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18.10.2017 Auf Gollums Spuren

Geschrieben in Lake Hawea

Nach einem Photoshooting am Strand mit der Monkey Island im Hintergrund, drehten wir den Zündschlüssel und fuhren weiter der Sonne entgegen. In dem unscheinbaren Örtchen Clifdon stoppten wir für die Besichtigung von einem Höhlensystem aus Sandstein. Die Limestone Caves liegen direkt an einer Straße und sind leicht zugänglich. Mit eingeschalteten Kopflampen und unseren Rucksäcken voller Wertsachen stiefelten wir zum Höhleneingang. Hier und da lag ein wenig Stroh auf dem Boden und es roch modrig und ein wenig nach Kot. Wie in den Comics, wenn Geruch bildlich dargestellt wird, wirbelten die Kotschwaden durch die Luft und penetrierten unser Geruchszentrum. Die Haufen wurden auch zahlreicher und sie sahen ziemlich frisch und warm aus. Aber die flüssige Konsistenz ließ auf eine Unregelmäßigkeit des Verdauungstraktes schließen. Was auch immer hier unten lebt, sollte besser früher als später einen Doktor aufsuchen. Weiter ging es, immer weiter in die Höhle hinein, die immer schmaler wurde. Und dann sahen wir etwas aus der Distanz. Es hatte die zwei Beine und einen großen glänzenden runden Knubbel. Dem Geruch nach zu urteilen hatten wir die Quelle für die rutschigen Tretmienen auf dem Höhlenboden und Sprenkler an der Decke ausfindig gemacht. Gollum. Es musste Gollum sein. Langsam krochen wir weiter an die beiden Beine heran. Fell? Gollum trägt doch keinen Wollpullover, oder? Es war also nicht Gollum, sondern ein frisch geschorenes Schaf mit einem großen Geschwür am Hintern. Es störte sich nicht an unsere Anwesenheit und zeigte uns sein Hinterteil. Ein schöner Rücken, kann hier nicht entzücken. Der Abstieg in den nächsten Gang war so schmal, dass wir unsere Rucksäcke auf einen Felsvorsprung legen mussten. Dort oben waren sie auch aus der Schusslinie des Schafes.  Für weitere 15 Minuten krochen, kletterten, stolperten und kraxelten wir tiefer in die Höhle hinein. Die Felswände waren beeindruckend hoch und gelegentlich haben sich massive Brocken aus der Decke gelöst, die jetzt ,eingeklemmt von den Wänden, in der Luft schwebten. Gott sei Dank hatte es in den letzten Tagen hier nicht doll geregnet, denn wenn in das Höhlensystem richtig Wasser einschießt, möchte ich definitiv nicht drinstehen. Beeindruckend war’s auf jeden Fall.

Wir fuhren weiter nach Manapouri, dem Eingangsort zu den Doubtful Sounds. Captain Cook hatte dieser Fjordregion den Namen verpasst, weil er befürchtete nicht mehr herauszufinden, sofern er mit seinem Schiff einen Erkundungsversuch dieser Gewässer startete. Heute starten von hier Ausflugsschifffahrten für uns Touristen. Im Infocenter gab es Unmengen von Flyern mit Eintages- und Mehrtagestrips durch die Fjorde. Sehr attraktiv auf den ersten Blick, zumal die Photos von den Fjorden umwerfend ausschauten. Doch die Preise brachten uns wieder auf in die Realität zurück. Eine Tagestour lag bei 250$ pro Nase. Und Teddee hat ‚ne eigene Nase uns will als Kind nicht mehr durchgehen. Bären in der Pubertät sind ein Graus😉. Ein wenig enttäuscht über die horrenden Preise, entschieden wir uns für eine Erkundungstour auf dem Lake Manapouri mit dem Low Budget Anbieter „Bongo Cruises“ am folgenden Tag. Also hieß es für uns noch einen Spielplatz für Sport aufsuchen und zu unserem Nachtlager zu fahren. Auf dem Hinweg nach Manapouri hatten wir diesen schon einmal ausgecheckt und eine Suppenkelle gefunden. Ein gutes Ohmen😉. Dort angekommen nahmen wir beide erst einmal ein Bad in dem gemäßigt fließenden Fluss. Super erfrischend und sogar die Sandflies blieben aus.

