03.04.2017 Die Reisekatalog-Fotos

Geschrieben im First Hotel in Battambang

4 Uhr. Sind wir denn von allen guten Geistern verlassen, um für ein paar heruntergekommene Steintempel so früh aufzustehen? Außerdem sind wir nicht die einzigen Touristen, die einen Schnappschuss vom Angkor Wat bei Sonnenaufgang erhaschen wollen. Ich glaube, ich bleibe liegen und lass die Mädels gehen. Aber dann habe ich die 37$ für nix ausgegeben. Ahh… ist noch so früh! Und dann habe ich mich doch um 4:20 Uhr aus dem Bett gequält, schnell die verschlafenen Augen gewaschen und pünktlich, wie die Deutschen, sind standen wir um 4:30 Uhr abfahrbereit am Empfang.

Unter dem pinken Mückennetz schläft der Empfang

Mit unseren Billeties in der Tasche, ausreichend Wasser, fuhr uns das Tuk-Tuk über die holperigen Straßen Siem Reaps in den Norden der Stadt. Noch war der Himmel mit Wolken verhangen, sodass die Wahrscheinlichkeit gering war die Silhouette der Sonne hinter dem Angkor Wat ablichten zu können. Diese Fotos kennt man auch zu Hauf aus den Medien, Marco Polo Reiseführern und Co. Die beiden Jo-Jo’s  trafen wir am Parkplatz und da die Beiden schon am Vortag kein Glück mit dem „perfekten“ Sonnenaufgang hatten waren sie heute wieder hier. Wir gingen zusammen zu einem der beiden kleinen Seen vor Angkor Wat. Auf der linken Seite auf einer Steinmauer direkt am Wasser nahmen wir Platz. Zu dem Zeitpunkt waren vielleicht 100 Menschen am Wasser und präparierten ihre Iphones, Selfie-Sticks und Go Pros. Vor uns konnte sich zum Glück niemand positionieren. Unser Platz war uneinnehmbar, weil das Wasser unmittelbar unter unseren Füßen schwappte. Während die Mädels unsere Burg bewachten, ging ich in der Dunkelheit links an dem kleinen Tümpel entlang.

Die Silhouette ist schon leicht zu erkennen
Nur Wenige von Vielen
Angkor Wat in voller Größe
Immer noch Angkor Wat
Fotobombing von Kathi und Nora 😀
Pah, Wat Schön
Nora, Kathi und Ich auf dem direkten Weg zum Inneren des Tempels

Eine neu ankommende Person brachte gefühlt eine Wolke mit sich. Die Sonne kam nicht wirklich durch die dichte Wolkendecke, aber ich denke gerade mit schönen Wolken am Himmel wirkt ein Bild erst lebhaft. Als hätte im Tempel jemand „Freibier“ gerufen, machte sich eine Karawane aus Touristen unmittelbar nach dem Sonnenaufgang auf in Richtung Angkor Wat. Oder es gab Gratis Hot Dogs für die ersten 500. Ich weiß es nicht:D Im Kopfkino male ich mir gerade ein paar Szenen von Hot Dog essenden Menschen aus… Wir packten unseren Krempel schließlich auch zusammen und marschierten zum Flaggensymbol Kambodschas.

Das erste, was mir aufgefallen war, als ich den Tempel betrat, waren zwei Mönche, die Westliche segnen. Viele Reisenden in unserem Alter oder jünger, knieten vor den in orange gekleideten Mönchen, welche mit wenig Enthusiasmus ein Gebet sprachen und mit Weihwasser herumspritzten. Klar, würde ich als Mönch auch denken: „Na klasse. Nur noch 369 Menschen, die sich hier niederknien und für ein schönes Foto einen auf Gläubig machen. Ich träller denen jetzt einen Schlager auf Khmer und dann kann der mir mal schön 5$ in den Klingelbeutel feuern. So, fertig und jetzt geh!“ Natürlich kann man den Touristen auch immer nur vor den Kopf schauen, aber wie viele lassen sich aus Überzeugung segnen. Der Mönch bringt das mit dem Foto schon gut auf den Punkt. Hinzukommt aber noch, so denke ich, dass es modern ist, sich für andere Religionen, bloß nicht das Christentum, zu interessieren, weil diese ja so liberal und frei zu sein scheinen. Meine Meinung!

