03.04.2017 Die Reisekatalog-Fotos

Geschrieben im First Hotel in Battambang

4 Uhr. Sind wir denn von allen guten Geistern verlassen, um für ein paar heruntergekommene Steintempel so früh aufzustehen? Außerdem sind wir nicht die einzigen Touristen, die einen Schnappschuss vom Angkor Wat bei Sonnenaufgang erhaschen wollen. Ich glaube, ich bleibe liegen und lass die Mädels gehen. Aber dann habe ich die 37$ für nix ausgegeben. Ahh… ist noch so früh! Und dann habe ich mich doch um 4:20 Uhr aus dem Bett gequält, schnell die verschlafenen Augen gewaschen und pünktlich, wie die Deutschen, sind standen wir um 4:30 Uhr abfahrbereit am Empfang.

Unter dem pinken Mückennetz schläft der Empfang

Mit unseren Billeties in der Tasche, ausreichend Wasser, fuhr uns das Tuk-Tuk über die holperigen Straßen Siem Reaps in den Norden der Stadt. Noch war der Himmel mit Wolken verhangen, sodass die Wahrscheinlichkeit gering war die Silhouette der Sonne hinter dem Angkor Wat ablichten zu können. Diese Fotos kennt man auch zu Hauf aus den Medien, Marco Polo Reiseführern und Co. Die beiden Jo-Jo’s  trafen wir am Parkplatz und da die Beiden schon am Vortag kein Glück mit dem „perfekten“ Sonnenaufgang hatten waren sie heute wieder hier. Wir gingen zusammen zu einem der beiden kleinen Seen vor Angkor Wat. Auf der linken Seite auf einer Steinmauer direkt am Wasser nahmen wir Platz. Zu dem Zeitpunkt waren vielleicht 100 Menschen am Wasser und präparierten ihre Iphones, Selfie-Sticks und Go Pros. Vor uns konnte sich zum Glück niemand positionieren. Unser Platz war uneinnehmbar, weil das Wasser unmittelbar unter unseren Füßen schwappte. Während die Mädels unsere Burg bewachten, ging ich in der Dunkelheit links an dem kleinen Tümpel entlang.

Die Silhouette ist schon leicht zu erkennen
Nur Wenige von Vielen
Angkor Wat in voller Größe
Immer noch Angkor Wat
Fotobombing von Kathi und Nora 😀
Pah, Wat Schön
Nora, Kathi und Ich auf dem direkten Weg zum Inneren des Tempels

Eine neu ankommende Person brachte gefühlt eine Wolke mit sich. Die Sonne kam nicht wirklich durch die dichte Wolkendecke, aber ich denke gerade mit schönen Wolken am Himmel wirkt ein Bild erst lebhaft. Als hätte im Tempel jemand „Freibier“ gerufen, machte sich eine Karawane aus Touristen unmittelbar nach dem Sonnenaufgang auf in Richtung Angkor Wat. Oder es gab Gratis Hot Dogs für die ersten 500. Ich weiß es nicht:D Im Kopfkino male ich mir gerade ein paar Szenen von Hot Dog essenden Menschen aus… Wir packten unseren Krempel schließlich auch zusammen und marschierten zum Flaggensymbol Kambodschas.

Das erste, was mir aufgefallen war, als ich den Tempel betrat, waren zwei Mönche, die Westliche segnen. Viele Reisenden in unserem Alter oder jünger, knieten vor den in orange gekleideten Mönchen, welche mit wenig Enthusiasmus ein Gebet sprachen und mit Weihwasser herumspritzten. Klar, würde ich als Mönch auch denken: „Na klasse. Nur noch 369 Menschen, die sich hier niederknien und für ein schönes Foto einen auf Gläubig machen. Ich träller denen jetzt einen Schlager auf Khmer und dann kann der mir mal schön 5$ in den Klingelbeutel feuern. So, fertig und jetzt geh!“ Natürlich kann man den Touristen auch immer nur vor den Kopf schauen, aber wie viele lassen sich aus Überzeugung segnen. Der Mönch bringt das mit dem Foto schon gut auf den Punkt. Hinzukommt aber noch, so denke ich, dass es modern ist, sich für andere Religionen, bloß nicht das Christentum, zu interessieren, weil diese ja so liberal und frei zu sein scheinen. Meine Meinung!