Nur die ersten 5 Minuten im Wasser sind Kalt:D

Die Curryreste vom Vortag wärmten wir auf unserem Lagerfeuer auf und im Anschluss saßen wir noch lange am Fluss und kniffelten um neue Wetteinsätze.

Gemütliches Beisammensein

17.10.2017 Noch ein Tag in der Bib

Geschrieben in Lake Hawea

Trotz ein paar Regentropfen genossen wir einen entspannten Start in den Morgen mit dem gewohnten Frühstück. Ziel für heute war erneut eine Bib, aber diesmal in Riverton. Wenn man fast 2 Monate kein Tagebuch mehr führt und der Schlendrian wieder einmal die Überhand hat, muss man leider in den sauren Apfel beißen und mehrere Tage in die Tasten hauen. Wir haben uns fest vorgenommen, liebes Tagebuch, Dich einmal pro Woche aufzuschlagen und mit Buchstaben zu füllen😉.  Nach 5h waren wir auf einem guten Stand angekommen und machten 10 Packen weniger 9 Packen. Immer noch war der Regen über uns, aber als wir an unserem Spot für die Nacht an der Monkey Island eintrafen, lichteten sich die Wolken ein wenig. So konnten wir noch eine Sporteinheit einschieben. Flachspflanzen boten guten Schutz vor dem Wind vom offenen Meer und so war es eine ruhige und erholsame Nacht.

Es war wie immer eine Schlemmerei

 

16.10.2017 Ein Kiwi zum Abschied

Geschrieben in Lake Hawea

Klop, klopf, klopf. War das jetzt in meinem Traum oder in der Realität? Nochmal. Klop, klopf, klopf. Müde drehte ich mich zur Schiebetür vom Bongo. Tageslicht fiel durch die Vorhänge, aber es muss noch relativ früh sein. „Ich muss gleich zur Schule“ hörte ich jemanden sagen. Es war also kein Traum, sondern Sailor, der sich noch von uns verabschieden wollte bevor es für ihn zum ersten Schultag nach den Ferien geht. Quietschend rollte die Schiebetür auf, ich schob den Vorhang zur Seite und rollte mich aus der Tür. Kathi rief aus dem Bett: „Tschüss Sailor. Und iss mehr“ zum Abschied und kuschelte sich wieder ins Bett:D. Nein, natürlich nicht. Wir zogen uns schnell an und gingen mit ihm ins Haus. Der Hungerhaken hatte sein Frühstück nicht angerührt. Könnte uns ja nicht passieren😊. Dann ging’s für ihn los und wir sagten Adé. Nach einem letzten Frühstück mit den Lämmchen trugen wir uns in Elles Gästebuch ein. In den 5 Tagen mit den Hawkless haben wir so viel erlebt wie in 2,5 Monaten Christchurch. Sie haben sich viel Zeit für uns genommen und voller Stolz ihr kleines Örtchen Bluff mit viel Liebe für uns verpackt. Elle gab uns als Erinnerung noch einen kleinen Magnet-Kiwi mit, der an ihrem Kühlschrank hing. Danke Elle und Shannon für die richtig tolle Zeit. Anschließend packten wir Bongo und brachen gegen 11 Uhr in Richtung Invercargill auf (Mit einem Metallkleiderbügel als Radioantenne😉). Die Wettervorhersage auf dem Handy zeigte Regenwolken und Sturm an, weshalb wir uns für einen Tag in der Bib entschieden. Schließlich hatte wir einiges von den letzten Wochen aufzuholen und ein regnerischer Tag eignet sich perfekt dafür. Ein Subway und ein Besuch im Kino belohnten uns nach diesem effektiven Schreibtag in der Bib. Die Nacht verbrachten wir in Riverton.

15.10.2017 Crayfisher, Tarzan und Jane

Geschrieben im Bongo von Lumsden nach Queenstown

6:30 Uhr – der Wecker klingelt. Nicht ganz fit pellte ich mich aus dem warmen Plymo, von Kathi kam nur eine kleine Reaktion. „Willst Du wirklich aufstehen?“ fragte sie mich. „Klar. Shannon hat mich extra gefragt und gemacht hab‘ ich’s auch noch nie gemacht.“ Während  sich Kathi und Teddee noch einmal herumdrehten, ging ich rüber zum Haus. Shannon saß mit einem Pott Kaffee auf der Couch und schaute irgendeine Fischershow im TV.

