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03.03.2017 Happy Birthday, Nora!

Geschrieben auf Don Det, einer Insel der 4000 Islands

Dieser Morgen begann wie jeder andere auch. Frühsport gegen 8 Uhr, Frühstück gegen 9:30 Uhr. Nora hatte heute ihren Ehrentag und so wünschte sie sich einen Abstecher zu den seltenen Irriwady-Delphinen. Doch bevor der Tag losgehen konnte, musste sie erst einmal ihr Geburtstagsgeschenk-Rätsel lösen:

Nach einer 7km Radtour in den Süden von Don Khon wechselten wir von den befestigten Straßen in eine kippelige Nussschale. Mit dieser ging es dann ein paar Kilometer flussaufwärts zu einer ganz besonderen Stelle. Für ca. 30 Minuten harrten wir auf den Holzplanken aus, doch einen springenden Delphin sahen wir nicht;). Aber damit ist ja auch zu rechnen. Führen Touristen tag täglich durch unser Wohnzimmer würden wir auch nicht vor Freude „Heureka“ rufen und durch die Gegend springen😊. Aus einigen Metern Entfernung konnten wir die Delphine dennoch bei ihrer Nahrungsbesorgung beobachten. Und so ging es mit neuen Eindrücken zurück ans Ufer. Im Hostel angekommen spendierte Nora eine Runde Erfrischungsgetränke und wir begannen Nora’s Geburtstagsabend. Gemeinsam mit Ryan und Anke spazierten wir durch die Wege, aber wirklich lange hielten wir es nicht aus. Denn in Laos ist um 23h Sperrstunde und so gingen wir nach ein paar Beerlao ins Bett.

02.03.2017 Der erste Tag auf Don Det

Geschrieben in Mr. Tho’s Hostel auf Don Det, einer Insel der 4000 Islands

 

Heute Morgen habe ich gemeinsam mit Kathi einen wunderschönen Sonnenaufgang über dem Mekong gesehen. Gehen ca. 6 Uhr drückte die Blase und als ich aus dem Fenster blickte, brannte ein roter Feuerball am Horizont. Kathi lag nach 10 Minuten wieder im Bett, aber ich genoss die Stille. Sonst ist der Mekong voll von kleinen, lauten Nussschalen. Aber heute waren nur wenige Boote, meist Schulkinder, unterwegs. Die Schule liegt unmittelbar hinter unseren Bungalows.

Nach dem Sport und einem sehr leckeren Frühstück liehen wir uns bei unserem Bungalowbesitzer Mr. Tho Fahrräder für eine Inselerkundung aus. Mit dem Fahrrad ist man super unterwegs, sofern man sich an die holprigen Wege gewöhnt hat. Von den Rädern darf man sich nicht zu viel versprechen, nur so viel: sie haben zwei Reifen. Wasserfälle gibt es überall, so auch auf Don Det und der Nachbarinsel Don Khon. Beeindruckend, zugleich aber leider auch auf Grund der starken Strömung für Badegäste 100% ungeeignet, konnten wir nur in einer weniger spannenden Stelle ins kalte Nass, bevor wir in einer kleinen Hütte einen Saft tranken;)

Den Abend verbrachten wir wieder im Crazy Gecko, einem von Schweizer Brüdern geführtem Lokal mit leckerem Essen zu erschwinglichen Preisen.

01.03.2017 4000 Islands – Don Det – Oder doch nur Büsche im Wasser?!

Geschrieben in Mr. Tho’s Hostel auf Don Det, einer Insel der 4000 Islands

Aufstehen schon um 6 Uhr, da wir um 6:45 Uhr zur Bäckerei des Vortags fahren wollten, um uns für die Busfahrt zu den 4000 Islands mit Frühstück auszustatten. Nora und Björn blieben bei Kathis und meinem Backpack, aber wir sollten die beiden ja an der mit dem Reiseunternehmen ausgemachten Abholstation wieder treffen. Um 8 Uhr waren wir am Hostel, doch bis 8:45 Uhr schlugen Nora und Björn nicht auf. Der erste Mini Van kam und ging, der zweite auch, ebenfalls bis unter das Dach bepackt. In Deutschland undenkbar hier gilt: „Never underestimate the laotian will of packing a mini Van.“ (Ryan).  Der Kanadier sollte recht behalten.