Mönch macht Moneten

Wie auch immer. Hier sind ein paar abgelichtete Momente aus Angkor Wat

Nora und Kathi kurz meditieren kurz nach dem Eingang vor einer imposanten Steinfront
Eine von zahlreichen Reliefarbeiten
Man achte auf den Vierkant-Holzbalken als tragende Konstruktion
Ein schöner Schnappschuss von Kathi und Nora
Kathi auf dem Weg zu Bücherei (kleines Gebäude re. im Hintergrund)
Bücher gab es keine mehr, aber zwei sehr lebendige Statuen am Eingang
Man könnte meinen es ist ein Spiegel, aber der Gang zieht sich in beide Richtungen für ca. 20m

Während unserer Erkundungstour parkte derTuk-Tuk Fahrer vor der jeweiligen Attraktion, zur Zeit also auf dem Parkplatz. Nachdem wir 3h Angor Wat besichtigt hatten machten sich unsere leeren Mägen bemerkbar. Von Jojo wussten wir von einem Ban Mih (Baguette)- Stand direkt an unserem Parkplatz. Zu unserem Pech zählte der gute Mann schon seine Scheine. Ein Ban Mih kostet bei ihm 1$. In 2h hat er also mindestens 150$ umgesetzt. Und die Anschaffungskosten für Baguette liegen jetzt nicht besonders hoch. Unserem Tuk Tuk Fahrer teilten wir mit, dass wir gerne ein Banh Mih essen würden. Er jedoch wollte uns nach dem nächsten Tempel zu einem Restaurant fahren. Wir wiederholten nochmal, dass wir nur ein Banh Mih möchten, kein Restaurant. Gut, er hat uns einfach ignoriert und ist mit uns zum Restaurant gefahren, welches auf dem Weg zum Tempel lag und einen Banh Mih stand als Nachbarn hatte. Spaßeshalber fragten wir nach dem Preis. 5$! 5$ für ein Baguette. Sind die denn alle verrückt hier. Ich könnte mich jetzt wieder auslassen, aber wir lassen das mal. Wir gingen. Prompt reduzierte die Dame den Preis auf 3$. Wir gingen weiter. Sie lief uns hinterher und als sie bemerkte worauf wir es abgesehen hatten, fiel der Preis von 3$ auf 2$. Wir gingen trotzdem weiter und bestellten am Banh Mih Stand, auch für 2$ jeder ein Banh Mih. Wie die Fliegen kamen die umliegenden Verkäufer von Coka Cola und Früchten auf uns zu. Auch mehrmaligem, wirklich netten Verneinen, wichen die Verkäufer keinen Zentimeter zurück.  Irgendwann ignoriert man sie einfach. Ich denke, dass wir sogar eine Frucht gekauft hätten, wenn wir nicht unmittelbar bei Ankunft zu einer Entscheidung gezwungen worden wären.

Das Banh Mih schmeckte auf jeden Fall:)

Nach dem günstigen nd leckeren Banh Mih ging es für uns weiter durch den Elephant Temple hin zum bekannten Bayon Temple. In Europa eher verbreitet unter dem Namen Temple of 200 Faces, weil ca. 200 Gesichter aus gigantischen Felsblöcken geschlagen wurden.

 

Viel Grün auf dem Weg zum Bayon Temple
Forgotten Places im Elephant Temple
Eingang zum Bayon Temple
Eines von 200
Vor und nach dem Peeling
Endlich mal Gesichter mit Emoción
Noch mehr Gesichter…

Der vorletzte Tempel ist aufgrund eines Filmauftrittes in Tomb Raider bekannt. Den korrekten Namen muss ich nochmal nachschlagen, aber ist auch nicht so wichtig. Wichtig ist, dass sie die Natur den Tempel zurückerobert.

Toller Baum – Knipsen wir mal ein Photo
Ein paar Steine
Die Natur mit all ihrer Kraft

 

Gegen 14 Uhr war unsere Tour beendet und wir waren wirklich müde. Nach einem kleinen Snack mit Jojo und Jojo fielen wir kurz für 2h ins Bett. Ich sitze gerade in Kampot und weiß, nicht mehr genau, was wir noch getrieben haben 😀

02.04.2017 Sonnenuntergang #99999999

Geschrieben im First Hostel in Battambang

Voller Vorfreude verbachten wir den Tag, ich habe unseren Tagesablauf gar nicht mehr so genau im Kopf, aber er sah vermutlich so aus: spätes Frühstück gegen 10 Uhr, schwimmen im Pool und sehr wahrscheinlich auch Mittag essen. Dann war es endlich soweit. Um 16 Uhr stand unser Tuk-Tuk vor der Tür und kutschierte uns 30 Minuten zu einem Ticketschalter für Eintrittskarten zum UNESCO Weltkulturerbe. Erbaut im 12 Jahrhundert repräsentierte das Angkor Wat zu manchen Lebzeiten von Kaisern den Hinduismus, aber auch den Buddhismus. Heute ist Angkor Wat neben unzähligen Touristen eine Anlauf und Gebetsstätte für Buddhisten. Es würde die Seiten unseres Tagebuchs verschlingen, sofern ich die Geschichte Angkors, die der Khmer sowie ihrer Kriege niederschreiben würde. Eine knackige Zusammenfassung erhält man hier : https://de.wikipedia.org/wiki/Angkor_Wat.

Mit unseren 37$ Tickets im Gepäck, vollen Akkus für die Kamera und viel Motivation fuhren wir weiter in Richtung Tempelanlage. Auf einer Fläche von 200km² stehen unzählige, leider verwitterte, zerfallene und/oder geplünderte Tempel, die besichtigt werden können. Ich habe nicht wirklich bemerkt, wie wir auf das Gelände gefahren sind. Den Sonnenuntergang kann von vielen Tempeln beobachtet werden. Die beiden Jojos haben uns einen Tempel empfohlen, der nicht ganz oben auf der Liste der meisten Touristen steht.