Um 6:45 Uhr fuhren wir in Richtung Bluff, griffen auf dem Weg Shannons Ein-Mann-Crew Jimmy auf und trafen pünktlich um 7 Uhr an der Glory Days (Shannons Kutter) ein. In 3 großen Alu-Tanks auf dem Deck waren in Kunststoffkörbe die Edelkrebse über den Tag verwahrt worden, doch die Sonne forderte ihren Preis. Ca. 200kg Crayfish hat den vorherigen Tag nicht überlebt, da die geringste Wassertemperaturerhöhung den Tod für die Tiere bedeutet. Der Klimawandel zwingt Shannon, obwohl illegal, immer weiter in die antarktischen Gewässer zu fahren, weil sich der Crayfish in die dort kühlen Gewässer zurückzieht. Wir öffneten also die Ablaufventile der Tanks und spülten für 30 Minuten Frischwasser aus dem Meer durch die Tanks. So sind die Edelkrebse quicklebendig, wenn der LKW (Es läuft „Weiß der Geier oder weiß er nicht im Radio:D) um 8 Uhr die Ladung einsammelt. Während wir warteten gab’s Tee oder Kaffee und Shannon erklärte mir, dass seine Ladung binnen 48h in China per Luftfracht ankommt und ein Crayfish dort für mindestens 200$ im Restaurant gehandelt wird (Ganz egal ich liebe Dich), je nach Zustand natürlich. Sobald ein paar Kratzer im Panzer sind, ein Beinchen oder Fühler beschädigt ist, kann Shannon diese nicht mehr verkaufen. Und er bekommt pro Kilo schon nur 60$ (Du kannst alles von mir haben, doch es läuft nichts ohne mich). Den großen Gewinn streichen also wieder andere ein und nicht die, die bei Wind und Wetter der See trotzen und eigentlich mehr vom Kuchen verdient hätten. Um kurz vor 8 Uhr gab’s für mich die klassische Arbeitskluft für Fischermänner (wasserdichter Blaumann und Gummistiefel) und wir luden die 47 Körbe á 20kg auf den LKW. Hört sich leicht an, aber die Körbe vom Boot 2m hoch auf den Pier zu hieven, lässt die Arme schneller als erwartet schwer werden. Jimmy ließ sogar beinahe einen Korb ins Wasser fallen:D „Wirst Du etwa schon müde“ stichelte Shannon. Nach getaner Arbeit wurden die Tanks noch  von Crayfishkot gereinigt und das Deck geschrubbt. Nachdem wir Jimmy wieder zu Hause abgesetzt hatten, zeigte mir Shannon noch für 1h die Gegend und schwelgte in Erinnerungen. Unterdessen war Kathi mit Zion und Sailor zugange, weil sich Elle noch von Jägermeister, Sambuca und Co. Erholen musste. Um in den nächsten Tagen nicht auf Toastbrot zurückgreifen zu müssen, hat Kathi kurzerhand noch ein leckeres Brot für uns gebacken und, weil Shannon es so lecker fand und die Hälfte aufgegessen hat, noch ein zweites in den Ofen geschoben😊.

Ungeplant, weil Shannon mir bei unsere morgendlichen Tiki-Tour noch eine coole Überraschung gezeigt hatte, blieben wir noch einen Tag länger. Als Elle einen Konter-Jägermeister zum Frühschoppen gestürzt hatte, bereite Shannon unser Frühstück vor. Crayfish-Schwänze und Zangen köchelten im Topf und es war soooooo lecker!