Auch wir fuhren in einem kleinen Van mit 15 Personen los, in der Hoffnung, die 3 Stunden nicht zwischen Schiebetür und Sitz verbringen zu müssen. Aber der versprochene Bus blieb aus und so fiel Kathis und mein Hintern am Ende der Reise ab, während Schorsch mit seinem fleischigen Rücken ebenfalls saß, wie ein Affe auf dem Schleifstein. Ohne Infos von Nora und Björn kamen wir am Fluss an. Wir beschlossen auf die Beiden zu warten, da sie definitiv nach uns aus Paksé aufgebrochen sein müssen. Und tatsächlich kam eine orangene Blechbüchse, einem Bus schon ähnlich, auf den Parkplatz gekrochen. Ebenfalls gekrochen kamen Nora und Björn nach einer Fahrt auf dem Busboden aus dem Bus:D. Glücklich machten wir uns diesmal gemeinsam auf den Weg zur Fähre. Die Tickets haben wir bereits mit dem Bustransfer gekauft. Also mussten wir nur noch einmal unsere Geldbörsen auffüllen. Die beiden ATM’s (Geldautomaten) waren aber beide bis auf den letzten 1000 Kip Schein von spendablen Backpackern geplündert worden. Das Ding ist, auf den Inseln gibt es laut Informationen von Einheimischen und z.T. auch Reisführern keine ATM’s; es kann auch wieder ein stilles Abkommen der Bewohner sein und da man auf den Inseln nicht für sein Essen den Abwasch machen möchte, deckt man sich also mit ein paar Millionen ein. Wir mussten also 2h vor dem Geldautomaten warten, bis die Bank ausreichend Geld aufgefüllt hatte. Die nächste Aktion ließ aber nicht lang auf sich warten. An der Fähre (ein kleines Böötchen) bekamen wir keine Tickets, weil der gute Mann die Firma angeblich nicht kennen wollte. Wir sollten zum Busbahnhof gehen und dort nachfragen. Ich bin ja eigentlich ein sehr harmonischer Mensch, aber in diesem Moment wurde ich dann doch ein wenig energisch. Unsere Debatte wurde ein wenig lauter und am Ende stiefelten wir zum Busbahnhof zurück…ca. 500m eine Strecke. Uns erwartete ein geschlossenes Büro. Auf dem Rückweg überlegten wir, wie wir die Fähre kapern oder einfach ein Boot losbinden und übersetzen konnten. Doch plötzlich rief er uns zu dem Ticketschalter und drückte uns Tickets in die Hand. Auf einmal, ohne ein weiteres verlorenes Wort. So sind sie;D. Auf der Insel angekommen stapften wir 1,5km zu unseren Bungalows bei Mr. Tho, direkt am Mekong mit Blick auf einen Tempel auf der gegenüberliegenden Uferseite. Wir hatten richtig Kohldampf und orderten bei Mr. Tho persönlich unser verspätetes Mittagessen. Gemeinsam mit Ryan und Anke, einer Dresdenerin, die mit Ryan ein wenig umherreist, verbachten wir den Nachmittag und Abend in Hängematten vor unseren Bungalows.

28.02.2017 Alle guten Dinge sind…?

Geschrieben in Mr. Tho’s Hostel auf Don Det, einer Insel der 4000 Islands während eines wunderschönen Sonnenaufgangs am Mekong

Frühstück nahmen wir in einer Empfehlung des Reiseführers entgegen. Gelegentlich sind die Informationen ganz hilfreich. Das Vida Bakery Restaurant in Pakse war eine Art Studentenwohnheim für Sprache und Musike mit einer eigenen Patisserie, in der der französische Einfluss noch spürbar ist. Ryan wollte für einen Rundgang zu einzelnen Wasserfällen nochmal zum Plateau, unsere Truppe machte sich stattdessen auf in Richtung Wat Pho, einer sehr großen Tempelanlage. Die Hinfahrt dauerte 40 Minuten. Wer schon einmal 40 Minuten einem Hähnchen zu geschaut hat, wie es bei 180° Ober- und Unterhitze knusprig gebraten wurde, weiß wie wir, insbesondere Schorsch, uns gefühlt haben. Das folgende Photo gibt einen Eindruck.