Kathi und Nora laufen zum Eingang des Pre Rup im Hintergrund

Auf dem Shiva geweihten Pyramidentempel Pre Rup suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen und genossen einfach mal die Touristen. Es war wie Bahn fahren in Deutschland. Interessante Menschen aller Altersklassen schieben sich über die Gehwege (hier Tempel), Treppen hinauf, Treppen hinab. Die Asiaten waren fit wie ihr selbst getragener Turnschuh, während die  amerikanische Reisegruppe stöhnte: „Meine Knie werden es mir morgen Danken.“ True Story, ein bisschen Klischee ist dabei, aber vielmehr trifft es zu.

 

Hut ab! Der Aufstieg war nicht ohne und morgen gibt es endlich mal Muskelkater 😀

Ein gemütliches Plätzchen haben sich die Beiden ausgeschaut

Was ist denn dort Oben, Kathi?
Die Paparazzi lauern überall

Das bin übrigens ich: Timo:)

01.04.2017 Siem Reap

Geschrieben im Hi Siem Reap Deluxe Hostel in Siem Reap

Mit einem Tuk Tuk fuhren wir von unserem Bus Drop Off 4 verschiedene Hostels ab, die als klasse angepriesen wurden, sich aber als Fehlgriff entpuppten. Die Erfahrung der letzten Hostelbuchungen lehrt, dass Suchen vor Ort und Abwarten oftmals zum besseren Ergebnis führt. So war es auch diesmal! Unser Tuk Tuk Fahrer war nicht begeistert von unserer Idee im Hi Siem Reap Deluxe Hostel ein zu checken und wiederholte, dass es das Hostel auch nicht gäbe. Google Maps ließ uns aber nicht hängen und spuckte uns eine Adresse aus. Diesen Zahn hatten wir ihm also schon gezogen. Plötzlich sollte das Hostel nicht gut sein. Er wollte unbedingt, dass wir in dem „seinem“ Hostel eincheckten, in dem er vielleicht eine Provision erhält. Wir checkten dennoch im Hi Siem Reap Deluxe Hostel ein, weil es einfach super war. Rooftop-Pool und schöne Zimmer inklusive. Jetzt gerade knüpfen Kathi und Nora neue Poolbekanntschaften mit Johanna und Johannes😃. Witzige Konstellation auf jeden Fall, da sich beide hier in Asien Jo-Jo nennen. Beide😃. Same Same, but different. Den Tag verbrachten wir am Pool, spielten mit unserem neuen Ball im Wasser und unterhielten uns mit den Jojos. Am Abend trafen wir uns mit Tim, dem alten Schweizer. Er war zufällig zeitgleich in Siem Reap. Es war schön alte Bekannte in einem anderen Land zu treffen. Wir ließen den Abend bei ein paar Getränken und unglaublich lauter und schlecht abgestimmter Live Musik ausklingen. Auf meine Bitte hin, die Lautstärke ein wenig zu drosseln, antwortete der Kellner prompt: „Es ist Zeit für laute Musik. Wenn Sie sich unterhalten wollen müssen sie wohl gehen.“ 😃. Und das taten wir dann auch.

31.03.2017 Vietnam: Check – Kambodscha: Here we come

Geschrieben im Hi Siem Reap Deluxe in Siem Reap

Nach einer für mich sehr unruhigen Nacht, weiß der Geier wieso, holte uns der Bus pünktlich um 12 Uhr am Hostel ab und wir brachen auf zum Hafen von Pho Quoc. Gemeinsam mit 2 Finnen (50 Jahre) und einem Franzosen (60 Jahre) setzte sich unsere kleine Reisegruppe in Bewegung auf die Fähre. Zahlreiche Einheimische mit ein paar vereinzelten westlichen Gesichtern starrten auf die Bildschirme der Fähre. Ununterbrochen und mit gefühlt maximaler Lautstärke lief der vietnamesische Florian Silbereisen für 2h Stunden Fährfahrt! Gut, dass viele Einheimische selbst Kopfhörer trugen😃. Ich hatte neben Magenbeschwerden auch noch Kopfschmerzen, die durch die Musik nicht zwingend vermindert wurden. Die Überfahrt gestaltete sich problemlos und wir erreichten ohne Zwischenfälle Ha Tien. Dort wurden wir von irgendwelchen Fremden in Empfang genommen, die aber offensichtlich mit dem Reisebüro von Pho Quoc zusammen arbeiteten. Unsere Reisegruppe nahm an einem Tisch platz. Jeder sollte ein Passphoto, seinen Reisepass sowie seinen Impfpass vorlegen. Alles schön und gut, nur wusste ich nicht auf Anhieb, wo sich Passphotos und Impfpass verstecken. Während alle Anderen schon fleißig ihre Unterlagen ausfüllten, kramte ich in meinem Portemonnaie nach den Photos. An der sonst üblichen Stelle waren sie aber nicht. Auch in unserer Reisemappe für sonstige Unterlagen nicht. Na klasse, Timo. Meinen Impfpass hatte ich am selben morgen noch aus dem großen Backpack herausgeholt und in meinen Kulturbeutel gepackt. Wieso auch in meinen Kulturbeutel, ich kam in diesem Moment nicht auf den Kulturbeutel. Nachdem ich die Photos doch im Portemonnaie hatte, meinen Impfass aber immer noch nicht finden konnte, bot der Fremde an, einfach Noras alten Impfpass dem Doktor vorzulegen. Er würde sich die Namen sowieso nicht anschauen! Man kann sich also denken, wie wichtig ein Impfpass für die Einreise nach Kambodscha ist! Dann wurde mir wieder klar, dass der Impfpass im Kulturbeutel liegt. Die Mädels hatten alles Griffbereit! Wie soll es auch anders sein, die altern Streber :D.