Frisch vom Kutter in den Topf
Kathi, Elle und Shannon genießen das Frühstück

Es war so üppig, dass wir lange nicht alles aufessen konnten und Shannon hatte sogar noch ein 100 Crayfish auf Eis in der Kühltruhe. Alle 100 verteilten wir über Mittag in Bluff an ein Maori Gemeinschaftzentrum, Freunde, Bekannte und Familie. Mit Zion, Sailor, Connor, Elle, Shannon, Kathi, Shadow und mir (Shadow heißt Shadow, weil er als Welpe und immer noch seinen eigenen Schatten jagt;D) hatten wir das Passagierlimit um 2 Überschritten, aber für die kurze Strecke zum Parkplatz für Shannons Überraschung drückte die Polizei beide Augen zu. Natürlich kennen die Einheimischen die Überraschung, die er für Kathi geplant hatte. Mich hatte er am Vormittag eingeweiht. So marschierten wir über einen Wanderweg, bevor wir in den Urwald abbogen und ca. 10 Minuten über Stock und Stein kletterten. Nach einiger Zeit konnte ich das grüne Seil schon sehen, aber Kathi hatte noch keinen Schimmer was kommen sollte (Verlieben, Verloren, Vergessen, Verzeihen).

Und dann kam die Schaukel in Kathis Blickfeld. Ich weiß nicht genau, was sie gedacht hat, aber ihr Blick an mich sagte so viel wie „Ernsthaft, Timo“? Aber es war halb so wild, denn nachdem Shannon, die Kids und ich einen Versuch gestartet hatten, ließ sie sich nicht zweimal bitten. Noch ein bisschen Geschichte: Shannons Vater hat damals das erste Seil auf dem Ast befestigt.

 

 

 

Gut gelaunt ging nach nem Stündchen weiter zum Stirling Point (Captain Stirling ging hier an Land)

 

Stirling Point mit v.l.n.r. Shannon, Elle, Zion, Connor, Sailor, Kathi und ich

Und dann weiter zum Beachcomb House. Die Bewohner haben ihr Haus mit Treibgut verziert und sind mächtig stolz drauf

Viele witzige Kreaturen sind aus Treibgut entstanden
So auch Mirko beim Paddeln

Und eine Giraffe

Und funktionierende Fahräder
Und kleine, kusselige Sitze

Die Jungs waren wieder heiß auf Ihre Mopeds, also ging’s heim. Shannon bat mich ihm beim Aufräumen seiner Männerhöhle zu helfen. Und was wir danach gemacht haben, war einfach nur purer Spaß. Retrospektiv Mikro und Schorsch kann ich nur sagen: Hätten wir in Thailand mal zugeschlagen:D

Im nächsten Vikingerleben werden nur noch Äxte geworfen

Anvisieren!
Und werfen!

 

Nach zwei Stunden kochte Shannon ein letztes Mal für uns Blue Cod mit Pommes und zum Nachtisch gab’s Kathis Fudge aus dem Kühlschrank. Ein sehr gelungenes Abendessen. Elle ging früh zu Bett, es war mittlerweile schon 22 Uhr, während sich Shannon mit uns im Wohnzimmer aufhielt. Um 23 Uhr entschied es sich mit seinem Rum und Roter Beete in den Pool zu legen und ein wenig zu entspannen :D.

14.10.2017 Ein Tag Gartenarbeit

Geschrieben in Milford Sound

Pünktlich um 10 Uhr wollten die Lämmchen gefüttert werden. Das hieß für uns mal wieder früh aufstehen;P. Um 9 Uhr trafen wir uns also mit Familie Hawkless zum Frühstück. Hungerhaken Sailor schnüffelte nur einmal an seinem Frühstück und schob es mürrisch zur Seite. Wenn er so weitermacht bleibt er sein Leben lang so ein Lauch wie George-Pig:D. Shannon aß die Reste vom vorigen Abendbrot (auch eine lustige Angewohnheit, aber ich denke, dass man auf hoher See Nichts den Möwen überlässt und auch mal gegrillte Ratte vom Vorabend zum Frühstück essen muss) und zwang seinen Sohn zu ein paar Löffeln Kartoffelpüree. Ohne ein gutes Frühstück kann der Tag ja nicht gut starten und so packten wir einen extra Löffel Milchpulver in die Flaschen der Lämmchen. Mit lautem Mähhhen lugten die beiden Geschwister durch den Elektrozaun und freuten sich auf die warme Milch. Sobald wir den Zaun überstiegen hatten, rannten uns die beiden Vierbeiner gezielt in die Hacken, wieso weiß der Geier. Also sollten wir Wolle Petry mal fragen (Maria, wir hören Wolle rauf und runter. Wenn ich nach Hause komme, hab‘ ich sogar lange Haar und Armbänder an meinen Handgelenken). Während sich Kathis flauschiger Freund Karlchen zu Beginn der Fütterung vor Freude gar nicht mehr ein bekommen hat und mit seiner Schnauze kräftig gegen die Flasche stieß, stemmte sich meiner entspannt gegen meinen Schoß, setzte an und kreierte einen voluminösen Milchschnurrbart um seine Schnute. Gut sah er aus, der Kunibert. Doch Kunibert und ich hatten uns zu früh gefreut, denn ca. nach der Hälfte rotierte Karlchens Schwanz nicht mehr wie ein Helikopterotor und die Milch floss nur so durch die künstliche Brustwarze. 1:0 für Karlchen. Und Kunibert bekam seine Flasche nicht einmal leer:D. Wie sagt man so schön: „Hinten sticht die Biene“ (Schorsch Neumann).