Am Tempel angekommen ging es für 5€ Eintritt in eine auf den ersten Blick nur aus wild verstreuten Steinen bestehende Anlage. Die wann auch immer (nirgends war eine Infotafel zu sehen) gebaute beeindruckende Schönheit der Tempelanlage war nur zu erahnen. Währenddessen begleitete der Versuch des Wiederaufbaus durch Arbeiter uns bei der Besichtigung. Schon als kleiner Junge habe ich von Didä gelernt, Legosteine für maximale Stabilität zu versetzten und nicht bloß übereinander zu bauen. Offensichtlich hatten die Laoten kein Lego, denn hier wurden 3m hohe Mauern ohne Versatz gebaut. Das traurige an der Sache ist noch, dass die hiesigen Arbeiter es keinen Deut geändert haben. Es kann also mit großer Sicherheit gesagt werden, dass die Mauern in ein paar Jahrzehnten wieder schief und bauchig zu Boden fallen. Dennoch hat sich der Ausflug gelohnt, denn die Natur hatte sich das Areal zurückerobert und so ragten Magnolien aus den Ruinen hervor, die wunderschöne Blüten hatten. Kathi hat sich kurzerhand ihre Frisur damit verschöhnert.

Diesmal ohne die unerbittliche Hitze traten wir den 40km langen Rückweg an. Schorsch fuhr ein wenig vor, ich machte das Schlusslicht. Plötzlich machte es Peng vor mir und ich sah nur, wie kleine schwarze, auf den ersten Blick nicht erkennbare Fetzen aus Björn’s Roller flogen. Der Roller brach nicht aus, da Björn ihn gekonnt kontrollierte. Wir hielten am Straßenrand und sammelten ein paar Kunststoffteilchen auf. Auch auf den zweiten Blick war uns nicht klar, was genau aus dem Roller geflogen war. Björn versuchte zu starten: kein Problem; Gas geben; kein Problem; losfahren: Fehlanzeige. Björn‘s Ersatzroller hatte einen zweiten Kettenriss:D. Ich weiß nicht wer mal zu mir gesagt hat „Begehe ein und denselben Fehler nicht zwei Mal; wenn doch, hast Du nichts aus dem ersten gelernt.“ Ich tippe mal auf Didä oder Konfuzius, eher Didä;). Beim ersten Kettenriss konnten wir noch auf Ryan’s Abschlepptechnik für den sehr kurzen Weg zurückgreifen (siehe Photo vom Vortag), doch 30km auf diese Weise zurückzulegen ist wenig effektiv und meine deutsche ADAC Clubcard gilt hier bestimmt nicht. Vor diesem Hintergrund hat Schorsch am Vorabend die Zurrgurte von seinen Turnringen in das Helmfach seines Rollers gepackt. So konnten wir die verbleibenden Kilometer in zügigen 30km/h zurücklegen. Einen Roller abzuschleppen um diesen evtl. reparieren zu lassen schien für die Laoten ungewohnt zu sein, denn die Überholer winkten uns, streckten den Daumen zum Himmel oder schauten verdutzt:D. Alle guten Dinge sind hoffentlich nur zwei, Björn:D. Viel zu spät für den Sonnenuntergang auf der Rooftopbar, auf der Ryan auf uns wartete, kamen wir beim Rollerverleih an. Wir bekamen nach den gewohnten Debatten die Tagesmiete von 50000 Kip (5,50€) zurück. Dank WLAN erreichten wir Ryan und verabredeten uns in dem gestrigen Lokal. Den Abend ließen wir bei netten Gesprächen ausklingen.

27.02.2017 „Wer billig kauft, kauft zwei Mal“ (Martin Vollmerding, Backpacker aus Leidenschaft)

Geschrieben in Mr. Tho’s Hostel auf Don Det, einer Insel der 4000 Islands

Nachdem wir die Nacht über in dem Nachtbus geschlafen hatten, waren die meisten erholt. Meine Nacht war weniger erholsam, da die Koje mit ihren 1,80m auf den zweiten Blick und nach mehrmaligem Wälzen nicht mehr ansatzweise so komfortabel war, wie zu Reiseantritt gedacht. Morgens wurde mir dann von meiner Kojen-Nachbarin zu Ohren getragen, dass ich ja nicht 1 Minute stillgelegen hätte. Und genau so kam es mir auch vor. Ich war zumindest froh den Bus verlassen und mich aufrecht strecken zu können. Leicht übernächtigt und dadurch vielleicht weniger entspannt, kreisen die Túk-Túk Fahrer um dich herum, wie Aasgeier über John Wayne. Auch wenn die Laoten nicht viele Dinge in Perfektion beherrschen, Aufdringlichkeit gehört definitiv dazu. Wir konnten eine ganze Armada von Túk-Túk Fahrern in die Flucht schlagen, doch am Ende gibt man sich einfach geschlagen und handelt einen guten Preis aus. Unser Fahrer kannte zufällig ein gutes Café, ein willkommenes Geschenk für unsere Kaffeeliebhaber. Im Anschluss fuhren wir zu unserem etwas außerhalb gelegenen Guesthouse, checkten ein und besorgten den traditionellen asiatischen fahrbaren Untersatz. Mit vier Rollern, gut eingecremten Schultern (hahaha) und jeder Menge Wasser fuhren wir in Richtung Süden. Doch nachdem wir um die erste Kurve gefahren waren, streikte Björns Roller. Diagnose: Kette gerissen. Ryan schob Björn nach Hause.