Der Grenzübergang von Ost- nach Westberlin sah bestimmt ähnlich aus

Weiter ging es zur Grenze Vietnams. Von dort aus liefen wir über Niemandsland zur kambodschanischen Grenze. Unsere Pässe hatte der Fremde immer noch bei sich und reichte sie den wenig Burn-Out gefährdeten Männer. Mit hochliegenden Füßen gingen sie ganz entspannt ihrer Arbeit nach. Allzu viele Touristen scheinen über diesen Landweg offensichtlich nicht nach Kambodscha einzureisen. Um dem Hunger auf der bevorstehenden Busfahrt entgegenzuwirken spazierten wir mit unseren Pässen über die Grenze und aßen eine leckere Suppe, wie wir sie aus Vietnam kannten.

Nachtisch für die Mädels: Dumpling gefüllt mich Schweinehack. Essbar 😀

Um 15:30 Uhr kam der Bus und wir fuhren weiter Kampot. Dort setzten wir die Finnen und den Franzosen ab und stiegen in einen weiteren Bus nach Sihanouk Ville um. Der Sleeping-Bus nach Siem Reap fuhr um 7:30 Uhr von Sihanouk Ville aus los. Da wir aber so spät dran waren, erwartete uns dieser im Niemandsland mitten auf der Hauptstraße nach Sihanouk Ville. Nachdem wir unsere Backpacks verstaut hatten bezogen wir unsere Schlafkabinen. Die Betten waren für durchschnittlich gewachsene Europäer nicht ausgelegt. Dennoch waren sie erstaunlich bequem. Kathi und ich teilten uns eine Koje, Nora lag bei einer gastfreundlichen Einheimischen. Nach einer Gesamtreisezeit von 21h kamen wir endlich in Siem Reap an.

30.03.2017 Die Nord-West-Expedition

Geschrieben auf Pho Quoc im Antinho Hostel

Unser letzter Tag auf Pho Quoc. Heute besuchten wir eine kleine Insel, die mit einem Steg von Vietnams Größter Insel zu erreichen ist. Die Fahrt führte uns über eine frisch asphaltierte Straße mitten durch den National Park. Die Insel erreichten wir nach 50 Minuten und auf den ersten Blick war ich schon nicht so ganz überzeugt, und ich bin mir sicher: die Mädels auch nicht. Der Insel gaben wir noch eine Chance, aber auch diese entpuppte sich als heruntergekommene, mit Müll übersähte Insel. Wieso lassen die Einheimischen einen so schönen Ort so verkommen? Hütten haben hier einst gestanden, aber anscheinend benötigte irgendwer einen Holzbalken und hat diesen kurzerhand auf seinen Roller verladen. Schade!

Mit einem Ball unter dem Arm spazierten wir voller Erwartungen auf die Insel
Es bedarf keiner Worte

Die Natur ist wirklich beeindruckend.Einstimmig fuhren wir zum uns bekannten Mango Beach zurück und verbrachten den Nachmittag dort. Zum Sonnenuntergang leitete Yoga-Lehrerin Kathi unsere Yoga-Einheit. Zuerst mit Abendsonne, dann mit einsetzendem Regen. Eine sehr schöne Einheit!

Wie soll es auch anders sein, beendeten wir unseren Abend bei Kim, fuhren im Anschluss noch zum Nachmarkt für einen Fruchtshake und trafen auf dem Heimweg noch unseren altbekannten Holländer aus Utrecht, Harlem, oder so ähnlich. Die versteht ja keiner😃. Ihn hatten wir bereits in Saigon wieder getroffen, aber dort hatte er ein bissl zu tief ins Glas geschaut und, so hat er uns heute erzählt, wusste 1,5 Tage später erst, dass wir uns getroffen hatten. Hoffentlich treffen wir uns noch einmal. Ein sehr netter Kerl.

Unser drittes Mädel im Bunde, Schorsch, ist unterdessen ein paar Kilometer weiter hinten. Nach ein paar kleinen Pannen (Gepäckträger ist abgerissen) verbringt er jetzt 3 Tage im Long Son Beach Campground und lässt es sich gut gehen. Wenn alles ohne Probleme läuft, überlegt er seine Maschine bis nach Kambodscha mitzunehmen. Laut Plan werden wir Kambodscha daher zu dritt bereisen und Schorsch wird ggf. in Thailand wieder dazu stoßen.