Mit vollen Bäuchen legten sich der KK-Club nochmal auf’s Ohr. Gerne wäre Kathi auch noch einmal auf die Bretter gegangen, aber der Vorgarten wollte gemäht werden. Elle hatte betont, nur die in der Vergangenheit geschnittenen Flächen zu stutzten, da die übrigen zu hoch seien und wir sonst über unsere Stunden hinauskämen. Doch läuft der Rasenmäher einmal, gibt es kein Anhalten mehr. Selbst die seltenen Schnittblumen fanden sich nach Kathis 4h Rasenmähmarathon fein gehäkselt auf der Wiese wieder. Mein bester Freund war in diesem Tag der gute alte deutsche Stihl Kantenschneider. Was ein Jerät. Ssssss,sssss. Alles weggemäht, was Kathi nicht erreichen konnten. Shannon hatte mit einem Freund die Kettensäge ausgepackt und zerteilte einen großen Holzstamm für den Feuerofen in seiner Mancave. Sailor konnte mit seinem Cousin Connor, 13, den gesamten Tag auf dem Motorrad verbringen. Ich hätte gerne getauscht. Connor hat eine 125ccm Cross-Bikes, mit der man so richtig über die Felder ballern konnte. Schorsch, machen wir in Deutschland auf jeden Fall auch mal😉.

Wir sind die Coolsten, wenn wir cruisen, wenn wie über die Felder düsen

Belohnt für unsere Arbeit wurden wir mit einem leckeren Bacon and Egg Pie von Elle (Mami, such mal nach einem Rezept. Didä freut sich😉). „You don’t work in the afternoon, okay. You can relax. Nobody has ever mowd my lown. So relax.“ Also hieß es Nachmittags Motorradfahren, wenn auch nicht für lange, aber den frisch gemähten Rasen haben wir schon ordentlich umgepflügt:D. Kathi hat uns verflucht. Kurz vor dem Abendbrot sind Shannon, Elle, Sailor und Connor noch einmal nach Bluff zu einer Freundin gefahren, Shannon musste nochmal seinen Crayfish auf dem Boot fluten. Währenddessen entspannten wir beiden im 38°C warmen Pool auf der Terrasse und ließen uns den Regen auf den Kopf prasseln. Ein bisschen erinnerte es uns an die Paviane in den Heißwasserquellen in Japan. Aber nicht nur wir brodelten vor uns hin, sondern auch die für 20 Uhr vorbereiteten Kohlrouladen mit Reibekuchen. Doch 20 Uhr Essen war nicht drin, denn Elle rief um 20:30 Uhr an, mit dem Hinweis: ‚Wir schaffen’s nicht um 20 Uhr“. Also warteten wir, und warteten, und warteten. Dann, um 21:30 Uhr gab’s oxidierte, grüne Reibekuchen mit super Rouladen. Kathi hat sich richtig ins Zeug gelegt, so auch Elle, wenn auch nicht beim Kochen, sondern an der Flasche. Sie kam gut angeheitert an den Tisch und wir hatten einen richtig lustigen Abend, an dem jeder seinen Lieblingssong präsentieren musste. Klar, dass ich „Oops, I did it again“ ausgewählt habe😉.