Der Verleiher wollte erst, dass wir den Roller zu ihm in die Stadt befördern, wohlgemerkt 10km; gab dann aber doch nach als wir mehrfach verneinten. Es war so um die Mittagszeit und Zeit für die Nahrungsaufnahme. Während Björn wartete fuhren wir ums Eck und besorgten Essen. In der Zwischenzeit war der neue Roller da, es konnte also losgehen. Dummerweise hatten wir an diesem Morgen während der Planungsphase aneinander vorbei gesprochen und zwei unterschiedliche Wasserfälle markiert. Den einen steuerten wir ganz präzise an, doch nach ca. 15 km bemerkte Ryan, dass wir doch eigentlich zu einem weiter nördlich fahren wollten. Der Point of no Return war noch nicht erreicht, also drehten wir um. Nach einer heißen Fahrt über den nicht endenden Asphaltofen fielen wir am Bolevan Plateau fast von unseren Rollern. Zu unserem Erstaunen hatte die kürzlich gekaufte laotische Sonnencreme wenig, um ehrlich zu sein nichts von dem eingehalten, für was Sonnencreme eigentlich gedacht ist. Vielmehr wirkte sie wie ein Sonnenbrandbeschleuniger und Schorsch bekam die ausbleibende Wirkung zu 100% zu spüren; und das trotz dreimaligem Aufragen! Hier zitiere ich sehr gerne wieder Martin Vollmerding aus Berlin: „Wer billig kauft, kauft Zwei mal.“ Die gute 125ml Nivea-Tube mit LSF 50 kostet hier umgerechnet > 10€. Billige ca. 5€. Was macht der sparsame Backpacker also? Richtig, er kauft lieber 4 günstige No-Name Sonnencreme, als 2 hochwertige. Und gratis zu der günstigen Sonnencreme gibt’s dann noch After-Sun, weil die Sonnencreme ja eh nichts hilft:D Ein gelungener Griff ins Klo, wie ihr an Schorsch fleischigem Rücken sehen könnt:

Mich hat es zum Glück nur ein bisschen erwischt. Das Plateau ist ca. 1400m hoch und daher ein idealer Anlaufpunkt für Wasserfallfanatiker wie wir es sind. Zugleich bietet es sehr weitläufige Trekkingloops, die man entweder zu Fuß oder mit dem Roller hinter sich bringen kann. Der große Loop hat knapp 300km und wir überlegen auf dem Rückweg von den 4000 Islands für einen Teil des Loops am Plateau einen erneuten Stopp in Paksé einzulegen. Es soll sich wirklich lohnen. An diesem Tag machten wir aber erst einmal die Gegend rund um einen Wasserfall unsicher und schlugen uns durch den Dschungel. Es ging ganz schön steil hinunter, als wir den ersten Wasserfall erreichten. Ich meine von einer Höhe des Tad Fane von 125m gehört zu haben. Nochmal nachlesen. Die Natur ist wundertoll; hier an diesem Wasserfall, als auch in Laos allgemein. Es ist zwar sehr trocken, aber dennoch behalten die hiesigen Bäume ihre grünen Blätter. Scheinen sehr sparsame Bäume zu sein, denn offenes Wasser, hat es hier kaum.

 

Auf dem Rückweg kam für einen kurzen Moment große Freude auf, da sich der Himmel bereits auf dem Aufstieg vom Wasserfall zunehmend verdunkelte. Doch außer ein paar kleinen Regentropfen fiel nichts weiter vom Himmel. Die regenlose Zeit für uns wurde noch nicht unterbrochen. Den Abend genossen wir bei leckerem Essen im Sabaidee Restaurant, was so viel heißt, wie Hallo Restaurant. Gut durchgegrillt von der Sonne, fielen wir gegen 10 Uhr ins Bett.

Das neue Gruppenziel bestand fortan in der Beschaffung von vernünftiger (Nivea-)Sonnencreme!