29.02.2017 Die Süd-Expedition

Geschrieben auf Pho Quoc im Antinho Hostel

Eine ganze Stunde eher als am Tag zuvor brachen wir auf. Mit Sonnenmilch und sämtlichem Sonnenschutz ausgestattet trotzen wir dem unermüdlich scheinenden Gasball. Nach einer kurzen Fahrt kamen wir am Suoi Tranh Wasserfall an. Wenige Touristen, hier kann also etwas nicht stimmen. Und so war es auch. Der Wasserfall war trocken. Ist ja in der Trockenzeit auch irgendwie einleuchtend, aber, dass wirklich kein Wasser fließt hätten wir nicht gedacht. Trotzdem wurde der Spaziergang sehr schön. Anstatt den Verlauf des Wassers über rundgeschliffene Steine zu beobachten, konnten wir heute selbst zum Wasser werden und den Verlauf nach oben klettern.

Ein Wasserfall ohne Wasser, aber dafür mit einem schönen Flussbett

Ein X für X-Timo oder für Xanten 😉

Jane auf dem Weg zu Tarzan

Auch wenn wir den eigentlichen Wasserfall nicht sahen, an unserem Körpern spürte jeder mindestens einen Schweiß-Wasserfall😊. Auf der Rollerfahrt spätestens am Sao Beach in der prallen Sonne konnten die Klamotten wieder trocknen. Der Sao Beach gehört wie so viele Strände zu einem Resort. Das Müll-Problem hat sich von gestern auf heute nicht geändert und so stolperten wir unfreiwillig wieder über eine Müllkippe.

Weg vom Resort, auf zum Traumstrand
Vorbei an einer Styroporfabrik
Um festzustellen, dass die orange eingefärbte Fläche Müll ist und den gesamten Strand bedeckt

Wir fanden ein ruhiges und schattiges, ganz wichtig, Plätzchen für die nächsten 2,5h am Resort Beach. Ich machte ein wenig Sport (dummerweise lag mein Kindle im Hostel und ich hatte mir für heute vorgenommen zu lesen!), die Mädels hatten natürlich an Alles gedacht und Kathi kämpfte weiter an der Seite von Harry, Ron und Hermine gegen den Dunklen Lord, während Nora erneut einem Mörder auf der Spur zu sein schien. Die Sonne brutzelte gut und das Wasser war keine wirkliche Abkühlung, aber es war wunderschön. Vorbei am Coconut Gefängnis, welches zuerst von den Franzosen 1953 errichtet und im sich anschließenden Vietnam Krieg von den USA für die Inhaftierung von Revolutionären verwendet wurde, erreichten wir einen weiteren kleinen Strand, Khem Beach. Aus einem Reisebericht ging hervor, dass dieser besonders einsam und verlassen sei. Vielleicht im 18 Jahrhundert. Heute nicht mehr. Also fuhren wir zurück zur Mango Bay direkt bei uns um die Ecke vom Hostel. Gestern waren wir auch dort und es hat uns einfach so gut gefallen. Mit frischer Mango, Naschi (einer Kreuzung von Birne und Apfel) sowie einem Apfel genossen wir den restlichen Nachmittag. Neben uns machte eine kleine Gruppe Yoga, worauf ich mich auch wieder zum Sport hinreißen ließ. Eine Schnorcheleinheit bei untergehender Sonne sowie einsetzender Regen versüßten den Abend! Wir alle freuten uns auf ein leckeres Abendessen bei Kim dem Koreaner😉.

28.03.2017 Die Nord-West-Expedition

Geschrieben auf Pho Quoc im Antinoh Hostel

Nach einer angenehmen Nacht im 8er Dorm und einem Frühstück machten wir uns auf den Rollern in Richtung Norden auf, nicht ganz parallel zur Küste, aber mit gelegentlichen Blicken auf den Golf von Thailand. Die Fahrt stimmte uns alle sehr nachdenklich, denn auf dem Weg zu unserem ersten Stopp (Mango Bay) passierten wir unzählige Blechverschläge der Einheimischen mit einem kleinen Häufchen brennenden Plastikmülls im „Vorgarten“. Müll; überall am Straßenrad finden sich kleine, aber auch meter hohe Müllberge.

Der Hausmüll einer Kleinfamilie

Gesammelte Müllreste werden zusammen auf einen großen Haufen geworfen. Die Menschen haben kein Empfinden für ihre Unachtsamkeit und die weitläufigen Schäden, die sie damit erzeugen. Alles wird auf den Boden geworfen. Nicht nur auf den Straßen, sondern besonders die Strände und das Meer sind überfüllt mit Kunststoffresten. Ich habe mir vorgenommen etwas dagegen zu unternehmen. Noch habe ich keine konkrete Idee, aber die kommt schon noch! Nur so kann es nicht weitergehen. Die Krönung war dann eine riesige, ich würde tippen fußballfeldgroße schwelende Müllkippe. Beißender schwarzer Rauch lässt die Augen auch nach nur ein paar 100 Meter Rollerfahrt tränen. Die Menschen in der Umgebung bzw. auf der Müllkippe können doch gar nicht gesund sein?!