Mönch macht Moneten

Wie auch immer. Hier sind ein paar abgelichtete Momente aus Angkor Wat

Nora und Kathi kurz meditieren kurz nach dem Eingang vor einer imposanten Steinfront
Eine von zahlreichen Reliefarbeiten
Man achte auf den Vierkant-Holzbalken als tragende Konstruktion
Ein schöner Schnappschuss von Kathi und Nora
Kathi auf dem Weg zu Bücherei (kleines Gebäude re. im Hintergrund)
Bücher gab es keine mehr, aber zwei sehr lebendige Statuen am Eingang
Man könnte meinen es ist ein Spiegel, aber der Gang zieht sich in beide Richtungen für ca. 20m

Während unserer Erkundungstour parkte derTuk-Tuk Fahrer vor der jeweiligen Attraktion, zur Zeit also auf dem Parkplatz. Nachdem wir 3h Angor Wat besichtigt hatten machten sich unsere leeren Mägen bemerkbar. Von Jojo wussten wir von einem Ban Mih (Baguette)- Stand direkt an unserem Parkplatz. Zu unserem Pech zählte der gute Mann schon seine Scheine. Ein Ban Mih kostet bei ihm 1$. In 2h hat er also mindestens 150$ umgesetzt. Und die Anschaffungskosten für Baguette liegen jetzt nicht besonders hoch. Unserem Tuk Tuk Fahrer teilten wir mit, dass wir gerne ein Banh Mih essen würden. Er jedoch wollte uns nach dem nächsten Tempel zu einem Restaurant fahren. Wir wiederholten nochmal, dass wir nur ein Banh Mih möchten, kein Restaurant. Gut, er hat uns einfach ignoriert und ist mit uns zum Restaurant gefahren, welches auf dem Weg zum Tempel lag und einen Banh Mih stand als Nachbarn hatte. Spaßeshalber fragten wir nach dem Preis. 5$! 5$ für ein Baguette. Sind die denn alle verrückt hier. Ich könnte mich jetzt wieder auslassen, aber wir lassen das mal. Wir gingen. Prompt reduzierte die Dame den Preis auf 3$. Wir gingen weiter. Sie lief uns hinterher und als sie bemerkte worauf wir es abgesehen hatten, fiel der Preis von 3$ auf 2$. Wir gingen trotzdem weiter und bestellten am Banh Mih Stand, auch für 2$ jeder ein Banh Mih. Wie die Fliegen kamen die umliegenden Verkäufer von Coka Cola und Früchten auf uns zu. Auch mehrmaligem, wirklich netten Verneinen, wichen die Verkäufer keinen Zentimeter zurück.  Irgendwann ignoriert man sie einfach. Ich denke, dass wir sogar eine Frucht gekauft hätten, wenn wir nicht unmittelbar bei Ankunft zu einer Entscheidung gezwungen worden wären.

Das Banh Mih schmeckte auf jeden Fall:)

Nach dem günstigen nd leckeren Banh Mih ging es für uns weiter durch den Elephant Temple hin zum bekannten Bayon Temple. In Europa eher verbreitet unter dem Namen Temple of 200 Faces, weil ca. 200 Gesichter aus gigantischen Felsblöcken geschlagen wurden.

 

Viel Grün auf dem Weg zum Bayon Temple
Forgotten Places im Elephant Temple
Eingang zum Bayon Temple
Eines von 200
Vor und nach dem Peeling
Endlich mal Gesichter mit Emoción
Noch mehr Gesichter…

Der vorletzte Tempel ist aufgrund eines Filmauftrittes in Tomb Raider bekannt. Den korrekten Namen muss ich nochmal nachschlagen, aber ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist, dass sie die Natur den Tempel zurückerobert.

Toller Baum – Knipsen wir mal ein Photo
Ein paar Steine
Die Natur mit all ihrer Kraft

 

Gegen 14 Uhr war unsere Tour beendet und wir waren wirklich müde. Nach einem kleinen Snack mit Jojo und Jojo fielen wir kurz für 2h ins Bett. Ich sitze gerade in Kampot und weiß, nicht mehr genau, was wir noch getrieben haben 😀

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