13.10.2017 Softball Training

Geschrieben in Riverton

Nach 3h Unkraut jähten im Gemüsehaus und Lämmchen Füttern saß Sailor wieder auf heißen Kohlen. Zwar ist er schon die ganze Zeit mit seinem 50ccm Moped durch die Gegend gedüst, aber er wollte mit uns spielen. Und so spielten wir, natürlich nach dem Mittagessen, ein bisschen Softball (ähnlich wie Baseball) mit ihm. Um 3:30 Uhr begleiteten wir ihn zum Softballtraining und froren, besonders Kathi, weil sie mal wieder ihre Jacke im Haus hatte liegen lassen;). Wir haben uns gefragt, wer denn diesen Sport ausübt, denn 90% der Zeit dreht sich alles um den Pitche und Batter und der Rest des Teams steht auf dem Feld und bohrt in der Nase. Auch Zion hatte heute seinen ersten Tag beim Softball. Elle gabelte uns wieder auf und zeigte uns noch einmal die schönen Seiten von Bluff. Sie und Shannon wurden beide in Bluff geboren und kennen sich natürlich super aus.

Zu Hause angekommen kamen Sailors Cousinen, schätze mal auch so 23, vorbei und hingen mit ihren Smartphones auf der Couch ab und tranken. Sailor und ich spielten noch auf dem Trampolin, während sich Kathi zu Tode langweilte, weil sie auch niemand so wirklich beachtete (bis auf Elle natürlich). Als Shannon dann nach Hause kam, gab es Essen (Pork Chops) und einen Joghurt Quark mit Schoki als Nachtisch. Natürlich haben wir die Lämmchen nicht vergessen;)

12.10.2017 Unsere Gegenleistung

Geschrieben in Riverton

Bei unserer Anfrage für Bongo haben wir selbstverständlich auch im gleichen Atemzug angeboten für Ellen und Shannon zu arbeiten. Also hieß es nach einem guten Frühstück 3h (wir haben Glasscherben aufgelesen, die entstanden sind, weil Sailor Glassscheiben zerworfen hat) malochen. Dazu gehörte auch Lämmchen füttern. Sowie schon Rob und Kristie halten auch Elle und Shannon Schweine, Kühe, Hühner und Lämmchen für eigene Nutzung. Die Lämmchen haben ihre Mutter verloren und wurden von einem Freund an Elle weitergereicht. Und so stapften wir mir kleinen Milchfläschchen in der Hand auf die Rabauken zu.

Premiere:)
Sailor hat offensichtlich Angst um das Lämmchen:D

Zumindest haben sie für 2 Jahre ein gutes Leben. Elle hatte für uns zu Mittag eine leckere Eblisuppe mit Lauch oder ähnlichem gekocht und es war super lecker. Sailor hingegen hat nicht einen Teller gegessen. Er ist für sein Alter wirklich klein und ein dünnerer Spargeltarzan als ich in seinem Alter war. Und durch mich konnte man duchschauenJ. Während des Essen kam der kleine Zion vorbei und er verbrachte den Nachmittag gemeinsam mit uns im Bluff Hafen beim Paddeln. Wir mussten unsere Kanus noch im Gewässer testen und Sailor war auch heiß drauf, uns sein kleines Kanu zu zeigen. Shannon kam noch vorbei und veranstaltete mit Hund Shadow nur quatsch. Es war ein gelungener Nachmittag. Shannon musste leider nocheinmal raus auf’s Wasser, um eine weitere Ladung Crayfish an Land zu bringen. Also aßen wir den seltenen Muttonbird, den man nur auf der Muttonbird Island fangen kann, ganz alleine. So ein Pech aber auch:D.

Muttonbird als Junges

11.10.2017 Die Familie Hawkless

Geschrieben in Riverton

Aufstehen um 9:00 Uhr und frühstücken.

Regnerischer Ausblick von unserem Aufenthaltsraum im North Arm Hut
Zum Glück übertragen Photos noch keinen Geruch
Tony und Michelle…

hatten selbstnatürlich schon gefrühstückt und verließen wieder den Hut, als wir zum Frühstück gingen (Kathi schläft einfach immer zu lang:D). Doch wir stoppten sie noch schnell für ein Photo und sie gaben uns ihre Kontaktdaten, falls wir mal Hilfe brauchen. 11km und 4,5h langen vor uns und obwohl wir alles aufgegessen haben, war es eher regnerisch als sonnig. Mit Regenjacken und Regencapes für die Rucksäcke spazierten wir durch die nicht weniger schöne Natur und spielten, weil wir so oder so kein Tier zu Gesicht bekamen, „Ich kenne ein Tier mit“ oder gingen die Bundesländer mit Hauptstädten durch. War ganz schön witzig:D. Ca. Bei der Hälfte trafen wir Tony und Michelle mit witzig aussehenden Regenponschos, stoppten kurz und setzten unseren Track fort. Kaffeedurst und ein aufgesparter Nutbar waren der Grund für unseren schnellen Schritt.