Hier und da ein wenig Müll
Hier hat niemand einen Saunaaufguss gemacht 😀
Nur ein kleiner Ausschnitt

Zudem kommt, dass wir als Touristen, nicht nur die Westlichen, sondern auch die Asiaten mit dicken Portemonnaies diesen Müllberg sowie die umweltverschmutzende Art des Neubauens von Resorts durch die steigende Nachfrage an Urlaubsparadiesen befeuert. Wir sollten uns mal überlegen, ob Reisen in diese Länder notwendig sind, sofern man seinen Urlaub nur im schön sanierten, müllbefreiten Resort verbringt. Wir haben es heute noch erlebt. Wir kamen an einen Strand mit Einheimischen. Müll wohin das Auge reicht. Auf der einen Seite schaut man vor eine graue Mauer. Es ist eine Außenmauer eines Resorts, welche das Unangenehme, Ekelige, Dreckige, was vielleicht im Jahresurlaub zu unbequemen Fragen führen könnte, einfach ausblenden soll! Aus den Augen, aus dem Sinn. Wir weisen schon jede uns offerierte Plastiktüte zurück, die zu jeder gekauften Frucht mitgegeben wird! Wir sollten unser Konsumverhalten dringend ändern, die Menschen hier gehören aufgeklärt. Falls sie es schon sind, muss ihnen mal jemand kräftig auf die Finger schlagen. Aber bekanntlich stinkt der Fisch am Kopf. Die Politiker der Länder sollten sich diese Problem mal zur Brust nehmen! 

Eine neue Resortanlage: Haus, an Haus, an Haus, an Haus…
Stahltransport in Vietnam
Fahren mit Helm ist Pflicht. Ein sicherer Beifahrersitz nicht

Wie gesagt, nach der Fahrt kamen wir am Mango Beach an, einem Resort Strand. Sauber also. Wir verbrachten dort 2h mit Turnen, lesen, schnorcheln und Gedanken, die die Welt sehr wohl braucht (Atlas der Globalisierung 2015. Danke, Didä für dieses Heft!).

Lesen? Nein, wir suchen nach bekannten Buchstaben 😉
Ein schönes Fleckchen Erde…im Resort!
Herrlisch

Nach einem Mango- und Gurkensalat beim hiesigen Imbiss fuhren wir weiter zum Peppercorn Beach. Aber auch hier. Same Same. Der Ghan Dao Beach war auch vermüllt. Nach einer kleinen Off-Road Tour über den tiefen Strand kamen wir zu einem weiteren Resort Beach. Dieser war einladend und wir genossen bei einer fruchtigen Wassermelone einen Sonnenuntergang. Den Abend ließen wir bei einem leckeren Essen ausklingen und fielen müde und nachdenklich in die Kojen, der Regen trommelte auf’s Dach.

27.03.2017 Phu Quoc – Die Gefängnisinsel der Franzosen und Amerikaner

Den ersten Tag auf Pho Quoc verbrachten wir nach einem langen gesunden Schlaf erst einmal in der näheren Umgebung des Hostels, da wir ja noch keine Roller hatten. Der Hausstrand entpuppte sich, wie eigentlich zu erwarten war, als Reinfall, zugemüllt und einfach traurig! Naja, die Insel soll ja noch weitere  Reiseführerstrände versteckt halten😉. Für 4$/Tag konnten wir Roller anmieten. Wieder mobil und voller Tatendrang freuten wir uns auf die kommenden Tage und Expeditionen.

Auf dem Weg zum Nighmarket legten wir einen schönen Zwischenstopp am Hafen ein, der mit Einbruch der Dämmerung zur großen Badewanne für Kinder und Einheimische wird.

Der Localbeach
Ein Ort für eine Abkühlung, aber auch für gemeinsames Essen
Ein Löwe auf Futtersuche
Hund schmeckt doch gar nicht so schlecht
Einheimische Fischer

Wie in vielen asiatischen Städten treffen sich die Einheimischen bei kühleren Temperaturen auf dem bereits bekannten Night Market und die Verkäufer und Restaurants feilschen um die Gunst der Touristen. Die Insel ist bekannt für frische Meeresfrüchte und täglich frischen Fisch. Daher reiht sich ein Fischrestaurant mit Hai, Rochen, Shrimps, Krabben, Hummer und und und im Angebot, aneinander. Als Gast sucht man sich seinen Fisch o.ä. aus und bekommt ihn anschließend frisch gegrillt zusammen mit Reis serviert. Sehr spannend ist die Preisverhandlung mit dem Kellner vor dem Lokal. Der Kellner nennt den Preis und sofern man in die Verhandlung einsteigt und unzufrieden von Dannen zieht, reduziert sich der Preis um 30%. Jetzt schaut die Verhandlungsebene schon ganz anders aus! Den leckeren Fisch sparten wir uns für ein wenig später auf und die Mädels kauften stattdessen erstmal ein paar Tuchhosen. Ganz wichtig; Die Hosen durften nicht ausschauen, wie die typischen schlabberigen Backpackerhosen mit Elefanten oder spirituellen Motiven. Mir wurde unterdessen ein Stuhl angeboten und jetzt kann man sich grob vorstellen, wie lange die Hosenauswahl gedauert hat😃.

