein, sofern man denn in der Zukunft plant mehrere Stunden und einige Kilometer abzureißen. Also, raus in die Wildnis. Die Port Hills bieten mit leichten Tracks optimale Bedingungen für erste Blasenbildungen an den Hühneraugen.

Die Gang auf Achse
Wir beherzigen Didäs Wanderschuh – Geschmeidig – Mach Tipp
Die Schuhe waren erstaunlich lange trocken – bis es über der Ferse reinlief 😀
Schorsch und ich beim Abstieg vom Gipfel. Die Sauerstoffgeräte haben wir schon abgelegt
Lyttleton – ein wichtiger Hafen für die Südinsel
Jede Gruppe braucht einen Anführer 🙂
Ein möglicher Rastplatz?
Eine kurze Pause auf dem Crater Rim

Nach einem schönen Nachmittag saßen wir noch bei einem leckeren Kaffee zusammen und plauderten über den neusten Klatsch.

Die Schöne und das Biest

24.07.2017 Hirte für einen Tag

Geschrieben im Hausbus von Rob und Kristie

Rob und Kristie haben 40km südwestlich von Christchurch eine kleine Farm. Genauer gesagt, dürfen sie dort ihre Schafe und damals auch Schweine unterbringen. Annabel und Peter sind die eigentlichen Besitzer des Grundstücks. Als Gegenleistung kümmert sich Rob um das Grundstück und hält es in Schuss, oder Annabel und Peter bekommen Fleisch von der eigenen Hausschlachtung von Lämmern, Schafen oder Schweinen. Heute stand allerdings nur ein wenig Gartenarbeit auf dem Plan. Hinzu kam das Zusammentreiben der 25 Schafe, um deren Hintern in den nächsten Tagen vom Scherer reinigen zu lassen. Verteilt auf einer Fläche von 4 Fußballfeldern und einem Wald schauten die Schafe ein wenig verwirrt, als wir uns ihnen näherten und Kathi mit einem Eimer voller Leckereien rasselte. Und tatsächlich, nach anfänglichen Schwierigkeiten aus dem Wald herauszufinden, kamen zu aller erst die zwei Böcke auf uns zu und wir können jetzt mit Sicherheit sagen, dass so ein Schafkopf am Oberschenkel oder Rücken ganz schön weh tun kann:D Wie im Tierfilm nehmen die Böcke Anlauf, senken den Kopf und: Kabutz, bekommst Du eine Kopfnuss vom aller feinsten. Nach den ersten Attacken auf Kathis Leckereien und einem hungrigen Bock im Leckereieneimer, gab Kathi den Eimer an mich weiter. Während ich mit dem Futtereimer zentraler Mittelpunkt der Rammböcke zu sein schien, interessierten sich die übrigen 23 potentiellen Wollmäntel wohl eher für die Erkundung der neuen 4h weiten Weide, über die wir sie zu scheuchen versuchten. Mit ausgebreiteten Armen standen Kathi, Annabel und Rob im Halbkreis mit Abständen von 15m auf der Wiese und drängten die Tiere in meine Richtung. Alles sah ganz gut aus, bis eine kleine Gruppe von ungehorsamen Vierbeinern zwischen Kathi und Rob entwischten. Es sah von meinem Standpunkt super witzig aus: Kathi und Rob stürmen auf einander zu, um die Lücke zu schließen und prompt rennen die doch erstaunlich flinken Schafe auch noch durch die neu entstandene Lücke und verteilten sich wieder auf dem Feld. Mist:D. Alles nochmal auf Anfang. Diesmal allerdings hat es aber besser geklappt und die Schafe sind brav in den abgezäunten Bereich gedackelt. Frohes Warten auf den Scherer😊.

Kathis Leckereieneimer und Anton der Bock
Übergabe der Raubtierfütterung an mich

Mittagessen. Annabel hat eine Kleinigkeit für uns gekocht, ich glaub es war der mürrische Bock vom Vormittag, denn dieser war auf einmal nicht mehr in der Herde:D

Das Gesindehaus

Gut gestärkt, wenn der Bock auch ein bisschen zäh war, machten wir uns für den Nachmittag an das Auflesen von Apfelbaumzweigen, die beim Schneiden auf den Boden gefallen waren. Offensichtlich muss der Gärtner, ein Freund von Rob, nur den einfachen Teil beim Beschneiden der Apfelbäume übernehmen. Den undankbaren und mühseligen Teil überlassen wir mal lieber den billigen Arbeitskräften aus Deutschland.

Doch bevor wir zwischen den 200 Apfelbäumen herumkrochen, wollte Bob uns unbedingt noch zeigen, wie man in Neuseeland ein Bonfire anzündet. Bonfire ist zu vergleichen mit unseren Osterfeuern. Grünschnitt wird hier auf dem Land meistens großzügig mit Benzin übergossen und dann angezündet. Auch Rob verteilte großzügig Benzin und riet uns allen ein wenig Abstand zu nehmen. Mit Fenn auf dem Arm und Moss in greifbarer Nähe schauten wir Rob zu und erwarteten einen riiiiesen Feuerball. Ritsch, das Streichholz brennt. Nahaufnahme auf das sich in der Luft unzählig oft überschlagene Streichholz. Cut. Sequenz der Zuschauer mit offenen Mündern und voller Erwartung. Cut. Schwenk auf den minutenlangen Flug des Streichholzes. Cut. Schwenk auf den Kontakt von Streichholz und Benzin. Cut. Erneuter Schwenk auf die Zuschauer, die fast ausrasten vor Freude. Cut. Holzhaufen im Ganzen. Cut. Brennendes Streicholz trifft auf Holzhaufen. Nichts passiert:D. Die erwartete Alarm für Cobra 11-Explosion blieb aus. „So machen Neuseeländer also Feuer, Rob“ hab‘ ich zu ihm gesagt und wir haben alle gelacht. Die Situation war einfach so witzig, weil wir extra für die Bonfire zur Farm gefahren sind und Rob uns unbedingt zeigen wollte, wie spektakulär es ist, diese anzuzünden. Nach mehrmaligem Versuchen knisterte das Feuer dann doch noch wunderschön.

Alle warten ganz gespannt auf Robs „special tecnique“