 

11.02.2017 Ankunft in Chiang Rai

Geschrieben auf dem Slowboat von Houeixai nach Pak Beng:

Wie geplant stand uns eine letzte 3 stündige Busfahrt von Chiang Mai nach Chiang Rai bevor. Wieder fuhren wir mit einem Localbus und kamen mit 40 Minuten Verspätung in Chiang Mai an. Dort empfing uns Gael, die Lebensgefährtin von Kathis Onkel Peter, von den Thais liebevoll Peevee getauft, der seit einigen Jahren Thailand seine neue Heimat nennt. In dem Mini-Van hatten wir mehr als genug Platz für uns unsere kleinen Handtaschen. Auf dem Weg zu unserer Unterkunft am nördlichen Stadtrand hielten wir bei den von Peevee reservierten Rollern, doch offensichtlich hatte sie die Vermieterin kurzerhand um entschlossen und die Roller anderweitig vermietet. Also mussten wir uns mit Peevees Hilfe einen anderen Vermieter suchen. Dieser war schnell gefunden. Mit meinem Reisepass als Pfand konnten wir die Roller mitnehmen. Es gab keine Versicherungsmöglichkeiten und alle Schäden sind aus eigener Tasche zu blechen. Das kann ja etwas geben. Mit einem leicht mulmigen Gefühl tauchten wir in das Straßenchaos Chiang Rais ein…und schlugen uns für den ersten Tag nicht schlecht. Regeln gibt es im Linksverkehr in Thailand so gut wie keine: Allgemein scheint zu gelten, wer schneller ist gewinnt und Fahrbahnmarkierungen dienen lediglich der groben Orientierung. Im Vergleich zum balinesischen Verkehr läuft es in Thailand sehr geordnet und nicht ganz so offensichtlich korrupt ab. Gegen Mittag trafen wir an unserer neuen Unterkunft an und mussten eine Nacht in einer anderen Unterkunft schlafen, weil die Vermieterin unsere eigentliche Bleibe überbucht hat. Nicht wir, sondern wohlhabende Thais aus Bangkok trugen ihre Louis Vitton Koffer in das Haus. Das andere Haus bot zum Glück viel mehr Möglichkeiten die Turnringe aufzuhängen und unsere tägliche Sporteinheit anzugehen. Alle machten mit und wir hatten sehr viel Spaß. Ohne Peevee, der Thai spricht, wären wir im ersten Moment verloren gewesen, da die Hausmeister nicht ein Wort Englisch verstanden, aber noch offen war, ab welcher Uhrzeit wir das eigentliche Haus beziehen konnten.

Fotos Sport und Haus (folgen)

Um 20:30 Uhr trafen wir Peevee auf dem Nigth Market, einem täglich stattfindenden Food und Ramsch-Markt. Wir stellten unsere Roller ab und mussten uns zu Beginn des abends einen Überblick über die lokalen Köstlichkeiten auf dem Markt machen. Peevee organisierte den für diese Region traditionellen Hot Pot (Heißen Kessel). Ein mit heißer Brühe gefühllter Tontopf köchelt auf einem Tischofen, ebenfalls aus Ton, und wird mit Gemüse und Hähnchenfleisch verfeinert. Sehr zu empfehlen! Schorsch kam mit einem Teller gerösteter Heuschrecken zurück und wir aßen zum ersten Mal Insekten. Ja, wonach schmecken Heuschrecken? Bis auf das stark salzige Gewürz schmeckt man eigentlich nichts. Sie sind also sehr geschmacksneutral, dennoch muss ich sie nicht nochmal essen. Nach ein paar frischen Fruchtsäften, 22 Uhr, ging es für unsere Truppe weiter zur Walking Street. Auch hier reihten sich Stände an Stände mit den gleichen Auslagen aneinander. Zeitgleich fand ein tradidionelles Fest mit Tanzmusik statt. Kurzerhand standen Schorsch, Björn und ich in mitten der Thais und lernten einfache Schritte. Schorsch schien heiß begehrt zu sein, denn ein paar ältere Thais kamen ihm immer näher:D. Mirko, Kathi und Nora beobachteten das Treiben aus der Distanz. Auf der Walkingstreet fand ein auch für die Einheimischen seltenes Blumenfest statt. Die gesamte Grünanlage des Parks war mit frischen Blumen verziert und duftete monumental. Selbst Kathi roch die Blütenvielfalt durch ihren verschnupften Riechkolben. Alles war schön hergerichtet und beleuchtet, alles ließ auf ein farbenfrohes und fröhliches und traditionelles Fest schließen. Wir blieben bis der Strom abgeschaltet wurde und machten uns dann auf den Weg in unsere Unterkunft.