Ankunft am DOC – Rakiura Great Walk: Check

 

Im Kaffee kniffelten wir eine Runde und schlenderten noch bis 17 Uhr (also so ca. 2h) durch die Gegend.

Auf der Fähre empfing uns Tess. Sie arbeitet für die Fähre und wir kamen kurz ins Gespräch. Die Wellen bei dieser Überfahrt waren ein bisschen höher. Es war also richtig witzig und die Gischt peitschte gegen die Fenster.

Am Anleger sagte Tess mit einem Grinsen im Gesicht: „Mum is always late“. Aber nach 15 Minuten stand eine gut gelaunte Elle vor uns und lud uns ein. Bei ihnen im Haus angekommen lernten wir Shannon und Sailor kennen. Shannon stellte ich mir als richtigen Seebären vor. Mit Tattoos von nackten Frauen, einem Anker und einem langen Bart. Und so weit davon entfernt war er garnicht:D. Er war zwar nur so groß wie Kathi, aber die nackte Meerjungfrau war auf seinem Unterarm zu sehen und einen Bart hatte er auch. Und sogar weniger Haar als ich;). Sailor war ein mit Sommersproßen übersähter kleiner Schlacks. Die beiden waren für 10 Tage auf See und freuten sich genauso wie wir auf das leckere Abendessen. Und es war vielleicht lecker. Wir wurden richtig verwöhnt. Zu sagen „Wie bei Muttern“ wäre zu viel, denn bei Mutti schmeckt’s immer noch am Besten, aber es war schon richtig lecker. Als Vorspeise gab es White Tail Deer, den es nur auf Stewart Island gibt, mit selbstgemachten Saucen von Shannon. Das war schon einmal „mhhhh“. Als Zwischengang, also zum snacken, kredenzte Shannon Cracker mit geräuchertem Lachsfilet. Mhhhhhh. Als Hauptgang gab es dann Fish `n‘ Chips Deluxe. Mhhhhhhhhhh. Und als krönenden Abschluss hatte Elle noch einen Fudgekuchen gebacken. Auch den beiden Freunden von Ellen und Shannon schien es geschmeckt zu haben. Wir saßen noch lange zusammen und hatten eine Menge Spaß, bevor wir hinter dem Haus in unseren Bongo verschwanden

10.10.2017 Tag 2. auf Rakiura

Geschrieben in Riverton

Gegen 8:30 Uhr schälten wir uns aus den gemütlichen Schlafsäcken und gingen zum Frühstück, als Tony und Michelle fertig gesattelt die kommenden 13km (6h) zum North Arm Hut in Angriff nahmen.

Guten morgen, Glubschi
Eine nahrhaftes Frühstück vor einem langen Tag
Frühstück im Aufenthaltsraum
Aus Alt mach Neu – Gaiters 2.0

Es soll laut Plan der längste Tag werden. Haferflocken und Co. Genossen wir und kamen 1h später als Tony und Michelle auf den Track. Zuvor habe ich noch notgedrungen aus alten Socken, die im Hut lagen, provisorische Gaiters (Überzieher für die Schuhe) gebastelt. Kathi hat zum Geburtstag welche bekommen.

Frohen Mutes zogen wir los durch den Urwald, immer auf der Suche natürlich nach Kakaops, Keas und ganz besonders Kiwis. Jedoch bekamen wir nur einen White Tail Deer vor die Nase, wenn auch nur für eine Milisekunde. Die Matschpfützen konnten wir zum Teil umlaufen, aber unsere Gaiters haben einen guten Job gemacht. Vorbei an mit Moos überwucherten und kurios gewachsenen Bäumen kamen wir nach 4,5h und ein paar Regentropfen im Gepäck am North Arm Hut an.

