18.10.2017 Auf Gollums Spuren

Geschrieben in Lake Hawea

Nach einem Photoshooting am Strand mit der Monkey Island im Hintergrund, drehten wir den Zündschlüssel und fuhren weiter der Sonne entgegen. In dem unscheinbaren Örtchen Clifdon stoppten wir für die Besichtigung von einem Höhlensystem aus Sandstein. Die Limestone Caves liegen direkt an einer Straße und sind leicht zugänglich. Mit eingeschalteten Kopflampen und unseren Rucksäcken voller Wertsachen stiefelten wir zum Höhleneingang. Hier und da lag ein wenig Stroh auf dem Boden und es roch modrig und ein wenig nach Kot. Wie in den Comics, wenn Geruch bildlich dargestellt wird, wirbelten die Kotschwaden durch die Luft und penetrierten unser Geruchszentrum. Die Haufen wurden auch zahlreicher und sie sahen ziemlich frisch und warm aus. Aber die flüssige Konsistenz ließ auf eine Unregelmäßigkeit des Verdauungstraktes schließen. Was auch immer hier unten lebt, sollte besser früher als später einen Doktor aufsuchen. Weiter ging es, immer weiter in die Höhle hinein, die immer schmaler wurde. Und dann sahen wir etwas aus der Distanz. Es hatte die zwei Beine und einen großen glänzenden runden Knubbel. Dem Geruch nach zu urteilen hatten wir die Quelle für die rutschigen Tretmienen auf dem Höhlenboden und Sprenkler an der Decke ausfindig gemacht. Gollum. Es musste Gollum sein. Langsam krochen wir weiter an die beiden Beine heran. Fell? Gollum trägt doch keinen Wollpullover, oder? Es war also nicht Gollum, sondern ein frisch geschorenes Schaf mit einem großen Geschwür am Hintern. Es störte sich nicht an unsere Anwesenheit und zeigte uns sein Hinterteil. Ein schöner Rücken, kann hier nicht entzücken. Der Abstieg in den nächsten Gang war so schmal, dass wir unsere Rucksäcke auf einen Felsvorsprung legen mussten. Dort oben waren sie auch aus der Schusslinie des Schafes.  Für weitere 15 Minuten krochen, kletterten, stolperten und kraxelten wir tiefer in die Höhle hinein. Die Felswände waren beeindruckend hoch und gelegentlich haben sich massive Brocken aus der Decke gelöst, die jetzt ,eingeklemmt von den Wänden, in der Luft schwebten. Gott sei Dank hatte es in den letzten Tagen hier nicht doll geregnet, denn wenn in das Höhlensystem richtig Wasser einschießt, möchte ich definitiv nicht drinstehen. Beeindruckend war’s auf jeden Fall.

Wir fuhren weiter nach Manapouri, dem Eingangsort zu den Doubtful Sounds. Captain Cook hatte dieser Fjordregion den Namen verpasst, weil er befürchtete nicht mehr herauszufinden, sofern er mit seinem Schiff einen Erkundungsversuch dieser Gewässer startete. Heute starten von hier Ausflugsschifffahrten für uns Touristen. Im Infocenter gab es Unmengen von Flyern mit Eintages- und Mehrtagestrips durch die Fjorde. Sehr attraktiv auf den ersten Blick, zumal die Photos von den Fjorden umwerfend ausschauten. Doch die Preise brachten uns wieder auf in die Realität zurück. Eine Tagestour lag bei 250$ pro Nase. Und Teddee hat ‚ne eigene Nase uns will als Kind nicht mehr durchgehen. Bären in der Pubertät sind ein Graus😉. Ein wenig enttäuscht über die horrenden Preise, entschieden wir uns für eine Erkundungstour auf dem Lake Manapouri mit dem Low Budget Anbieter „Bongo Cruises“ am folgenden Tag. Also hieß es für uns noch einen Spielplatz für Sport aufsuchen und zu unserem Nachtlager zu fahren. Auf dem Hinweg nach Manapouri hatten wir diesen schon einmal ausgecheckt und eine Suppenkelle gefunden. Ein gutes Ohmen😉. Dort angekommen nahmen wir beide erst einmal ein Bad in dem gemäßigt fließenden Fluss. Super erfrischend und sogar die Sandflies blieben aus.

Nur die ersten 5 Minuten im Wasser sind Kalt:D

Die Curryreste vom Vortag wärmten wir auf unserem Lagerfeuer auf und im Anschluss saßen wir noch lange am Fluss und kniffelten um neue Wetteinsätze.

Gemütliches Beisammensein

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