Der Nachtbazar auf Pho Quoc

Die Hose haben wir nicht genommenAuf Empfehlung des guten Mr. Tripadvisor kehrten wir im Bup ein, einem Lokal für Seafood. Der Chef, ein kleiner, quirliger zunehmend schwitzender Vietnamese, flitzte wie ein Flummi von Tisch zu Tisch und servierte uns, natürlich auch auf Empfehlung, einen Hot Pot mit Seafood. Das kochende Wasser wird mit frischem Gemüse, Fisch, Tintenfisch und Scampi je nach Geschmack verfeinert. Ein Gaumenschmaus. Als Nachtisch gab es Fruitshakes.

 

Eine kurze Erläuterung zum Namen: die Franzosen nahmen die Insel 1953 für die Unterbringung von Rebellen in Beschlag. Im Vietnamkrieg diente sie den USA als Camp für Revolutionäre.

26.03.2017 Ein trauriger Besuch

Der Wecker klingelte um 7:30 Uhr. Wir aßen unser in den Hostelpreis inkludiertes Frühstück und brachen im Anschluss zum Museum über den Vietnamkrieg in Saigon auf. Mir fehlen die Worte, die Grausamkeit auszudrücken. Ein paar Bilder sollen jedoch einen Eindruck von der Ausstellung zeigen.

Poster gegen den Vietnamkrieg aus aller Welt
„Solidarität mit Vietnam“ steht auf dem ersten Poster
Entwicklungsschäden des Giftgases Agent Orange in nachfolgenden Generationen
Gegenüberstellungen von Statistiken der USA in WW II, Korea Krieg und Vietnam Krieg
Der Wunsch nach Frieden

Die Stimmung nach dem Museumbesuch ist schwierig zu beschreiben. Wir alle waren über die Grausamkeiten der Menschen entsetzt und schockiert über die unverhüllten Fotografien von Frontfotografen. Bestürzt, traurig, realisierend, dass es so etwas noch immer gibt, aber auch ein bisschen kritisch denkend über die subjektive Darstellung aus vietnamesicher Sicht. Das trifft es vielleicht ganz gut.

Mittags aßen wir mit Nam wieder ein traditionelles Gericht. Ein Pfannkuchenteig wird in heißem Fett scharf angebraten, bis er knusprig braun ist. Gefüllt wurde unser Pfannkuchen mit Shrimps, Zwiebeln und reichlich Sojasprossen. Ein Stückchen rollt man in ein XXL-Salatblatt und dippt es in säuerliche Fischsauce. Lecker-schmecker😃. Nam führte uns weiter in die Innenstadt, vorbei an der Notre Dame, dem alten Postgebäude und dem Rathaus.

Pfannkuchen, Salat, Frühlingsrollen: Ein leckeres Mittagessen für Mich, Nora, Kathi und Nam
Das Fett ist zum Glück nicht zu sehen
„Die Franzosen brachten uns Notre Dame und Banh Mih (trad. Baguette)“ Zitat von Nam
Poststation in Saigon
Die Poststation von Innen

Am Rathaus entführte uns Nam dann in eine andere Welt. Nach einigen Treppenstufen standen wir in einem Kaffee mit folgendem Interieur.

Seinen Tee und seine Tasse nach eigener Wahl
Ja, es gab schönere Tassen
Neben Tee und vietnamesichem Kaffee schnabulierten wir Tiramisutorte, flüssigen Schokokuchen mit Eis und Cinnamon Apple Crumble Cake mit Eis.
Teuer, aber jeden Dong wert

Bei einem Stück Kuchen genossen wir die letzten gemeinsamen Stunden mit Nam. Er setzte uns noch an unserem Hostel ab und wir brachen um 17 Uhr mit einem kürzlich kennengelernten Deutschen, der auch ein Taxi suchte, zum Flughafen auf. Von dort aus ging unser Jet-Star Flug nach Pho Quoc, einer Insel westlich von Vietnam und näher zum kambodschanischen als zum vietnamesischen Festland gelegenen. Die Schlange zu den Sicherheitskontrollen kürzten wie ein bisschen ab, weil unser Flieger um 19 Uhr abheben sollte und es schon 18:15 Uhr war. Also gingen wir dreist vor und stellten uns einfach vorne an😃. Wir landeten ohne Probleme auf Pho Quoc. Das von uns zuvor ausgewählte Hostel konnte uns vor Ort nicht überzeugen und so sattelten wir unsere Rucksäcke uns tourten durch die Straßen. Wir blieben im Antinho Hostel hängen und konnten für nur 4$/Nacht/Nase übernachten.