Unsere zweite Nacht

Michelle und Tony waren noch nicht dort und so konnten wir uns, wie schon am Tag zuvor, unsere Betten frei auswählen. Coolio;). Die Küche präparierte uns heute Tütensuppen mit Wienern. Super lecker. Als Desert gab es Walkers Shortbread von Tony und Michelle, sowie gesalzene Nüffe von unf. Wir alle hatten wieder viel zu erzählen, kniffelten noch eine Runde und lernten ein neues Kartenspiel (Aces to Kings). Nein, Schorsch! Es ist nicht wie Schocken:D.

Müde sind wir geh’n zur Ruh‘, schließen beide Äuglein zu.

09.10.2017 Aufbruch nach Stewart Island

Geschrieben in Riverton

Elle fuhr uns netterweise zur Fähre, die nur 10 Minuten von ihrem Haus entfernt war. Sie wirkte ein wenig aufgeregt und wollte uns vor der Fahrt zur Fähre noch unbedingt ein Sammlerhaus ihrer Nachbarn sowie den 360° Blick vom Bluff Hill zeigen. Der morgen ging also schon ein wenig stressig los und 15 Minuten vor Fährabfahrt trafen wir am Pier an. Zack, Tickettis geholt und schon kann die Tour beginnen. Elle hat uns angeboten uns am Mittwoch wieder abzuholen. Super lieb von ihr. Die Überfahrt dauerte eine Stunde und führt über die Foveaux Strait, eine stürmische Meerenge von 20km Breite, in der die Wellen offensichtlich nie zur Ruhe kommen. So auch heute, aber der Kapitän meinte nur, es hält sich noch in Grenzen. Einen Albertross haben wir zu unserem Glück auch noch gesehen, leider nur auf dem Wasser sitzend, aber immerhin😊.

Rakiura – Wir kommen!
Alle die mit uns auf Kaperfahrt fahren müssen Männer mit Bärten sein

 

Für unsere Übernachtungen in den kleinen Hütten brauchen wir Tickets und so marschierten wir schnur stracks zum Büro des Departement of Conservation (DOC) und holten zugleich Infos über’s Wetter und die Streckenbeschaffenheiten ein. Es soll am 3.Tag regnen, aber schlammige Passagen gibt es jetzt schon. Also auf geht’s. Fuer 30$ haetten wir auch einen Shuttleservice zum Anfang des Tracks nehmen koennen, aber da wir zwei gesunde Beine haben, sind wir 1h gelaufen. Der gesamte Track ab dem offiziellen Start war 8km lang und fuehrte uns zu Beginn direkt an eiem weissen Sandstraend vorbei.

Horseshoebay kurz nach unserem Start
Welcome to the jungle, Kathi
85% der Insel sind Nationalpark und sehen aus wie Gondwana

 

Nach 3,5h Wandern kamen wir am Port Williams Hut an und freuten uns schon auf das Abstellen der Rucksaecke und einen Nachmittag in der Sonne.

Tagesziel erreicht – Sonnenbad wir kommen

Doch Pustekuchen. Die Rucksaecke konnten wir natruerlich loswerden, aber kaum atmeten unsere nacktmullaehnlichen Fuesse die frische Luft, wurden sie Landeplatz fuer unzaehlige Sandflies (kleine, stechende Biester). Entspannen war also nicht moeglich und waehrend wir uns mit einem netten Ehepaar aus Christchurch unterhielten lief Kathi immer auf und ab, um die Sandflies abzuschuetteln :D. Das Ehepaar stellte mit Tony und Michelle vor und kommt urspruenglich aus Australien, ist aber vor 10 Jahren nach Christchurch gezogen. So verbrachten wir den Abend bei schoenen Gespraechen. Zum Abendessen konnten wir endlich unsere vom Vortag mitgeschleppten, 2kg schweren Nudeln mit Brokolisauce essen. Man war ich froh die Tupperdose nur noch ohne Inhalt mitschleppen zu müssen. Dann hieß es nur noch: Bubu machen. Müde gings für alle in die Hochbetten. Wir waren die einzigen Bewohner. In der Hochsaision können hier bis zu 24 Asiaten unterkommen. Obwohl, aufgrund der geringen Größe vielleicht auch 30J.