27.02.2017 „Wer billig kauft, kauft zwei Mal“ (Martin Vollmerding, Backpacker aus Leidenschaft)

Geschrieben in Mr. Tho’s Hostel auf Don Det, einer Insel der 4000 Islands

Nachdem wir die Nacht über in dem Nachtbus geschlafen hatten, waren die meisten erholt. Meine Nacht war weniger erholsam, da die Koje mit ihren 1,80m auf den zweiten Blick und nach mehrmaligem Wälzen nicht mehr ansatzweise so komfortabel war, wie zu Reiseantritt gedacht. Morgens wurde mir dann von meiner Kojen-Nachbarin zu Ohren getragen, dass ich ja nicht 1 Minute stillgelegen hätte. Und genau so kam es mir auch vor. Ich war zumindest froh den Bus verlassen und mich aufrecht strecken zu können. Leicht übernächtigt und dadurch vielleicht weniger entspannt, kreisen die Túk-Túk Fahrer um dich herum, wie Aasgeier über John Wayne. Auch wenn die Laoten nicht viele Dinge in Perfektion beherrschen, Aufdringlichkeit gehört definitiv dazu. Wir konnten eine ganze Armada von Túk-Túk Fahrern in die Flucht schlagen, doch am Ende gibt man sich einfach geschlagen und handelt einen guten Preis aus. Unser Fahrer kannte zufällig ein gutes Café, ein willkommenes Geschenk für unsere Kaffeeliebhaber. Im Anschluss fuhren wir zu unserem etwas außerhalb gelegenen Guesthouse, checkten ein und besorgten den traditionellen asiatischen fahrbaren Untersatz. Mit vier Rollern, gut eingecremten Schultern (hahaha) und jeder Menge Wasser fuhren wir in Richtung Süden. Doch nachdem wir um die erste Kurve gefahren waren, streikte Björns Roller. Diagnose: Kette gerissen. Ryan schob Björn nach Hause.

Der Verleiher wollte erst, dass wir den Roller zu ihm in die Stadt befördern, wohlgemerkt 10km; gab dann aber doch nach als wir mehrfach verneinten. Es war so um die Mittagszeit und Zeit für die Nahrungsaufnahme. Während Björn wartete fuhren wir ums Eck und besorgten Essen. In der Zwischenzeit war der neue Roller da, es konnte also losgehen. Dummerweise hatten wir an diesem Morgen während der Planungsphase aneinander vorbei gesprochen und zwei unterschiedliche Wasserfälle markiert. Den einen steuerten wir ganz präzise an, doch nach ca. 15 km bemerkte Ryan, dass wir doch eigentlich zu einem weiter nördlich fahren wollten. Der Point of no Return war noch nicht erreicht, also drehten wir um. Nach einer heißen Fahrt über den nicht endenden Asphaltofen fielen wir am Bolevan Plateau fast von unseren Rollern. Zu unserem Erstaunen hatte die kürzlich gekaufte laotische Sonnencreme wenig, um ehrlich zu sein nichts von dem eingehalten, für was Sonnencreme eigentlich gedacht ist. Vielmehr wirkte sie wie ein Sonnenbrandbeschleuniger und Schorsch bekam die ausbleibende Wirkung zu 100% zu spüren; und das trotz dreimaligem Aufragen! Hier zitiere ich sehr gerne wieder Martin Vollmerding aus Berlin: „Wer billig kauft, kauft Zwei mal.“ Die gute 125ml Nivea-Tube mit LSF 50 kostet hier umgerechnet > 10€. Billige ca. 5€. Was macht der sparsame Backpacker also? Richtig, er kauft lieber 4 günstige No-Name Sonnencreme, als 2 hochwertige. Und gratis zu der günstigen Sonnencreme gibt’s dann noch After-Sun, weil die Sonnencreme ja eh nichts hilft:D Ein gelungener Griff ins Klo, wie ihr an Schorsch fleischigem Rücken sehen könnt:

Mich hat es zum Glück nur ein bisschen erwischt. Das Plateau ist ca. 1400m hoch und daher ein idealer Anlaufpunkt für Wasserfallfanatiker wie wir es sind. Zugleich bietet es sehr weitläufige Trekkingloops, die man entweder zu Fuß oder mit dem Roller hinter sich bringen kann. Der große Loop hat knapp 300km und wir überlegen auf dem Rückweg von den 4000 Islands für einen Teil des Loops am Plateau einen erneuten Stopp in Paksé einzulegen. Es soll sich wirklich lohnen. An diesem Tag machten wir aber erst einmal die Gegend rund um einen Wasserfall unsicher und schlugen uns durch den Dschungel. Es ging ganz schön steil hinunter, als wir den ersten Wasserfall erreichten. Ich meine von einer Höhe des Tad Fane von 125m gehört zu haben. Nochmal nachlesen. Die Natur ist wundertoll; hier an diesem Wasserfall, als auch in Laos allgemein. Es ist zwar sehr trocken, aber dennoch behalten die hiesigen Bäume ihre grünen Blätter. Scheinen sehr sparsame Bäume zu sein, denn offenes Wasser, hat es hier kaum.

 

Auf dem Rückweg kam für einen kurzen Moment große Freude auf, da sich der Himmel bereits auf dem Aufstieg vom Wasserfall zunehmend verdunkelte. Doch außer ein paar kleinen Regentropfen fiel nichts weiter vom Himmel. Die regenlose Zeit für uns wurde noch nicht unterbrochen. Den Abend genossen wir bei leckerem Essen im Sabaidee Restaurant, was so viel heißt, wie Hallo Restaurant. Gut durchgegrillt von der Sonne, fielen wir gegen 10 Uhr ins Bett.

Das neue Gruppenziel bestand fortan in der Beschaffung von vernünftiger (Nivea-)Sonnencreme!

 

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