Fotos Night Basar (folgen)

Abschied, Business Class, Ling Ling

Reisehöhe 37000ft, irgendwo über der Baltischen See zwischen Gotland und Finnland auf dem Weg nach Helsinki. Gefühlt bin ich 5 Minuten nach dem Take Off durch Captain Michael Roberts eingeschlafen und nachdem der Boardservice vorüber war wieder aufgewacht. Ich sitze neben Kathi und möchte meinen ersten Beitrag zu unserem Reisetagebuch leisten, während sie mit Harry Potter und Dobby gegen Lord Voldemort zu kämpfen scheint:D.

Heute morgen um 6:30 Uhr sind wir aufgestanden. Noch 1 Stunde bis zur Abreise aus Xanten zum Flughafen Düsseldorf. Für ausgiebiges Frühstück blieb aus folgendem Grund keine Zeit mehr. Unser Gepäck stand bereits im Flur und war soweit reisefertig. Ich stand mit meiner Mutter in der Küche und präparierte Lunchpakete für die Autofahrt, als wir aus dem Flur nur hören: „Timo, Andrea! Kommt mal eben.“ Mami ging zu Kathi, während für mich feststand ‚Ohne Futter ist nix los auf’m Kutter‘. Also blieb in der Küche und kümmerte mich um die wirklich wichtigen Dinge, da Essen bekanntlich die wichtigste Mahlzeit am Tag darstellt. Nach kurzer Zeit kamen Kathi und Mama mit Kathis Reisenecessaire in die Küche, gefolgt von einem kleinen Minion mit einer Palawerlampe auf dem Kopf. …Bido bido bido…Als ich mich umdrehte musste ich eingestehen, dass das Alarmgeräusch nicht von einem kleinen Minion, sondern von dem ersoffenen Taschenalarm kam, den Mama und Didä jedem von uns zu Weihnachten geschenkt haben. Von den sonstigen 140dB waren gefühlt noch 50% übrig. Was war passiert, dass sich der Alarm anhörte wie ein Labrador nach zu viel Johnny Walker:D

 

So Landeanflug…in Helsinki…

 

40000ft zwischen Moscow und Nishny Novgorod auf dem Weg von Helsinki nach Bangkok.

 

Kathi’s Schaumfestiger war über Nacht ausgelaufen und hat einen Kurzschluss in dem kleinen Handalarm ausgelöst und die doch sehr kleinen Lautsprecher geflutet. Der Tag ging schon gut los :D. In Düsseldorf angekommen erwarteten uns bereits Emma, Maria, Oma Tick Tack sowie Lotti und Dani. Peter stieß wenig später zu uns. Natürlich dürfen unsere beiden witzigsten Freunde Mäggie und Reinald zum Beginn einer großen Reise nicht fehlen und prompt erschienen die beiden mit bester Laune in Begleitung von Franzi und Denis. Wir gaben unsere Rucksäcke am Check-In Schalter auf und Kathi fragte einfach mal nach einem Upgrade unserer Tickets in die Business Class. Leider hatten wir kein Glück (dies sollte sich im Laufe des Tages ändern…aber dazu später mehr). Traditionell gab’s noch einen Kaffee vor dem Flug mit allen. Während Mirko bereits in den frühesten Morgenstunden seinen Flug gen Osten angetreten war, mussten Nora und Schorsch wie wir noch ein bisschen warten. Schorsch, der wie gewohnt nur Blödsinn im Kopf hat, begrüßte mich mit einem feuchten Futzi ‚(nasser Zeigefinger wird in ein fremdes Ohr gesteckt) und war in Begleitung seiner Mutter und seines Bruders Sven. Nach einer durchzechten Nacht war Schorsch top fit und freute sich so richtig auf einen bequemen Flug:D. Eigentlich trifft das komplette Gegenteil auf seinen Zustand zu, da er, als Footballfanatiker den Superbowl bis zum bitteren Ende verfolgt hat und nur 1 Stunde Schlaf genießen konnte. Aber bekanntlich kann man im Flieger ja super schlafen, ohne störende Unterbrechungen aufzuwachen, weil z.B. die Beine einschlafen, man sich einfach mal bewegen möchte oder der Kopf am Fenster oder Nachbarn nach vorne ins Leere fällt:D Schorsch, guten Flug!