25.03.2017 Oberhausen in Saigon

Geschrieben auf Pho Quoc im Antinho Hostel

Nach einer morgendlichen Sporteinheit und einem leckeren, wenn auch kleinen Frühstück brachen wir um 13 Uhr mit dem Bus in Richtung Saigon auf. Planmäßig hätte der Bus um 12 Uhr abfahren sollen, aber an die vietnamesische Zeitrechnung haben wir uns gewöhnt. Entspannt nach einer 6 stündigen Fahrt wurden wir in die Großstadt Ho Chi Min aufgesogen. Unzählige Rollerfahrer und Autos schlängeln sich aneinander vorbei. Auch ohne einen Schilderwald scheint es einen Weg zu geben. Müsste ich mich entscheiden, würde ich den guten deutschen Schilderwald bevorzugen;).

Zu unserem Glück hielt der Bus direkt an einem zentral gelegenen Park. An diesem Park lag auch unsere Unterkunft für eine Nacht, Vietnam Inn Saigon. Als wir den Bus verließen betraten wir einen lebendigen Ameisenhaufen. Überall waren Menschen unterwegs, ob sie nun Essen verkauften oder kauften, herumsaßen oder mit ihren Rollern durch die Gegend fuhren.  Die paar Tage im Long Son Beach Campground waren eine ideale Vorbereitung auf die wuselige Großstadt.

Nachdem wir uns ein bisschen akklimatisiert und unsere nach Käsefüßen riechenden Zimmer bezogen hatten, trafen wir uns am Abend mit Nam. Seine Eltern sind nach dem Vietnamkrieg nach Oberhausen gezogen und dort ist auch geboren. Von dort kennen sich die Beiden auch. Nach seinem Studium hat er beschlossen eine bestimmte Zeit in Saigon zu arbeiten. Wir trafen ihn in einem Lokal und nach einer kleinen Stärkung führte Nam uns durch die Adern der Großstadt. Saigon, so sagte er, ist eine aufstrebende Metropole. Viele junge Leute leben hier und treiben die Stadt nach vorne. Den ersten Halt legten wir in der Bar Acoustic ein. Akustische Musik war hier Programm. Für 2h hörten wir einer Band mit ständig wechselnden Sängern/Innen zu. Von Louis Armstrong über die Backstreet Boys war das gesamte Programm vertreten. Weiter ging es auf eine Bar auf einer Dachterasse (Rooftopbar) mit einem atemberaubenden Ausblick über Saigon. Noch fehlt es der Stadt an Wolkenkratzern, aber in einigen Distrikten, so Nam, wird 24/7 gebaut. Dort sprießen die Wolkenkratzer wie Blumen aus dem Boden. Tatsächlich ist die Stadt in Distrikte eingeteilt, alles wirkt sehr zentralisiert. Mir kommt es so vor wie in dem Buch die Tribute von Panem, in dem Distrikt 1 das Stadtzentrum und somit den Lebensraum der Schönen und Reichen darstellt. Hier in Saigon können sich die meisten einheimischen eine Wohnung in Distrikt 1-2 nicht leisten.  In den äußeren Distrikten leben entsprechend die weniger verdienenden. Das durchschnittliche Einkommen in Saigon liegt bei ca. 300€ (Quelle ist Nam), während die Preise für eine Wohnung in der Stadt 3 mal so hoch sind. Meistens leben in Distrikt 1 Politiker, Manager und sogenannte Expats (Expatriate), Ausländer, die von Firmen mit Standorten in Vietnam entsandt werden und viel Geld mitbringen. Und in einer Bar für diese Klientel waren wir also. Ein Bier kostet hier das 7-fache im Vergleich ((4€ für 0,33ltr) zu einem Lokal auf der Straße. Nicht ein Vietnamese hat sich hier oben verlaufen. Die Kluft zwischen Arm und Reich wird in Saigon sehr deutlich. Luxusgüter wie Autos werden zum 3-fachen Preis verkauft. Ein einfacher Polo liegt dann flott bei schlappen 35.000€. Das schlimme ist, dass hier Mercedes, Porsche und Co. über die Straßen fahren.

Nam wollte uns in einen weiteren Club führen, aber wir hatten Hunger:D. Eindeutig, auf welchen Schwerpunkt nicht normale Backpacker wie wir ihre  Priorität gelegt haben😉. Auf der Suche nach DEM Lokal schlenderten wir durch die vollen Straßen Saigons. Voll um 3 Uhr morgens, wohlgemerkt. Vorbei an Party wütigen In- und Ausländern kehrten wir ein und nahmen eine typische Suppe mit Kräutern und ein wenig Hähnchen zu uns. Das Straßengericht heißt Pho und ist normalerweise das traditionelle Frühstück. Gewissermaßen kann man um diese Uhrzeit von Frühstück sprechen;)

Müde fielen wir um 3:30 Uhr ins Bett. Danke, Nam, für den gelungenen Abend!