Unsere andere Reisekumpanin Nora kam wenig später mit ihren Eltern, leider ohne die Hunde, dazu und wir saßen mit allen Familien zusammen im Café, bis wir uns schließlich in Richtung Gate aufmachten. Da Kathi und ich um die Flugangst von unseren zwei Mädels wissen, gab es für jede ein Girly-Überraschungsei als Ablenkung beim Take-Off 🙂 Dann mussten wir Auf Wiedersehen zu unseren Lieben sagen. Verabschiedungen fallen nie leicht, daher habe ich es, nachdem alle feste und ausgiebig in die Arme geschlossen wurden, versucht schnell zu machen und es ging für uns zum Security Check.

Das Sicherheitspersonal war sehr nett und wir bekamen kurzerhand Tipps von einem kürzlich zurückgekehrten TheHailand-Urlauber.

 

(Ab hier schreibt Kathi weiter) Der Flug nach Helsinki verlief ohne Probleme. In Helsinki angekommen empfing uns ein 190cm großer Finne, der ein Schild mit unserem Namen und „Contact us please“ in der Hand hielt. Wir müssen ziemlich blöd aus der Wäsche geguckt haben, denn wir haben mit dem Schlimmste gerechnet… Der erste Satz den er zu uns sagte war: „Would you like to fly business class?“ Wie aus der Pistole geschossen antwortete ich „OF COURSE!“ Und schon waren wir auf dem Weg zur Finnair Lounge und konnten unser Glück kaum fassen… Ich wollte es zumindest erst glauben bis ich im Flieger saß. Nicht nur, dass wir uns in der Lounge schon den Bauch mit leckerem Essen vollschlagen konnten, nein, auch der Flug ging 2 Stunden eher als der alte Flug, sodass wir sogar Zeit einsparen konnten. Priority Bording stand auf unseren Tickets…endlich konnten wir uns auch mal wichtig fühlen 😀 Ich habe ja ehrlich gesagt schon mit coolen Comfortsitzen gerechnet, die zumindest etwas breiter sind und mehr Beinfreiheit haben, aber was uns dann im Flieger erwartete… damit haben wir sicherlich beide nicht gerechnet:

 

Long story short: Es war der Knaller mal Business Class zu fliegen inkl. 3 Gänge Menü, Snacks when ever you want, drinks when ever you want, Sitze, die man zu Liegen umfunktionieren konnte, riesen Bildschirme und und und…wir kamen entspannt in Bangkok an 🙂

Am Flughafen haben wir noch auf Mirko gewartet und uns dann auf den Weg zum Hostel gemacht. Dort wartete noch eine kleine Überraschung auf Schorsch, der noch nichts ahnte.

Kurzerhand in die 4. Etage des Hostels eingecheckt, ging es auch erst einmal in eine Garküche, in der wir die ersten kulinarischen Erfahrungen in Thailand gemacht haben…nicht anders zu erwarten, war es super lecker.

Zurück im Hostel waren auch Nora und Schorsch endlich angekommen. Mit dem Vorwand auf dem Rooftop ein schönes Ankommens-Fotos zu machen, überraschte Björn, der oben mit dem Rücken zur Treppe saß, seinen Zwillingsbruder…die beiden hatten sich mittlerweile seit 1 ½ Jahren nicht mehr gesehen.

Schorsch hat zweimal etwas verwirrt zu dem Typen geguckt, der da mit seinem Hut am Tisch saß….aber erst bei dritten Mal hinsehen hat es Klick gemacht 😀 Er konnte es natürlich kaum fassen….die Zwillinge wieder vereint. Er hatte nämlich gedacht, dass wir Björn nur ganz vielleicht in Myanmar treffen würden. Hehe REINGELEGT 😉

Am Abend waren dann alle ziemlich müde, sodass wir uns nur schnell etwas zu Essen geholt haben und dann ins Bett gefallen sind. Für den nächsten Tag mussten wir nämlich fit für unsere Radtour durch Bangkok sein.

Mit Co. Van Kessel ging es auf Rädern durch die kleinsten Gassen von Bangkok, quasi durch die Vorgärten der Thais, wo wir uns mit Scooterfahrern die Wege teilten.

Durch versteckte Märkte in Hinterhöfen bis hin zum Flower Markt, auf dem man Blumen für die heiligen Tempel bis hin zu Obst und Gemüse kaufen konnte. Damit auch wir etwas vom „Spirit“ abbekommen, hat jeder ein Blumenarmband geschenkt bekommen. Jasmin, Popkorn-Blumen und Rosen befanden sich daran…so schöööön 🙂

 

Weiter ging es durch enge Gassen bis zum Pier, wo ein Long Tail Taxi Boat auf uns wartete. Nachdem die Fahrräder verstaut waren, ging es mit dem Boot durch kleine Kanäle raus aus in die Vororte, nach Old Bangkok, wo es immer noch Farmer gibt die ihre Plantagen haben. Auf einem 1-2m breiten Weg fuhren wir dann mit Rad durch die Felder. Rechts und links von uns konnten wir Pendan-Reis, Bananenpflanzen, Ingwerpflanzen, Thai Basilikum, Mangobäume uvm. sehen. Es roch fantastisch! Und, wenn man sich vorstellt, dass das alles noch zu Bangkok gehört…unglaublich. Denn die Hauptstadt zeigt sonst eher weniger seinen grünen Daumen. Weiter ging es wieder durch Hinterhöfe und Wohngebiete, zu Tempel wo die Monks (Mönche) leben, bis hin zum ersehnten Essen. Am Fluss gelegen, wartete schon ein Ehepaar in ihrem kleinen Restaurant auf uns. Der Tisch war schon gedeckt mit leckeren Thai-Spezialitäten, Getränken usw. Es gab Suppe, Reis, Gemüse, Chicken Curry, Omelett Thai Style und und und ES WAR SOOOOO LECKER!

Hier ein Selfie mit unseren Guides Natalie und Ling Ling…die beiden waren richtig gut drauf!

Nach einem Früchte-Nachtisch fuhren wir dann wieder zum Pier , wo wir die unglaublich vielen Fische mit Brot an die Oberfläche lockten…so viele Fische auf einem Fleck…unfassbar.

Wieder im Long Tail Boat angekommen, bekamen wir nach kurzer Zeit Schwimmwesten gereicht, die wir anziehen sollten, da es raus auf den großen Fluss gehen sollte. Dort herrschte ein reger Seegang, sodass wir gut durchgeschaukelt wurden. Unser Kapitän drehte dann seinen riesen Motor richtig auf und wir schepperten über den Fluss 😀 Ich bezweifele ja, dass das Boot das lange aushält, aber gut, die wissen schon was sie da tun 😀
Dies sollte auch das Ende unserer Fahrradtour sein, denn wir legten nach 5 Stunden wieder am Pier des Treffpunktes an. Es war wirklich jeden Cent wert…also falls ihr Bangkok mal mit anderen Augen sehen wollt, dann los!

Jetzt sitzen wir gemeinsam auf dem Rooftop unseres Dachs und genießen noch ein bisschen das City-Life, bevor es morgen in das Inland von Thailand geht. Die Pläne dafür schmieden wir gerade…
Wir hören bald wieder von einander!

Eure Kathi und euer Timo!

Hier noch ein paar Eindrücke unserer Tour:

Bald geht es los!!!!

Nicht mehr lange und unser Traum vom Weltentdecken wird wahr! Am 6.2.2017 um 11:45h geht der Flieger von Düsseldorf nach Bangkok, von wo aus die Reise startet. Zu Beginn sind wir zu fünft! Nora, Schorsch und Mirko sind unsere Travelmates 🙂 Geplant ist eine Reise durch Süd-Ost-Asien bis Anfang Mai (Mirko ist einen Monat dabei und muss dann leider wieder nach Deutschland, um seinen Job anzutreten).
Myanmar, Vietnam, Kambodscha und Laos sind unter anderem Länder, die wir auf dem Plan haben. Wo es uns wirklich hinzieht, entscheidet sich auf der Reise!

Ab Mai ist dann Neuseeland geplant…das Visum haben wir…der Rest steht noch in den Sternen. Unser großer Wunsch ist aber wieder ein Auto zu kaufen, welches unser Zuhause wird und uns über die Nord- als auch Südinsel bringt. Alles weitere wird sich zeigen 😀

Erste Probleme bekommen wir mit dem Packen unserers Backpacks….da wir für die drei Monate Asien Sommersachen und für den beginnenden Winter in Neuseeland warme Anziehsachen brauchen werden. Aber auch dafür werden wir eine Lösung finden!
Die letzte Tage sind gezählt und auch wenn wir euch wehmütig verlassen, überwiegt bisher die Vorfreude!

Wir freuen uns, dass ihr uns begleiten wollt und freuen uns über viele Kommentare und Fragen 🙂

See ya mates,

 

Kathi & Timo